Tagebuch

TagebuchI Irlandreise


Unsere Reise nach Irland
Irland ist nicht Asien.
Es ist kälter. Und wenn der Wind und Regen gegen die Autoscheiben peitscht möche man am liebsten nicht aussteigen.
In ... haben wir dann doch angehalten, weil der innere Druck gesiegt hat über die Nässe. Auf einem großen Parkplatz gleich neben der Kirche oder besser einer Kirche, denn im Ort gab es noch mehrere, befand sich eine öffentliche Toilette. Als Toma dann wieder klar denken konnte, statteten wir dem kleinen historischen Ort an der Ostküste Nordirlands einen Besuch ab. Laut Standrundgangstafel, soll dieser Ort als erster das Stadtrecht in Irland erhalten haben. Es war heute das erste Mal, dass der Regen aufgehört hatte zu schütten. Seit der Abfahrt von unserer Bed und Breakast Lodge ¨The Swan¨ in Downpatrick, hatte der Wind den Regen ununterbrochen aus tiefhängenden sehr dunklen Wolken gegen die Autoscheiben getrommelt. Jetzt machte er eine Pause. Eine Pause, die zu jeder Zeit wieder aufhören konnte. Wir machten mutig einen Spaziergang. Vorbei an der lten Kirche über den Fluss, der das alte Schloss von der Südseite begrenzte.
Es war einer dieser typischen Orte, mit den typischen, wir würden sagen, englischen, Häusern, den noch erhaltenen alten Kirchen und Castles, wunderbar gelegen an der rauhen Küste Nord-Ost-Irland, an einem typischen regnerischen, windigen Tag, an dem man sich fragt, was die Menschen hier tun, wenn die letzten Touristen Ende September den Ort verlassen haben und nur einige wenige Fremde sich hier verirren und dann nicht einmal zu Mittag essen. Wer wohnt in all den typische englischen Häusern, denen man nicht ansieht, ob sie im 18.ten oder 20.ten Jahrhundert gebaut wurden, da sich wahrscheinlich kein Architekt wagt, eine von der langen Tradition abweichende Fassade zu bauen, oder aber kein Ire oder Großbritanier in ein modernes Haus im Stile unserer Reihenhäuser oder Doppelhäuser einziehen würde.
Wunderschön war die Brücke, die über den Fluss führte zum Schloss oder besser die, die mit dem noch hervorragend erhaltenem Turm die Brücke auf der Seite der Schlossmauer abschloss. Ebenso bewunderten wir das Schulhaus, das sich in der Straße, die zum Schloss führte, befand. Ein altes Spinnennetz unterstrich das Alter des Gebäudes.
Einige einfach sehr stylisch aussehende Häuser, dekoriert mit Blumenschalen, dienten den hier lebenden Iren als ihr Heim. Was diese hier machten, außer Landwirtschaft und sich ihr Geld mit den Touristen zu verdienen, blieb uns ein Rätsel. Es standen aber auch Häuser leer und viele waren zu mieten oder zu verkaufen.
Nach einer knappen Stunde kehrten wir zu unserem Mietwagen zurück und stellten mit Verwunderung und einigen kurzen Schrecksekunden fest, dass die rechte hintere Wagentür offen stand. Doch es schien alles noch da zu sein. Die Iren scheinen ein ehrliches Volk zu sein. Doch es kam noch besser. Wir hatten unsere Reise fortgesetzt, als irgendein seltsamer Laut aus dem Auto kam, der nicht zuordenbar war. Kurz danach läutete mein Handy. (Der Laut kam aus der Freisprechanlage.) Sixt rief an und teilte uns mit, dass unser Auto auf dem Parkplatz in... steht und eine Tür auf wäre. Wir bedankten uns brav und keine zwei Minuten später rief die Nordirische Polizei an und fragte, ob alles mit dem Auto in Ordnung wäre.
Als nächstes machten wir einen kurzen Stopp auf einem Parkplatz von dem man an das Meer ganz nah herangehen konnte und schauten den Wellen zu, wie sie Welle für Welle auf die Felsen zurollten und dann doch wieder umkehrten.
Toma hatte Hunger, berechtigterweise, denn es war bereits gegen 14.00 Uhr. Das Restaurant am Wegrand war keine gute Wahl.
Zeitig am Nachmittag erreichten wir Balleycastle, checkten in unserem Guesthouse ein, als einzige Gäste (die normalen Touristen waren schon lange angereist.) und fuhren noch einmal in die Stadt zur Touristeninfo, zum Spar und kehrten mit einem Takeaway vom Chinesen zurück.
Wir sind also nun in unserem 80.igsten Land. Dessen Hauptstadt, Belfast, hat uns nicht empfangen, sondern all ihren Wasservorrat über uns ausgekippt. Die Grenze von Irland und Nordirland hatten wir aber schon gestern überschritten, nachdem wir in Newgrange uns Ganggräber angeschaut, die noch älter sind als die ägyptischen Pyramiden, nur nicht so groß, weswegen sie wohl auch erst sehr spät entdeckt oder wiederentdeckt wurden.
Die ersten beide Tage verbrachten wir in Dublin. Am Ankunftstag machten wir nur einen Spaziergang rings um unser Castle. Dieses ¨nur¨ steht hier aber für ein typisches englisches Understatement. Denn rings um das Hotel gab es soooooooooooooo viel zu sehen. Eine alte Kirche, ein Park mit einer Aussicht auf das Meer, einen Obelisken, einen alten Zedernwald, aber auch alte Laubbäume, Felsformationen, die man mitnichten hier vermutet hätte, Gemäuer aus dem Mittelalter, eine Fernsicht auf die Hauptstadt Dublin, ja und eben das Schloss. unser 4 Sternehotel. Das Abendessen war so la, la.
Der Sonntag (der zweite Reisetag) war durch und durch der größten Stadt Irlands gewidmet.
Mit dem DART, einem Vorstadtzug ging es ins Zentrum, das wir erst 21.30 Uhr verließen.
In Erinnerung ist geblieben: Das Trinity College, die alte Stadt mit Kirche und Schloss in dessen Bibliothek wir zu Mittag aßen, die Spazierergänge entlang des Flusses, die Guiness Brauerei, die riesige zum Milenium eröffnete silberne Säule, mhhhhmm.
Ja und jetzt kündigt der Wetterbericht für morgen einen weiteren Regentag an. Ich komme mir vor, als wäre ich in Irland.
Was für ein Tag!
Ausschlafen. Das erste Vergnügen an diesem sehr aktiven Tag. Frühstück. Normal, nicht außergewöhnliches.
Gegen halb 10 fuhren wir los in Richtung Rope Bridge. Eine Sehenswürdigkeit von Nordirland, die an schönen Tagen im Sommer bis zu 4000 Menschen überschreiten oder zumindest sich anschauen. Wir waren eine der ersten Besucher an diesem trüben Morgen, wo sich der Gott noch nicht entschieden hatte, ob er die Wolken öffnen sollte und uns mit Regen überschütten oder ob er diesen bei sich behält.
Vom Parkplatz / Einlass bis zur Brücke führte ein Weg an den Klippen entlang. Ein erster Geschmack auf unseren heutigen Weg zu den großen Cause den Steinen, die wie große hexagonale Kristalle am Strand des Meeres rumlagen. Doch dazu später. Nach einem kurzen Walk ging es von dem Tor steil die Treppe hinab zur Brücke, die auf eine Insel führte und die früher von den lokalen Fischern genutzt wurde, die dort ihren Lachs anlandeten. Es regnete zwar noch nicht aber der Wind fegte zwischen den Felsen hindurch, die die Brücke überspannte. Die schweren Seile, die die recht niedrigen Geländer der Brücke bildeten, bogen sich durch. Der Steg jedoch schwankte eigentlich nur unter dem Gewicht von uns beiden. Unter uns schäumte die See.
Der Horizont war im Dunst, der dunkle Himmel ging übergangslos ins Meer über.
Als dann alle Bilder von der Brücke und Toma im Sony-Kasten waren, kehrten wir zum Parkplatz zurück und unsere Wanderung entlang der Küste von Nordirland, dem nördlichsten Nordirland begann.
Linkerhand begrenzte unseren Weg meist der Zaun einer Weide. Also Stacheldraht der zwei Pflöcke verband zog sich entlang des Küstenweges. Rechterhand verblieben meist wenige Meter, manchmal auch weniger als das bis zum Abgrund. An der ersten Kirche ging es auf dem Asphalt bergab zum Hafen. Ein Schiff lag in dem kleinen Becken und nur noch die Informationstafeln erinnerten an eine busy Vergangenheit. Von hier gingen wir unterhalb der Klippen entlang an der Küste, einer sehr schönen Landschaft mit vielen Felsen im Wasser. ausgespült so dass Höhlen in den Felsen ausgespült waren, die Felsen bizarre Formen hatten, zum Beispiel die eines Elefanten. Viele Küstenvögel beköstigten sich in der von der Ebbe freigelegten Fläche des zurückgezogenen Wassers.
Wir wanderten durch feuchte Wiesen, die von kleinen Bächen gequert wurden und im Meer endeten. Ich rutschte aus und fand mich in einem Sumpf wieder, gut durchnässt, dreckig, doch ohne Schaden zu nehmen.
Nachdem wir die Felsen hinter uns gelassen hatten, passierten wir die White Park Bay, einen langen und bei Ebbe breiten sandigen Abschnitt unseres Weges. Interessant fand ich die kleinen Steine, die halb oben, halb im Sande vergraben, freigelegt durch das Niedrigwasser am Strand lagen. Am Ende der Bucht ging es über Steine bis zum kleinen Hafen, ganz nah entlang der Klippen. Diese boten uns dann auch Schutz vor den einsetzenden Regen und wir nutzten einen kleinen Unterstand um etwas Stärkung zu uns zu nehmen. Der weitere Weg war gesperrt. Wir konnten nicht an der Küste entlanggehen, sondern mussten bis zur A2 und dann bis zum kleinen Dorf..., wo wir wieder auf unseren markierten Weg trafen. Die Aussichten von den Klippen, die wir kurz nach dem Wasserfall und dem Schloss von ..., dass eine Ruine mit knapp vier verbliebenen Wänden darstellte, genossen, waren spektakulär. Bereits hier konnte man an den Felswänden die Basaltsäulen sehen, die die Wände der Klippen formten. Der Wind wurde zu unserem größten Unterstützer. Er wehte von hinten und trieb uns voran. Ein Hase hoppelte über unseren Weg, doch nur wenige Vögel waren zu sehen. Je näher wir unserem Ziel kamen, um so wilder wurden die steilen Klippen, die zum Meer abfallen Felsen, zur rechten Seite immer noch von den Kühen und Schafen getrennt durch einen Maschendrahtzaun. Der kurze Regen, der uns zur mittäglichen Rast veranlasst hatte, war längst vergessen. Ab und zu kam sogar die Sonne raus und ließ die Landschaft in einem härteren, kontrastreicheren Licht erscheinen und die graue, weichgezeichnete Landschaft etwas beleben. Als dann jedoch plötzlich aus fast blauen Himmel ein Schauer sich ergoss, wollte ich mich schon bei dem da oben beschweren, doch, als ob er es gewusst hätte, malte er einen wunderschönen, den ganzen Himmel umspannenden, 180° Regenbogen in die Landschaft. Diese Bild, einmal mit Toma und einmal ohne, war allein schon die Wanderung wert.
Weitere wunderschöne Ausblicke und Anblicke der Basaltformationen machten den Weg kurzweilig, obwohl wir nun schon über 5 Stunden unterwegs waren.
Endlich sahen wir nun auch die ersten Menschen, ein gutes Zeichen, dass wir uns der Sehenswürdigkeit näherten. Bevor es so weit war, stiegen wir noch von den Klippen hinab zum Meer. Und die uns entgegenkommenden Japaner waren ein eindeutiges Zeichen, dass etwas fotografierbares auf uns einstürmen würde.
So war es dann auch. Obwohl die Steine die Anzahl der Japaner noch überstieg, so sind es doch über das Jahr gerechnet bestimmt mehr Japaner und Chinesen zusammengenommen, als Basaltsteine am Strand von Nordirland, dem einzigen World Heritage des Landes.
Toilette im Informationszentrum, zur Bushaltestelle (zuerst in den falschen Bus eingestiegen, zum Glück kam der falsche eher als der richtige und wir konnten noch zur richtigen Haltestelle wechseln). Für 3.40 Pfund pro Person ging es zurück zur Ausgangsposition, der Rope Bridge.
Das Abendbrot nahmen wir in der Balleycastle City Bar zu uns, einen schmackhaften Green Curry.
Natur muss man zu Fuß genießen.


Der Tag endet in einem wunderschönen Hotel am Rande von Londonderry. Londonderry ist die zweitgrößte Stadt in Nordirland, eine Stadt ganz umgeben von einer Stadtmauer aus dem Mittelalter. Diese haben wir noch nicht gesehen, da wir nach unserer Ankunft in dem lovely Hotel und bei Regen, keine Lust verspürten das Schlösschen zu verlassen. Hier hat auch schon Bill Clinton übernachtet, aber in der Präsidentensweet, für die unser Budget nicht gereicht hat. (oder zumindest zu schade war.) Der Tag begann mit verschlafen, Frühstück, wie am Vortag und Geld holen von der Cash machine in Balleycastle, da Kreditkarten nicht akzeptiert wurden. Dann brachen wir im Regen auf die Dunkle Hecke zu finden. Hecken gibt es überall und es ist eigentlich viel schwieriger ein Stück Land zu finden, dass nicht eingezäunt ist, dass frei zugänglich ist. Da es kaum Felder gibt, also fast alles Weideland ist, sind Wege querfeldein nicht vorhanden. Auch die Straßen sind somit eingezäunt, was mir persönlich ein ungutes Gefühl vermittelt. Aber wir suchten ja nicht irgendeine Hecke, sondern die dunkle, die Straße überspannende und kein Licht durchlassende Hecke. Auf dem kleinen Bild, dass wir im Prospekt der Sehenswürdigkeiten gesehen hatten, überrankten dicke Äste den Weg und bildeten eine Art Tunnel. Es war die erste Sehenswürdigkeit, auf die der Tourist nicht mit braunen Schildern aufmerksam gemacht wurde und gerade zu hingenötigt wurde. Wir fanden selbst die Straße nicht in unserem Navigationssystem und fuhren auch an der Hecke vorbei (nicht durch), ohne das nur ein Schild oder irgendein Hinweis auf das fotogene Objekt uns aufmerksam machte. Aber dann gefunden, waren wir neben einem weiteren Touristen, die einzigen, die sich der Hecke erfreuten. Zwei irrische Omas aus einem 20 km entfernten Dorf, die die Hecke auch zum ersten Mal sich anschauten, erreichten ein wenig später die Allee und parkten ihren weißen Golf unvorteilhaft auf dem Weg, sodass die fotogene Ansicht gestört wurde. Es gelangen dann doch noch schöne Biler, und dass obwohl es regnete. Nächstes Ziel war die Whiskybrennerei Bushmill. Es ist die älteste Brennerei in Irland, die bereits 1608 das Brennrecht erhielt. Irischer Whisky unterscheidet sich vom schottischen dadurch, dass die Gerste nicht mit rauchiger Luft getrocknet wird, sondern mit reiner Luft und somit auch keinen rauchigen Geschmack an den Alkohol abgibt. Die Farbe und den Geschmack erhält der Whisky von den Fässern. Die Fässer sind alle second Hand, also waren schon einmal in Gebrauch und zwar für ausgesuchte Weine, Portwein, Sherry (zum Beispiel aus Madeira) und Borboune. Durch die jahrelange Lagerung und das spätere Mischen von in verschieden Fässern gelagerten Chargen entsteht der typische Gescmack. Die Fässer werden bis zu dreimal verwendet und werden dann ausgemustert. Während des Lagerungsprozesses verdunstet durch das Fass Alkohol, bis zu fast 50% des ursprünglich abgefüllten Volumens bei den besonders lange lagernden und deshalb auch besonders teuren Sorten.
Wir konnten diesmal, im Unterschied zur Guinness Brauerei in Dublin, den wirklichen Herstellungsprozess besichtigen (aber leider nicht fotografieren - Explosionsgefahr).
Nach der am Ende gereichten Kostprobe, die wir in Tomas Wasserflasche abfüllten, um sie am Abend zu genießen, ging es im Regen weiter zur nächsten Sehenswürdigkeit dem Dun... Castle.
Wir parkten vor einer Mauer und es dauerte lange, bis wir uns entschlossen in den Regen hinaus zu gehen und ein paar Aufnahmen von dem Schloss zu machen.
Danach ging es über die fast eine Autobahn ausgebaute Fernstraße nach Londonderry, alle Kilometer jedoch abgebremst durch einen Kreisverkehr. Sehr nervig. Und jetzt werden wir hier teuer Essen gehen.
Derry oder Londonderry oder die Stadt mit dem Schrägstrich.
Die Stadt mit der vollständig erhaltenen Stadtmauer. Wir widmeten ihr fast einen ganzen Tag. Das Wetter war sehr abwechslungsreich, mal Regen mal Sonne, schöne Kontraste, dunkle Wolken aber auch Regen. Den ersten Spaziergang machten wir auf der fast wie eine Straße breiten Stadtmauer. Von der Mauer breitete sich sowohl innerhalb als auch außerhalb die Stadt zu unseren Füßen aus. Derry ist Großbritanniens Kulturhauptstadt 2013, eine der 10 Städte der Welt, die man in diesem Jahr besuchen muss. Warum? Weil hier das Treffen der mächtigsten Personen der Welt stattfand? Weil hier im zweiten Weltkrieg die Marinebasis Nummer 1 in Europa war? Weil sie eine wichtige Festung war während oder bei der Kolonialisierung von Irland durch das englische Königreich Ende des 16. Anfang des 17. Jahrhunderts eine bedeutende Rolle gespielt hat oder weil sie dank ihrer wehrhaften Stadtmauer eine 8-monatige Belagerung von 20.000 Angreifern siegreich überstanden hat? Die Stadt hatte für uns gerade die richtige Größe. Nach etwa 4 Stunden Stadtbesichtigung, auf der Mauer, innerhalb der Mauer, unterhalb durch die Mauer, in der Guidehall und auf der Brücke des Friedens, die erst im Jahre 2011 erbaut wurde, fuhren wir noch einmal zurück zum Hotel, um ein wenig auszuruhen. Im Anschluss spazierten wir durch den Park, der das Hotel umgab. Im Hotel hatten Bill Clinton mit seiner Frau und Tochter übernachtet als auch John Kennedy. Der Park wurde vor über hundert Jahren angelegt.
Zum Abendessen kehrten wir noch einmal zurück nach Derry. Wir aßen in der Bentley Bar, für den Namen war das Essen äußert preiswert und das Desert outstanding.
Zeitiges Frühstück
Dann fuhren wir in den ... Nationalpark, dort wo die letzten ursprünglichen Wälder Irland übriggeblieben waren, noch nicht von den Schafen gefressen.
Wir hatten uns eine 18 km - Wanderung vorgenommen. Vom Parkplatz bis zum Schloss, einem Bauwerk aus dem 19. Jahrhundert, wo unsere Wanderung beginnen sollte, waren es gut zwei Kilometer. Wir gingen zu Fuß, obwohl ein Bustransfer verfügbar war. Das Wetter war sonnig, die Sicht klar, zum Fotografieren geradezu ideal. Schnellen Schrittes näherten wir uns dem Schloss. Kurz vor dem Erreichen des Schlosses traten wir in einen bezaubernden Park, bei schönster Sonne und leicht herbstlich gefärbter Natur. Der Park wurde von den Schlossherren angelegt und wird jetzt vom irischen Staat gepflegt. Es war ein Kleinod. Doch dieser Park war nur ein Teil von vielen verschieden themtischen Teilgärten, die sich um das Schloss herum befanden. Als wir uns das Schloss und seine Gärten genug angeschaut hatten, machten wir uns auf den Wanderweg entlang des Sees, an dem das Schloss lag. Berge, Wasser, ursprüngliche Natur ein super Sonntag konnte das werden, wenn die 18 km Wanderung nicht auf dem Programm ständen. Mit gedrückter Stimmung begab Toma sich auf dem Weg, schritt aber zügig aus, und ich musste ihr nach jedem Foto hinterherspurten. Am Ende des Sees sollte ein Weg nach oben gehen, aber auch ein Wasserfall sein. Letzteren sahen wir und gingen weiter in diese Richtung. Unsere Abzweigung zu dem geplanten Wanderweg verpassten wir. Ich fand sie erst auf dem Rückweg, den wir antraten, als wir den Wasserfall längst passiert hatten und es klar wurde, dass wir falsch waren. Toma war erleichtert und der Tag wurde noch schöner, obwohl die Sonne immer öfter hinter dunklen Wolken verschwand. Zum Schloss zurückgekehrt, aßen wir eine Suppe und erkundeten noch die verbleibenden Ecken des Garten, einschließlich des etwa 3 km langen Rundweges mit Aussicht auf den See und das Schloss. Am Aussichtspunkt warteten wir, bis die Sonne das Schloss in grelles Licht tauchte, denn der Unterschied auf den Bildern war schon deutlich zu ermessen, ob mit oder ohne Sonne. Wieder am Schloss sahen wir eine irisch - deutsche Hochzeitsgesellschaft mit gut behüteten Damen. Zurück entschieden wir uns nun doch für den Bus, um den sonnigen Tag effektiv zu nutzen. Die Sonne neigte sich schon dem Horizont zu, als wir auf der Küstenstraße die überwältigenden Ausblicke genossen. (zumindest ich genoß sie, denn Toma genoss ihren Schlaf, den sie in der Nacht zu wenig hatte.) Gegen 18.00 Uhr fuhren wir zurück zu den Nordiren. Umziehen und wieder in unser gestriges Restaurant, die Bentley Bar, einem tollen Schuppen, innerhalb der Stadtmauer von Derry. Die Damen hatten sich dort üppig aufgemotzt und Toma, die den Anblick genießen konnte, ich schaute die ganze Zeit des Dinnierens Toma und die Wand an, war nicht nur mit dem Essen total zufrieden auch mit der Atmosphäre, dem stilischen Frauen, dem Wein, von dem sie jetzt gerade weint, neben mir liegend unter einer riesigen Federdecke, so riesig, dass man sich nicht streiten muss, wer sich wie viel einwickelt.
Heute verließen wir Nordirland und kehrten zurück ins Euro bezahl Land.
Nach gut einer Stunde bogen wir kurz vor Donegal von der Hauptstraße ab und fuhren einem braunen Wegweiser nach, in der Hoffnung eine Sehenswürdigkeit auf der Überfahrt nach Sligo zu erhaschen. Wir kamen vorbei an einem See und bogen noch einmal ein in eine Seitenstraße, eine Zufahrt zum Schloss am Lough. Kurz vor dem Castle sahen wir vor einer Ruine einen Drachen hocken, der Feuer spieh. Eine gute Gelegenheit ein Foto zu machen und über Waths up mit der Welt zu teilen. Am Schlosshotel stiegen wir nicht aus, da eine aufgemotzte Irre (Irin muss es wohl politisch korrekt heißen.) mit Pumps und pinken Koffer das Portal des Schlosses in Richtung Porsche verließ.
Das Wetter war sonnig, durchsetzt mit ein paar Wolken, sodass ich gern noch den Weg zu den Klippen, den im REiseführer als One Man Path beschrieben ist mitnehmen wollte. Das würde für Toma umziehen, Koffer aufmachen, Sachen suchen.. bedeuten und die Abwehrgefechte gegen diese Idee wurden im Auto immer heftiger. Irgendwann fragten wir nach dem Weg und die nette junge Dame erklärte uns alles ganz genau und auch dass die Wanderung keine 6 Stunden dauert, sondern vielleicht eine halbe.
Frohen Mutes fuhren wir die restlichen Kilometer, fanden den Parkplatz und zogen uns (großes Lob) ohne zu Murren um.
Der Aufstieg dauerte etwa 90 Minuten und den letzten Teil liefen wir im Nebel oder besser in den Wolken. Oben angekommen standen wir am Rande des Berges und schauten hinab auf den Ozean. Der Wind peitschte uns die Wolken den Hang hinauf ins Gesicht. Es war ein wunderbares Gefühl, eine echte Belohnung für den Aufstieg, dieses Gefühl sich am unteren Rand der Wolken zu befinden, dem Wind zu widerstehen und wenn es aufklarte, auf die Klippen in der Tiefe hinabblicken zu können. Auf dem Rückweg kamen uns dann einige Urlauber aus Polen, Russland und Italien entgegen, die bei schönerem Wetter aufstiegen.
Bis zum Ziel waren es nun noch 133 km und 34 Roundabouts.
Das Ziel war heute wieder ein Schloss und Toma jammerte schon, dass wir so spät ankommen würden.
Was für ein Schoss. Im zweiten Versuch fanden wir die Einfahrt, ein großes steinernes Tor, nach dem wir eigentlich sofort das Schloss erwarteten. Weit gefehlt. Nach ausgedehnter Fahrt über zum Schloss gehörender Ländereien sahen wir es , das Schloss Marke...
Und hier gab es keine Nebengebäude, Seitenflügel, sondern nur ein großes Schloss. Wir würden also in einem Schlosszimmer wohnen.
Bereits der Aufgang war sehenswert. Normalerweise bezahlt man Eintritt in solch ein Castle, um es noch als Museum anzusehen. Wir würden darin schlafen!
Die Empfangshalle mit brennendem Kamin, Holz und nicht gasbefeuert!
Unser Zimmer befand sich in der zweiten Etage und der Lift fuhr, und fuhr und fuhr. Wir dachten schon, dass dieser dem Schloss angepasst wäre, aber als wir ausstiegen, sahen wir, wie hoch wir waren im 2. Stock und dann auch in unserem Zimmer, riesig!
Gefreut, umgezogen, einen Spaziergang ums Schloss gemacht (in der Abenddämmerung) ein paar Bilder natürlich auch und schlossgemäß fürstlich gegessen.
Jetzt schließe ich die Tür zu, damit der Schlossgeist nicht rein kann.
Der Schlossgeist hat uns nicht geweckt, wir sind von selbst munter geworden.
Wir genosssen ein gutes Frühstück in dem riesen großen Schloss. Danach umrundeten wir unser Castle und schauten uns den Garten an, der schöne Pflanzen und große alte Bäume beherbergte. Der Himmel war wolkenverhangen und wir wollten heute eigentlich nur zum nächsten Castle fahren, ohne eine bestimmte Sehenswürdigkeit unterwegs anzuschauen. Das Coutry Museum, was auf dem Highway auch permanent angepriesen wurde, hatte montags geschlossen und wir stezten unsere Reise fort. Die Lage des Hotels in der Vorschau auf der Karte von Google Maps und in unserem Navigator stimmte nicht überein. Also rief ich kurz an und wir hatten doch ein Hotel in der Nähe des Ozeans und nicht in der Mitte Irlands. Als wir uns der Küste näherten, schien Neptun uns schon auf dem Land mit dem Wasser bekannt machen zu wollen. Es schüttete. An einer Tankstelle füllten wir Tank und Magen auf. Die Straße wäre bestimmt eine der schönsten im Urlaub gewesen, wenn der Dauerregen nicht die Sicht auf ein Minimum verkürzt hätte.
Ein weiterer brauner Anzeiger kündete vom Kloster ... und da wir gut ausgestattet waren mit Zeit, folgten wir ihm. Schon vom Parkplatz sahen wir das riesige Schloss, das bis vor kurzem ein Mädchenpensionat war. Wir entschieden wegen des schlechten Wetters die 12.50 Euro erst morgen auszugeben, in der Hoffnung bessere Bedingungen für die Besichtigung, vor allem der gepriesenen Gärten, vorzufinden. Unser Castle-Hotel befand sich kurz vor Clifden, einem kleinen knuffigen, ganz auf Urlauber zugeschnittenem (ehemaligen) Fischerdorf, das in den zwei zentralen Strassen eine tolle Sammlung von herausgeputzten Pubs, Gift-Shops, Bars, Bäckereien, Fleischereien aufweisen konnte. Vor dem Hotel nahm uns ein Slovake die Koffer ab und brachte sie auf das Zimmer. Viele Osteuropäer, aber auch Asiaten arbeiten in der Tourismusbranche. Sonst kann man hier nur noch Fischen, und das ist ein shr harter Job, den nicht jeder bereit ist, zumachen, wie mir ein irischer Angestellter des Hotels erzählte.
Das Hotel hat zwei Hubschrauberlandeplätze, wenn im Staffelflug die Gäste eingeflogen werden, was ab und zu mal passieren soll (das ein Gast mit dem Hubschrauber kommt). Und nun warten wir darauf, dass wir das in der Übernachtung inbegriffene Abendbrot einnehmen können. Den 5 or Clock tea mit cons haben wir schon für lau bekommen, in einem Raum, in dem ein Kamin mit Torf geheizt wurde. Wie dieser abgestochen wird haben wir heute erneut gesehen. Das Feuer war unerwartet raucharm.
Gutes Frühstück
Und los ging es in das etwa 12 km entfernte Mädchenpensionat.
Ein wunderschönes Schloss, das wir schon gestern entdeckt hatten, galt es heute bei etwas besseren Wetter, zumindest regnete es nicht, wenn auch die Sonne die Bilder noch veredelt hätte, zu besichtigen. Wir waren die Ersten auf dem Parkplatz und das Ticketoffice am Eingang war noch geschlossen. Aber Tickets konnte man dann auch eine Station weiter kaufen, musste man für 12.50 Euro. Ein stolzer Preis, der für das Schloss völlig überteuert wäre, aber die Gärten waren es schon wert. Die Gärten waren zu Beginn des 20. Jahrhunderts vergleichbar mit Kew Garden von London. Sie wurden Ende des Jahrhunderts von Benediktiner-Nonnen wieder angelegt und werden seitdem auch vorbildlich gepflegt. Im Garten sah man anhand von zwei Häusern den Unterschied von einem einfachen Gärtner und dem Gärtnerhauptmann, dem Landschaftsarchitekten, in dessen Haus wir sofort eingezogen wären.
Als wir dann alles zur Genüge angeschaut hatten, fotografiert und abgelaufen, begaben wir uns zurück zum Eingang etwas zum Mittag zu essen. Hier hatten wir wohl beide unser traumatischstes Erlebnis des Urlaubs. Eine lange Schlange Rentner, hervorgekrochen aus 7 Bussen, quälte sich an den Essenschaltern vorbei. Ich konnte das ganze Elend nicht mit ansehen und Toma holte für beide etwas zu Essen. Wir waren wieder einmal zur falschen Zeit am falschen Ort, denn wir fühlten uns wie in eine Kaffefahrt versetzt. Wann werden wir einen Urlaub erleben, wo wir nicht die Jüngsten sind?
Nur die paar Japaner senkten den Altersdurchschnitt.
Am Nachmittag unternahmen wir eine Wanderung im nahe gelegenen Nationalpark Chonamma..... Wir wählten die längste Route von 6,7 km, bei einer geplanten Wanderzeit von 2,5 Stunden.

Es wurde eine sehr schöne Wanderung auf den Berg, den wir bereits vom Schloss aus gesehen hatten und von dem wir natürlich auch das Schloss wieder sahen, als wir ganz oben angelangt waren. Und das nur deswegen, weil wir rechtzeitig oben waren, denn einige Minuten später zogen die Wolken heran und hüllten die Spitze des Berges in Nebel. Wir stiegen ab und kehrten langsam zum Hotel zurück. unterwegs hielten wir noch einmal kurz an, um die Torfbauern bei der Arbeit zu fotografieren und filmen. An der Hoteleinfahrt entschieden wir
und dann doch noch die Sky-Road (die Straße, an der sich unser Hotel befand) en wenig weiter zu fahren. Eine weise Entscheidung, wie sich herausstellen sollte.
Keine zwei Minuten vom Hotel entfernt, hielten wir an einem Wegweiser zum ¨Viewpoint¨. Ein Wagen stand schon dort und ein burgartiges Eingangstor fand unsere Aufmerksamkeit. Als uns zwei Deutsche sagten, dass es dort sehenswert wäre, liefen wir in diese Richtung. Unterwegs trafen wir einen Iren, der uns erzählte, wie hier in dieser Gegend die erste Ozeanüberquerung per Flieger zu Ende gegangen ist (im Jahre 1919) und das es (verständlicherweise) Probleme beim Landen gegeben hätte, da keine ebene Fläche da war. (Und alles mit Hecken eingezäunt.) Er gestattete uns, auf seinem privaten Weg weiterzugehen und das Sehenswerte anzusehen. Es war ein von außen noch ziemlich gut erhaltenes Schloss, das aber nur noch aus Mauern bestand, keinen Böden und nicht begehbar war.
Unterwegs sahen wir mehrere dieser senkrecht stehenden Steine (werde ich mal im Internet nachlesen).
Die Straße führte uns weiter zum wirklichen Aussichtspunkt und zwar gerade zurrichtigen Zeit als die Sonne unterging. Sehr beeindruckend. Zum ersten Mal kam mein großes Objektiv zum Einsatz. Selbst Toma äußerte sich lobend. (Nicht über mein Objektiv, sondern über den herrlichen View über die Küste, Inseln, die Klippen und das phantastische Schauspiel der untergehende Sonne.)
Abendbrot ohne Flagge, da sie keine russische hatten, aber mit einer irischen Witzfigur, dem Patrick natürlich, der mit allen (uns ausgenommen) abgelichtet wurde. (Da wir dem Hotel von uns kein Bild gönnten und der grüne Kerl, nicht so originell aussah, verweigerten wir uns.)
Abschluss am Kamin, gefeuert mit Torf!
Drei Tage Irland sind wie im Fluge vergangen.
Drei Tage voll mit Eindrücken von Bergen, Seen, Ausblicken über Klippen und Buchten.
Der erste Tag, von Clifden nach Kirr..., war sehr lang, unglaublich lang, aber auch voll mit zwei wesentlichen Eindrücken, den Burren und den Cliff of Moher. Wir verließen Clifden bei gemischtem Wetter, ab und zu regnete es noch unterwegs. Wir fuhren durch eine Landschaft voller Seen und Berge, bis wir in Galway in Richtung Burren fuhren. Die Strecke führte am Meer entlang, vorbei an velen alten Schlössern, durch kleine knuffige Küstenorte, die sich gerade von den Sommertouristen verabschiedet hatten. Es ging af Mittag zu als wir die Burren erreicht hatten und von der Küste abbogen (unter anderem dem inneren Druck geschuldet). An einem Grundstück hing ein Schild geführte Touren und wir machten Halt. Im Haus empfing uns ein angenehmer Duft von frischem Kuchen, der für die gleich eintreffende Wandergruppe gebacken wurde. Wir erkundigten uns nach Touren in die Burren, eine Kalklandschaft, die zum Unesco-Weltkulturerbe zählt und erfuhren erst einmal, dass dies aller privater Grund sei und das Parken 10 Euro kostet. Eine geführte Tour von einer Stunde konnte man ebenso für 10 Euro haben. Da hierbei das Parken kostenlos war, nahmen wir die Tour, die begann als die eingetroffene Truppe von etwa 30 Personen mit Kuchen versorgt war und der Wanderführer, ein junger Mann hinter der Theke hervorkam und zum Abschluss für die Touristen, die mit dem Bus für eine Tagestour aus Dublin angereist waren, ein irisches / gälisches Volkslied gesungen hatte. Wir waren nur zu zweit und er erzählte uns viel Interessantes über Irland, die Gnome und die Fairy trees, die Hungersnot und die Mauern in den Bergen, die die Leute für eine Suppe errichteten, bzw. die die Landlords errichten ließen, ohne jegliche Notwendigkeit, nur damit die Suppe nicht umsonst ausgeteilt wurde und damit die Leute auch noch während der Hungersnot ihre Abhängigkeit vom Gutsherrn begriffen.
Wir erfuhren aber auch, dass nach dem Unabhängigkeitskrieg das Land aufgeteilt wurden und danach erst die vielen Hecken und Zäune in der heutigen Form entstanden, damit die Tiere in einer Mehrfelderwirtschaft, von Weide zu Weide gebracht werden konnten.
Die Wälle, die noch heute die Berge bis über die Gipfel durchziehen, sind ewiges Andenken an diese schwere Zeit.
Die gut einstündige Wanderung, die wir dann ohne ihn noch etwas verlängerten, war durch die vielen Erklärungen zur Heimatgeschichte ein unerwartet aufschlussreiches Erlebnis.
Weiter ging die Reise erst mal wieder zurück, etwas Essen (Toma Muscheln) im Dorf gleich nebenan und dann zum Schloss, das Toma im vorbeifahren so gut gefallen hatte.
Auf dem Plan stand heute nur noch der Besuch der Cliffs. Die erreichten wir als es schon dunkel wurde. Das Parken kostete 6 Euro pro Person. (Was quasi der Eintritt für die Klippen war.) Die Klippen waren schon schön, aber da wir in Nordirland ja bestimmt gleichwertige schon gesehen hatten, und das bei besseren Wetter und Sonne, Regenbogen und als noch nicht so dunkel war, nicht das spektakuläre Ereignis für mich.
Aber wir mussten ja die Sehenswürdigkeit in unserem Reiseführer abhaken. Jetzt hieß es noch rund 120 km bi zum Ziel fahren. Im Navi eingestellt und los ging es.
Es war schon richtig dunkel, als wir plötzlich rechts abbogen und vor einer Fährauffahrt standen, bzw. hinter einem Auto, was dort schon stand. Wir stiegen aus und mussten feststellen, dass die letzte Fähre schon weg war. Wir begriffen auch erst jetzt, dass uns das Navi unter Verwendung einer Fähre ans Ziel lotsen wollte. Ein wenig Verzweiflung machte sich breit, da wir einen großen Umweg gemacht hatten und vor uns noch ein sehr weiter Weg bis zum Ziel lag und die erhoffte Ankunftzeit von 20.30 Uhr nun nicht mehr realistisch war. Doch es half nichts, wir hatten ja gebucht.
Die Strecke bis zur nächsten größeren Stadt war besonders anstrengend, da wir auf engen Straßen in absoluter Dunkelheit fahren mussten. Als wir das Wegstück geschafft hatten, ging es zügiger vorwärts, doch, da wir den ganzen Tag schon unterwegs waren, verkrafte der Rücken, die Arme ... Toma erwies sich in dieser Situation als guter Beifahrer. Sie bediente das Navi hervorragend. Pünktlich 22.00 Uhr erreichten wir das Hotel und mussten feststellen, die Küche hatte bereits geschlossen. Zurück in die Stadt eine Pizza holen.
Das Zimmer in dem Herrenhaus entschädigte dafür für alle Erschöpfung und zusätzlichen, ungewollte Anstrengen / gefahrene Kilometer.
Wir schliefne aus, schauten uns das Schlösschen / Herrenhaus an und fuhren zu unserem recht nahegelegenem Wanderziel, einem romatischen Tal, mit mehreren Seen, das sich tief in die Berge eingeschnitten hatte. Auf dem Parkplatz fragte wir nach dem WEg und ein Pferdekutscher empfohl uns die Route entgegen der Buchbeschreibung anders herum zu machen, bestimmt mit dem Gedanken, dass wir für den ersten Teil des Weges, der auf eine Asphaltstraße 6 km durch das Tal führte, seine Kutsche nehmen würden. Wir bedankten uns für den Ratschlag, gingen aber zu Fuß, ohne zu wissen, dass wir die ersten 6 Kilometer auf Asphalt zurücklegen müssen. Am Ende des Tales, auf einem kleinem Pass, von dem die Straße in eine weiteres Tal führte, ging der Pfad ab auf die Berge, die wir gerade zur linken passiert hatten. Es waren bestimmt noch einmal 500 bis 600 Meter Höhenunterschied bis zum Gipfel (872 Meter).
Es ging steil bergauf, vorbei an einem See, an vereinzelten Schafen, an fleischfressenden Pflanzen und die Ausblicke wurden immer weiter und atemberaubender, nicht wegen der Höhe, denn die nahm uns nicht den Atem aber die herrlichen Landschaften, die uns nun zu Füßen lagen, waren wunderschön. Wir machten keine Pause und waren bestimmt zwei Stunden unterwegs, bevor wir den ersten Gipfel erreichten.
Von hier konnte man den Killarney Nationalpark übersehen. Die anderen Gipfel auf den Weg nach unten nahmen wir auch alle mit. Vom letzten gab es keine Weg nach unten, zu mindest keinen ausgetretenen. Also liefen wir querfeldein und fanden dann schließlich einen Trampelpfad, recht naß und durch hohes Gras führend, in Richtung unseres Ausgangspunktes. Ich rutschte unglücklich aus, verletzte mich am Schienbein, knapp unterm Knie, doch was half`s wir mussten runter.
Wir liefen auf einen der Zäune zu, dann daran entlang und kamen letztendlich auf einen Weg, der uns zur Asphaltstrasse führte. Und hier wurde uns klar, dass wir die Wanderung NIE!!!! andersherum gemacht hätten, wie es im Reiseführer angegeben war.
Zu Abend aßen wir im Herrenhaus, ein Dreigangmenü.
Heute:
Mehr oder weniger ausschlafen, Frühstück und los.
Bevor wir in Richtung Ziel Cornmel, fuhren, schauten wir uns noch den Ring of Kerry, eine Umrundung der südwestlich von Killnary gelegenen Halbinsel, an.
Die Sehenswürdigkeit der Gegen. Das schaute zu Beginn der Fahrt nicht so aus.
Landstraße und da ein See und da ein Schloss und da eine Ruine.
Es wurde aber besser mit der Zeit.
Wir sahen einen Fasan, eine fotogene Brücke, ein pictures castle und dann als wir der Küste schon sehr nahe kamen, in einer Bucht, einen Reiher, Seehunde, Austernfischer (Vögel) und besichtigeten dann für 4 Euro pro Person die spektakulärsten Klippen des Ringes von Kerry. Sie waren wieder nur durch Privatland zu erreichen. Aber sie waren wirklich sehenswert. Doch warum man für Natur bezahlen muss?
Die weiter Fahrt bot beeindruckende Ausblicke, immer mal wieder wert anzuhalten, auszusteigen und ein Bild zu machen. Wir aßen im Restaurant / Hotel, wo Charly Chaplin des öfteren seine Ferien verbracht hatte und Tiger Woods (Golf) auch schon genächtigt hatte, eine Suppe.

Jetzt war es bereits 15.30 UHR und nach dem Desaster vor zwei Tagen, machten wir uns auf zu unserem Ziel. Als wir dies in das Navi eingaben, waren wir doch ein wenig geschockt, dass es noch 230 km weit entfernt war. Also fahren, fahren, fahren. 7 Uhr waren wir im Hotel. Abendbrot aßen wir beim Inder in der Stadt und nun bin ich hundemüde.
Wir ließen den Tag ruhig angehen, obwohl wir durch den Wecker versehentlich geweckt wurden.
Ziel des heutigen letzten Tages war der Rock of Cashel. Und es war das einzige Ziel. Wir verließe uns auf das Navi nur bedingt und als wir ein braunes Schild mit einem Schloss sahen fuhren wir diesen Schldern nach. Es war aber das Castle von Cahir. Kein Malheur, nein eine Bereicherung des Menus. Ein schönes Schloss, vielleicht nicht so bedeutsam, doch besser erhalten, wärmer, da beheizt und mit interessanten Ausstellungen.
Im Anschluss an unseren Seh(enswürdigkeits)fehler fuhren wir zum richtigen Rock, besichtigten ihn, den schmackhaftesten Pub in der Mainstreet und ein wenig das Städtchen Casher.
Wir waren so zeitig zurück, dass es noch für einen Wellnessbesuch im hoteleigenen Schwimmbad / Sauna reichte. Etwas strange sind die Irren / Engländer schon: Überall hin mit den Bade-Schuhen, selbst auf die Sitzbänke der Sauna, das in Klamotten und nass. Jetzt gehen wir noch in einen Pub und Essen zum letzten Mal hier im Urlaub zu Abend.

Summa com Laute oder so ähnlich, ein hervorragender Urlaub, ein wenig luxuriöser als Tibet, wie versprochen.

Bericht Ende