Reisebericht

Reisebericht - Hawaii 15.1. -10.2.2022 - in Coronazeiten

15.1.
Wir befinden uns in der Dämmerung. Unwissend ob es nun die Abend- oder Morgendämmerung ist. Ein Phänomen, das man erlebt, wenn man über die nördliche Route, also nördlich des Polarkreises nach Amerika fliegt. Im Winter. Der Tag, an dem wir Europa verlassen haben ist noch nicht zu Ende, der Tag in Amerika bricht gerade an. Schaut man aus dem linken Flugzeugfenster, also Richtung Süd-Westen, sieht man die fantastischen Farben des Sonnenunterganges, der gar keiner ist, denn dort wird die Sonne aufgehen, um an denselben Tag zu scheinen, an dem sie gerade auf der rechten Seite sich verabschiedet hat, also im Nordosten. Das rechte Flugzeugbullauge hat nur grau in graue Farben, Wolken/Nebel in großer Höhe, keine Sicht, zum Nachholen des fehlenden Schlafes der vergangenen Tage bestens geeignet. Ich habe dies schon getan und bin jetzt ein wenig mehr ausgeschlafen.
Wir fliegen nach Hawaii.
Mit Zwischenstopp in Seattle.
Eigentlich sollten wir dort schon im Oktober vergangenen Jahres gewesen sein, doch wen wundert es, Corona hat uns einen Strich durch die Planung gemacht. Wir flogen nach Afrika, weil Amerika bis zum 8. November die Grenzen dichtgemacht hatte.

Jetzt holen wir die Reise nach, lassen uns nicht mehr von Corona stoppen, wenn es die Behörden nicht tun.
Zweimal geimpft und noch dazu geboostert, haben wir alles für unser Immunsystem getan, dass es uns vor dem Virus schützt. Und das Virus ist überall auf der Welt, selbst in der Antarktik ist es angekommen. Es ist eben eine Pandemie, deswegen ist es so ziemlich egal, wo man sich befindet. Das sagt zumindest die Logik. Deswegen sind wir wieder in der Welt auf Wandertour.

Doch es bedarf eines gewissen Standvermögens, eines langen Atems, Ausdauer also, um die Hürden, die zu überspringen sind auch alle zu überspringen und das Flugzeug zu besteigen, dass uns zu unserem Traumziel bringt.
Wir tragen sehr viele Dokumente in Papierform mit uns, die nachweisen, dass wir nicht mit Corona infiziert sind, dass wir geimpft sind, gesund…auf zahlreichen Accounts im Netz habe ich die verschiedenen Dokumente hochgeladen, die das bestätigen. Jede Fluggesellschaft, British Airways, American Airlines, die Behörden in den USA, auf Hawaii, alle wollen Sie sichergehen, dass wir die kleinen Viren nicht mitbringen. Und trotzdem haben sie es ja schon vor uns geschafft, trotz des Papiers, dass die Passagiere vorgezeigt haben, bevor sie in den Flieger gestiegen sind, trotz aller Tests, aller Vorsicht, aller Masken und Händewaschen haben sie sich an Bord geschmuggelt und sind mitgeflogen.

Immer noch fliegen wir in der Dämmerung unter uns eine geschlossene Wolkendecke.

Am 13. Januar, also zwei Tage vor dem Urlaub, ist Oma für immer eingeschlafen. Unser Besuch am 4. Advent war also auch unser Abschied. Schön, dass die Enkel Ihre Uroma noch einmal gesehen haben und sich verabschieden konnten.
Ich glaube das gemeinsame Weihnachtslieder-Singen, erstaunlicherweise hat Oma mitgesungen, war eine prima Aktion und wird mir und allen Beteiligten eine letzte total positive Empfindung/Erinnerung zurücklassen.

Gestern Abend haben wir noch die letzte behördliche Corona-Hürde genommen, einen PCR-Test auf dem Flughafen Düsseldorf gemacht. In Marl wollte kein Testzentrum uns garantieren, dass das Ergebnis des Tests innerhalb von 12 Stunden verfügbar ist. Also haben wir uns ins Auto gesetzt und sind auf den Flughafen gefahren. Hier bekommt man sogar einen Test innerhalb einer Stunde. Kosten 150Euro. Ein riesen Geschäft. Die Zunahme des Bruttoinlandproduktes von 2,8% ist zu 20-25 % Pfizer zuzuordnen. Ich frage mich, wieviel die Testindustrie dazu beigetragen hat?
Mitternacht vom 14. auf den 15. hatten wir dann alle Dokumente zusammen, die wir für das Boarding benötigten.

Es fällt auf, dass alle Behörden, das Vorhandensein eines Smartphones, einer E-Mailadresse, den Umgang mit PC einfach so voraussetzen.

Nach Vorzeigen aller möglichen Tests am Check-In-Schalter, dem Sciherheitscheck, musste man dann an der Theke des Cafes im Wartebereich des Terminal C noch einmal seinen Impfstatus nachweisen, um einen Kaffee zu trinken.
Das ist nur in Deutschland so.
Nach einem schönen Flug übe die Wolken landeten wir bei dichten Bodennebel in London. Die Maschine war nicht voll, doch Heathrow war relativ voll, relativ, nicht zu vergleichen mit einem normalen Montag-Morgen unter Normalbedingungen, wo man in der BA-Longe kaum noch einen Stehplatz bekam.
Der Flieger nach Seattle war noch leerer. Nicht annähernd zu Hälfte gefüllt. Wir saßen ganz hinten in der letzten besetzten Reihe. Jede kleine Turbulenz schüttelte uns also ordentlich durch. Doch größere Turbulenzen hatten wir zum Glück nicht.
Das Essen war zur Kalorienaufnahme geeignet, das beste war noch der Zwischengang, etwa nach 5 Stunden, da gab es Eis. Der krönenende Abschluss war ein Pappbrötchen mit flüssiger Rindfleischfüllung, wahrscheinlich aus dem Reaktor.
Der Flug im Hellen war ganz angenehm.

Gerade war es soweit. Die Sonne hat auf der linken Seite die Dämmerung durchbrochen. Was wie eine weiße Wolkenschicht aussah, war wahrscheinlich eine geschlossene Schneedecke, denn wir fliegen jetzt schon über den Norden des amerikanischen Kontinentes. Das Weiß des Schnees ist in orangefarbene Töne getaucht, die die Sonne auf seine Oberfläche zaubert. Auch aus dem rechten Fenster (wir sitzen ganz am Ende des wenig belegten Flugzeuges und können aus beiden rausschauen) sind jetzt zarte rosa Farben zu sehen, die am Horizont nach oben in helles pastellfarbenes-Blau übergehen.

Na wenn sie, die Behörden, uns in Seattle zurückschicken, so haben wir doch schon ein schönes Erlebnis gehabt. Ich habe den Fotoapparat aus meinem Rucksack geholt und schon die ersten Aufnahmen gemacht. Der Rucksack ist übrigens fast schwerer als der Koffer. Zwei komplette Fotoausrüstungen und die Drohne, ein Buch und die Ladegeräte äußerst kompakt und dicht gepackt, sind ganz schön schwer.

Kurz vor Erreichen von Seattle ging es über die Berge von West-Kanada, schneebedeckt, unberührt, nichts von Skizirkus zu sehen, aber wunderschön aus dem Flugzeug anzuschauen, auf sie herabzusehen.

Die Behörden in Seattle wollten nicht mal unseren ESTA Antrag sehen, keinen PCR-Test, keinen Impfstatus, Nothing (Doch unsere Fingerabdrücke ließen wir ihm als Andenken zurück). Der Grenzbeamte war total nett, der Zoll sammelte nur das Formular ein. Die Koffer nahmen wir vom Band und keine 30 Meter dahinter wurden sie uns wieder abgenommen und eingecheckt nach Hawaii. Etwas umständlich war der weitere Weg, denn wir mussten noch einmal raus, zum Check-in in ein anderes Terminal fahren, die Bordkarten ausstellen lassen. Und siehe da, wir waren nicht im System. Ende Gelände.
Nicht mit unserem Namen im System, nicht mit dem Buchungscode. Selbst das ausgedruckte E-Ticket half nicht weiter. Es zeigte als Flugcompany BA, der Flug erfolgte aber mit Alaska Airlines (nach Hawaii mit Alaska Airlines!). Als ich alle Dokumente ausgebreitet hatte und davon hatte ich ausreichend, stellte sich dann nach etlichen Bangeminuten heraus, dass die Angestellte das Datum vom 16. Januar in die Suche eingegeben hatte. Na so ganz unrecht hatte sie ja nicht, denn in Deutschland war es schon eine Viertelstunde nach Mitternacht. Also am 15. waren wir dann im System, bekamen unsere Bordkarten und mussten nun wieder zu einem anderen Terminal mit dem Zug fahren, und das noch mit Umsteigen. Jetzt sitzen wir vor dem Gate 12 und warten auf das Boarding unseres letzten Teilfluges. Auch in Seattle landeten wir in dichtem Bodennebel und zwar ziemlich abrupt, denn es war nur eine relativ schmale Wolkenschicht, aber eben bis auf den Boden. Wir sind nun bereits über 19 Stunden unterwegs. Die letzte Hürde wird nun die Gesundheitsüberprüfung vor der Einreise nach Hawaii.

16.1.

Die letzte Hürde haben wir auch genommen.
Vor dem Einchecken nach Maui mussten wir auf der Webseite der Hawaiianischen Regierung unseren Travelstatus vorzeigen. Er war rot. Ich mühte mich noch eine Weile über eine halbe Stunde und versuchte, ihn auf grün umzustimmen. Leider erfolglos. Wäre er grün gewesen, hätten wir ein Bändchen bekommen und hätten ungehindert nach Hawaii einreisen können, so mussten wir uns bei Ankunft in die lange Schlange deren stellen, die wie wir nicht alle Dokumente hochgeladen hatten.
Also lange Schlange, einreihen, warten…
Doch es ging ziemlich zügig. Die Frau, die uns bei der Überwindung dieser letzten Einreisebarriere half, wollte nur unseren Impfnachweis sehen, na so richtig auch nicht, denn mit den gelben Impfausweisen, war sie nicht vertraut. Den PCR Test, für den wir so viel Aufwand betrieben habe, interessierte sie nicht.
Und wenn ihr jetzt denkt damit waren alle Brocken beiseite geräumt, nein, waren sie nicht.
Mietauto holen. Dahin fuhr eine schön gemachte Bimmelbahn (ELEKTRISCH OHNE Fahrer, aber die Wagen hatten ein sehr altes Design.
Wir haben ein ECAR. Zumindest steht es so auf den Papieren groß geschrieben mit Filzstift. Die Lady am Schalter fragte ihre Kollegen, was das ist.
Ein Economy-Car. Wahrscheinlich bucht das niemand, außer unserer Agentur. Ich dachte schon wir fahren hier umweltverträglich elektrisch.
Die Übernahme ging zügig.
Die Navigation zu unserer ersten Unterkunft, eher nicht.
Die Beschreibung einer Route von etwa 15 km auf weniger als einer Seite, war nicht üppig und nicht so ganz richtig zu gebrauchen,
Wir nahmen unser Navi, das wir vom Veranstalter erhalten hatten. Kaum eingeschaltet und nach den Anweisungen der Frauenstimme gefahren, schwups waren wir auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums gelandet.
Auch das zweite Mal führte das Navi dort hin. Es war aber eine Sackgasse.
Beim Einschalten hatte ich schon gemerkt, dass das Auto auf der Karte nicht auf der Straße fuhr.
Wir hatten aus den Favoriten unser B&B gewählt, nachdem die Ortseingabe gescheitert war, es gab nämlich gar keine USA im Navi. Als wir uns an die Abweichung Auto und Karte gewöhnt hatten, brachte das Navi uns fast ans Ziel.
Der Frau im Kasten versagte zwar unterwegs die Stimme und wir konnten nur nach der Optik des Navis fahren.
Als wir schon direkt an der Zielflagge waren, ausstiegen, gab es auch ein Haus mit der Nummer 2838, unserem B&B, doch da wartete niemand auf uns. Also rief ich den Vermieter an. Der sagte nur, dass wir nicht bei ihm vor dem Haus stehen, wenig hilfreich. Zum Glück hatte ich von Googlemaps eine Karte vom Zielort ausgedruckt. Mit dieser Karte navigierten wir dann bis zum Ziel und als wir da waren, erlangte die Frau im Kasten plötzlich ihre Stimme wieder und krähte: „Sie sind an ihrem Ziel angekommen.“ Der Vermieter begrüßte uns vom Balkon und bat uns, ins Zimmer zu gehen (Parterre gleich um die Ecke). Essen und Trinken waren im Kühlschrank. Wir packten noch etwas aus und dann tauchte ich ab ins Bett.
6 Uhr wachte ich auf, döste und schlief noch ein wenig und stand dann 6.45 Uhr auf. Eigentlich gut ausgeruht, trotz 11 h Zeitunterschied.
Wir frühstückten. Danach Begrüßung durch Tom, unseren Vermieter, der mit einer Japanerin verheiratet ist. Tom gab uns viele Ratschläge und Tipps, wo wir in der Nähe was finden können und was wir uns unbedingt anschauen sollten.
Das Einkaufzentrum (Lebensmittel) wäre ganz in der Nähe, zwei Meilen entfernt. Unser erstes Ziel. Wir verfehlten es im ersten Anlauf. Wir unterschätzten 2 Meilen, irrten durch Kihei und lernten so unsere nähere Umgebung kennen. Ein netter Strand, eine Hauptstraße entlang des Ufers, Hotels, Ferienwohnungen, Geschäfte alles ziemlich amerikanisch. Der Strand ist frei zugänglich, also nicht wie in Florida, wo man als nicht Einwohner und Besitzer eines Strandgrundstücks sich irgendwie ans Wasser schleichen muss.
Das Wetter war sehr schön, warm, am frühen Vormittag nicht zu warm, alles perfekte Bedingungen.
Auf dem Irr-Weg durch die Stadt, gab dann auch noch Tomas Handy mit googlemap den Geist auf und wir mussten so zurückfinden. Eine Herausforderung.
Wieder im B&B schaute ich mir in googlemaps die Karte genau, und wir wagten den zweiten Versuch. Dieser endete dann auf dem Parkplatz von Safeway. Wir kauften Lebensmittel für heute unterwegs und heute Abend ein und siehe da, die ersten 100 $ waren ausgegeben. Die Produkte sind extrem teuer. Apothekenpreise.
Beim Einkaufen war zu spüren, dass wir beide Hunger hatten. Deswegen machte Toma auch gleich als wir zurück waren Mittag.
Am Nachmittag fuhren wir zum Pond, in der Bucht hinter Kihei, ziemlich genau in der Mitte der Insel und pilgerten gut eine Stunde auf dem Lehrpfad durch das Brachwasser. Einige Stilte, Nachtreiher in Massen und die obligatorischen Blesshühner besiedelten die Wasserfläche. Toma tauchte ihre Füße am Strand, der nur ein paar Meter vom Lehrpfad entfernt war, in den Pazifischen Ozean ein.
Weiter ging es Richtung Norden, zum Whale-Watching -Point.
Und tatsächlich sahen wir Wale. Relativ weit draußen, aber deutlich. Zwei Touristen ließen Ihre Drohnen steigen und flogen nah heran. Meine blieb vorerst im Rucksack. Wir werden bestimmt noch einmal wiederkommen.
Weiter ging die Fahrt Richtung Norden. Es waren sehr viele Autos unterwegs, es war ja Sonntag und wie wir heute (am Montag) erfuhren, ist heute Martin Luther Tag, ein Feiertag hier auf Hawaii. Viele Locals waren also unterwegs.
Nächster Stopp: Lahaina. Ein nettes Städtchen im Karibiklook. Holzhäuser schön herausgeputzt, viele Touristen, viele Souvenirläden, Schmuck und Andenkenshops, dicke Amis in Shorts und Hawaiihemden ihre volle Fülle unverhüllt zeigend, relaxte Hawaiianer mit Surfbrettern, alles wuselte sich durch die Uferstraße. Vor der Stadt lag ein großes Kreuzfahrtschiff. Wir verbrachten gut 1,5 Stunden hier. Toma versuchte ein paar leichte Schuhe zu kaufen, weil ihre neuen Schlappen rieben. Erfolglos. Sie passten nicht in das Mainstream-Konsumangebot der hiesigen Läden.
Weiter nach Norden, bis wir dann merkten, dass wir heute den nördlichen Teil der Insel nicht mehr umrunden werden können. Also zurück und eine Stelle für den Sonnenuntergang suchen. Eigentlich hatte ich mir im Locationscout schon einen Spot ausgesucht. Wir versuchten ihn zu finden, fanden ihn aber nicht. Am Abend stellte sich dann heraus, dass wir den Sonnenuntergang keine 100 Meter von dem Spot fotografiert hatten. Nicht 100% optimal, aber was soll’s. Die Sonne ging auch an unserem Platz mit viel Farbe unter.
Am Whale-Watching-Point hielten wir noch einmal an, genossen das weiche Licht, die Pastellfarben und sahen wieder weit auf dem Meer Wale Wasserfontänen in die Luft blasen.
Danach ging es dann endgültig zurück. Und ich war gerade noch so fähig etwas Essen zu mir zu nehmen, bevor ich völlig müde ins Bett fiel und momentan einschlief. Damit war der Jet-Lag abgehakt.

17.1.
2. Tag
Nach fast 10 Stunden Schlaf wachen wir (besser ich, denn Toma war schon eher wach) auf.
Frühstück und zeitiger Start zur Umrundung des südlichen Teils der Insel. Dieser Trip wird auch auf dem Weg nach Hana genannt. Und es ist wirklich der Weg, der das Ziel ist.
Bevor es aber richtig losging, schauten wir wieder im 2-Meilen-entfernten Safeway vorbei und kauften Proviant ein.
Toma war trotz Frühstück nach dem Einkauf schon wieder hungrig, so legten wir unseren ersten Stopp an einem Cafe ein, dass so ziemlich am Anfang des Weges nach Hana lag. Unser Reiseveranstalter hat uns ein Büchlein über jede Insel mitgegeben, wo Routenvorschläge für den Aufenthalt auf jeder Insel sehr gründlich ausgearbeitet sind. Die Route nach Hana oder Umrundung der Südhalbinsel enthält 40 Halte-Punkte Attraktionen. Wenn man bei jeder Attraktion nur 10 Minuten verweilt, finden, parken, aussteigen, hingehen, Foto machen und zurück zum Auto, benötigt man dafür schon 400 Minuten also fast 7 Stunden, ohne einen Kilometer gefahren zu sein. Groß ist die Insel ja nicht, aber die durchschnittliche Geschwindigkeit, die man aufgrund der Straßenverkehrsordnung und des Verkehrs erreichen kann, beträgt zwischen 15-20 Meilen pro Stunde. Es geht also gemütlich voran. Viele Schmidtchens Schleicher strapazieren die Geduld oft gehörig, denn überholen kann man nicht.
Das Cafe war sehr urig, und wenn wir noch kein Frühstück gegessen hätten, vielleicht auch genau das Richtige gewesen.
Das hatten wir aber und deshalb nahmen wir jeder nur einen Smoothie. Kosten 12 $ pro Glas. Dazu 1 $ Tax und 20 % mindestens Trinkgeld. Heftig 30 $ waren weg.
Nächster Stopp sollten die Wasserfälle werden, wir hielten aber an der Bucht, wo die Surfer auf den Wellen reiteten zum ersten Mal an. Blaues Meer, Sonne, Wellen, braune durchtrainierte Körper, eine Brandung die sich an dem Lavagestein am Ufer brach und die Gischt uns entgegenspritzte, eine klare Einladung zum Verweilen und Fotografieren.
Ein Angler hatte gerade einen großen Fisch an Land gezogen, in den Ponds, die vom Meerwasser umspült wurden, sahen wir eine Riesenschildkröte, das Grün abgrasen.
Faszinierend war es den Surfern zuzuschauen die auf den Wellen tanzten. Viele Fotos.
Nächster Stopp war schon Stopp 6 aus dem Buch, der Garden Eden. Der botanische Garten diente als Kulisse für den Film Jurassic Park. Reinfahren mit dem Auto, davor pro Person 20 Euro berappen. Zum Glück musste man nicht im Auto sitzend den schönen Park bestaunen.
Wir ließen uns richtig Zeit und da es dann schon Mittag war, machten wir Picknick genau an der Stelle, wo die Eingangs-Szene des Filmes gedreht wurde. Vor unserem Tisch, mit Blick auf die See, stolzierte ein Pfau, der hoffte ein paar Krümel abzubekommen. Wunderschön.
Das kann man auch von der Straße sagen, die durch eine beeindruckende Natur führte, blühende Bäume, Regenwaldfeeling, wenn man an den zahlreichen exotischen Pflanzen vorbeifuhr. Auf der linken Seite immer das blaue Meer, mal von oben zu sehen, mal auf gleicher Höhe.
Die Häuser erinnerten, wie schon gesagt, an die Karibik. Wenig Bauten sind aus Stein gemauert, alles ist grün, viele Blumen blühen. Rote Weihnachtstern-Büsche im Gelb von anderen Hecken, knallige Farben.
Die Straße ist sehr kurvenreich und Toma fand meinen Fahrstil manchmal zum Kotzen. Es blieb ein Gefühl.
Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen wir dann am Nachmittag in Hana an. Wir fuhren auf der Südroute Heim, wo wesentlich weniger Verkehr war. Das lag wahrscheinlich am Straßenzustand. Es ging über Schotterstraßen, also keine asphaltierten Straßen, oft nur einspurig befahrbar und mit vielen Stellen, wo rechts Steinschlag drohte.
Haben wir dann auch gemeistert.
Es gab nur noch ein Ziel, dass wir von den 40 erreichen wollten, den Platz zum Sonnenuntergang.
Wir schafften es mit ein wenig Zeitpuffer, der auch nötig war, da die Sonne hinter einer Insel unterging, also etwas früher aus den Augen verschwand.
Die Farben waren grandios. Motivmäßig hätte es besser sein können. Zuhause werden wir sehen, was dabei herausgekommen ist.
Nach dem Sonnenuntergang machte unser Navi uns Hoffnung, dass wir in weniger als einer halben Stunde im B&B wären. Leider gab es eine Straße nicht mehr, was uns schon unser Wirt Tom verraten hatte. Also mehr als 1,5 Stunden Fahrt in der Dunkelheit nach Hause. Fast 13 Stunden unterwegs.
Abendbrot. AK. Total müde. Ins Bett.

18.1.
Ja, die Zeitumstellung macht sich bemerkbar.
Wir haben zwar keine Kopfschmerzen oder sonstige Leiden, werden aber eher müde, und dass obwohl wir beide typische Eulen sind, werden aber auch regelmäßig eher wach.
Das ist für ein Sonnenaufgangsfoto natürlich von Vorteil. Sonst verschlafe ich den im Urlaub immer.
Diesen nutzten wir gnadenlos aus, indem wir schon gut vor Sieben Uhr am Strand waren. Der Strand ist 10-15 Autominuten von unserer Unterkunft entfernt, derjenige, den ich für das Shooting ausgewählt hatte. Sonnenaufgang ist kurz nach Sieben Uhr.
Stativ hatte ich eingepackt und so war die Standard-Weich-Wasser-Aufnahme heute Programm.
Bei schönem weichem pastellfarbenem Licht dazu, könnte das eine oder andere Foto richtig gut werden.
Nach dem Strand, Toma ging sogar ein wenig mit den Beinen ins Wasser, kehrten wir zum Basecamp zurück.
Danach gleich Einkaufen und Sekundenkleber kaufen.
Auf der Fahrt gestern rund um die Südinsel, war die Go-Pro kaputtgegangen, bzw. ein Detail, was die Kamera mit dem Saugnapf für das Auto verbindet. Ich wollte nach Ersatz schauen bzw. es selbst reparieren.
Das Internet schlug einen Surfbrettverleiher vor, die auch Go-Pros ausliehen.
Also war ich kurz nach der Ladenöffnung der erste Kunde. Die zwei jungen Kerle im Laden flippten aus, jubelten, als hätte ich einen entscheidenden Ball im Korb versenkt. Naja, eben Amiland. Leider hatten sie kein Ersatzteil und auch keinen Leim, gaben mir aber die Adresse vom ABC-Store. Dort gab es dann für sage und schreibe 2,5$ eine Tube Kleber.
Gleich vor dem Laden erfolgte die erfolgreiche Reparatur. Das erste Erlebnis, wo etwas preiswert war.
Dann chauffierte ich Toma in den Bioladen, wo der offizielle Taschendiebstahl zelebriert wird. Wenn schon im Supermarkt die Preise das 2-3-4 Fache von Edeka sind, so setzte ich in diesem Laden ganz schnell die Sonnenbrille auf, zu einen da mir die Augen tränten und zu anderen, dass ich die Preise nicht mehr lesen konnte.
Danach noch ein Foodstore, und siehe da, das schien der Aldi unter den Lebensmittelhändlern zu sein. Hier hätte ich die Sonnenbrille im Auto lassen können. Aber hier galt auch die Mitgliedskarte von unserem Wirt, die er uns zur Verfügung gestellt hatte und mit der man auf alles Rabatte bekam.
Wieder nach Hause, schnell zurechtmachen für den ersten Badeausflug. Wir fuhren zum selben Strand wie am Morgen.
Gopro an Handystick montiert, hoffte ich jetzt auf die tolle Unterwasserwelt, beeindruckende Videos mit der GoPro.
Der Strand war mit drei Sternen, der maximalen Bewertung für schönes Schnorcheln, im Buch ausgezeichnet.
Im Gegensatz zu Florida, gab es hier für die Strandbesucher Parkplätze und das Volk am Strand war auch ganz normal.
Der Pazifik war still (Stiller Ozean) nur ein paar kleine Wellen rollten auf das Ufer zu. Doch die machten schon das Anziehen der Flossen schwierig. Es war eine kleine Bucht, an deren Seiten Lavagestein ins Meer hinausragte.
Die Korallen waren mäßig, auch schon stark geschädigt von den Strandbesuchern, Fische ein paar, nur eine Meeresschildkröte schwamm mir vor die Maske.
Das Wasser war warm. Vielleicht so 25 Grad. Also baden machte schon Spaß. Die paar Wellen wirbelten schon den Sand kräftig auf, sodass das Wasser relativ trüb erschien.
Bilder und Videos von der Unterwasserwelt habe ich mir erst einmal abgeschminkt.

Nach etwa 1,5 Stunden hatten wir genug vom Baden und fuhren nach Hause Mittagessen (Toma bereitete es selbst zu.)
Das geht schneller, schmeckt besser und ist viel gesünder und billiger.

Der Nachmittag war dem Vulkan auf der Südinsel gewidmet. Die Sonnenuntergänge von dort sollen spektakulär sein.
Und da die Gopro wieder einsatzbereit war, konnte ich auch den Weg dorthin filmen. Obwohl die Entfernungen nicht allzu weit sind, muss man trotzdem mit deutlich längeren Fahrzeiten als in Deutschland rechnen. Die Höchstgeschwindigkeiten sind bei 55 Miles per Hour, was auf ganz wenigen Strecken zugelassen ist. Auf dem normalen Highway mit Ampeln sind es 45 mph und sobald es einfache Straßen sind 30 mph. Kommt eine Kurve oder wird es ein wenig enger, darf man noch 15 mph oder auch nur 10 mph fahren. Manche halten sich auch daran. Überholen ist so gut wie nicht möglich. Überall zwei durchgehende Striche in der Mitte der Straße. Aber der Straßenzustand ist schon prima.
Wir fuhren also zum Haleakala Nationalpark, entrichteten 25 $ Eintrittsgebühr (für das Auto!! Nicht für uns) und befanden uns nach einer reichlichen Stunde Fahrzeit schon auf 2000 Meter Höhe. Die Wolken zogen den Hang hinauf und es war kalt hier oben. Der Wind trug ebenso dazu bei, dass wir uns ganz schnell warm anzogen. Die Straße in den Himmel, zum Gipfel des Berges, hier muss keiner laufen!!!, war hervorragend ausgebaut.

An der zweiten großen Kehre nach dem Visitor – Center machten wir einen Stopp und liefen den Haleakala -Trail bis zum Aussichtspunkt auf den gleichnamigen Krater. Die aufziehenden Wolken waren oberhalb des Visitorcenters von jetzt auf gleich verschwunden und wir befanden uns über ihnen bei grellem Sonnenschein mit atemberaubendem Blick auf die Wolken und das Meer darunter, was ab und zu sichtbar wurde. Mit diesem Blick zu unserer Linken und dem Berg auf der rechten Seite wanderten wir etwa 40 Minuten bergab, genossen dann einen schönen Blick in den Krater, stiegen aber nicht hinab, schossen viele Fotos und gingen zurück zum Auto. Unterwegs trafen wir neben den Touristen auch ein Amipärchen im Rentenalter, das mit Campingausrüstung auf einer mehrtägigen Tour rings um den Vulkan wanderte.
Als wir sie auf dem Parkplatz wieder trafen, war die Frau kaum zu halten (65-70 Jahre alt) und erzählte alle euphorisch von ihrer Wanderung, sehr laut und gackernd.

Jetzt hieß es noch die letzten Meilen bis zum Gipfel fahren und das ohne weitere Sightseeing Aktivitäten, da der Sonnenuntergang nahte.
Der Gipfelparkplatz war überfüllte, sodass wir auf dem Seitenstreifen der Straße zum Observatorium Platz nehmen mussten. Von der noch 10 Minuten zu Fuß und wir waren mitten in einer Menschenmenge, die alle Richtung Westen blickten. Es war schon ein traumhafter Anblick so über den Wolken die Sonne untergehen zu sehen. Berauschende Farben, imposante Wolken, die Teleskope im Vordergrund und hinter uns der rot-bräunliche Vulkankrater, getaucht in blaues Licht und hinter ihm eine weiße Wolke, auf die wir hinabblickten.
Wir befanden uns auf 3055 Meter und obwohl uns die Sonne blendete, war es kalt. Alles anziehen, was wir hatten, dann konnte man es aushalten. Wie die Amis in kurzen Hosen und ein mancher noch kurzärmlig die Kälte ertrugen, wer weiß.
Wir waren ganz oben und konnten so den Menschen zuschauen, wie sie aufgereiht auf dem Kraterrand standen, bewaffnet mit Handys, Ferngläsern oder Fotoapparaten und der untergehenden Sonne huldigten. Hätten sie sich an die Hände gefasst, es wäre eine Menschenkette um den halben Kraterrand entstanden.
Kaum war die Sonne in den Wolken verschwunden, brausten die ersten los, obwohl die Farben am Himmel jetzt noch viel intensiver, satter wurden und der Blick vom Berg in die Wolken hinein in nichts von seiner Anziehungskraft verlor.
Wir bleiben bis es ganz dunkel war und ich machte dann auch noch einige Aufnahmen vom Sternenhimmel. Leider hatten wir so ziemlich Vollmond und die Milchstraße bildete sich nicht klar heraus.
In völliger Dunkelheit traten wir den Heimweg an – 90 Minuten Serpentinen abwärts fahren… ganz schön anstrengend, denn wir wurden ja schon etwas eher müde als sonst.

19.1.
Wieder zeitig wach geworden und wie schon am Vortag zum Strand gefahren und einen Sonnenaufgang fotografiert.
So richtig mit Stativ und Langzeitbelichtung (aber ohne Filter - Blende voll zu und ISO 50). Weiches Wasser - trotz Salzgehalt.
Wir machten Bekanntschaft mit einem Local, der so eine Art Tretbootfahren anbot. 120 Dollar plus Steuern und Trinkgeld pro Person (für etwa 2 Stunden). Das haben wir auf der Stever billiger. Aber während ich das Wasser im Fotoapparat festhielt, unterhielt sich Toma mit dem Hawaiianer. Und das mit dem Wasser meine ich fast wörtlich, da eine Welle so stark war, dass wir beide, Kamera und ich, ziemlich nass wurden. Ich glaube, da bin ich noch mit einem grün-gelb-blauen Auge davongekommen. Wobei jetzt ab und zu mal so eine Fehlermeldung kommt, dieses Gerät ist zur Kamera nicht kompatibel. Vielleicht meint sie mich damit. Egal.
Ja, heute hatten wir uns vorgenommen, alle Strände in Richtung Südosten abzufahren, bis die Straße nicht mehr weitergeht. Und das sind ne Menge. Nach dem Volltanken und dem Vorbeischauen im Foodland, dem „Billigladen“, fuhren wir los.
Von Strand zu Strand, manchmal ging Toma mit den Füßen baden, manchmal schauten wir nur und lichteten den Strand ab. Das ist nichts was man beschreiben kann, na jedenfalls gab es an manchen Stränden Rettungsschwimmer, manche waren sehr schick und lagen direkt vor privaten Anwesen und man konnte sie nur von dem Nachbarstrand erreichen. Der gesamte Strand ist öffentlich, an manche Strände kommt man aber nur mit dem Boot ran, da Lavagestein es sehr schwer macht, die Hotel- und Privatstrände zu betreten.
Die Anzahl der Erholenden hielt sich in Grenzen. Parkplatzprobleme gab es gar keine. Am dritten Strand machten wir dann Mittag und vor uns lagen zwei größere Lavasteine (Felsen), an denen sich die Wellen brachen. Viel Zeit das perfekte Foto zu machen, mit den Belichtungszeiten etwas zu experimentieren um entweder scharfe Tropfen oder Wasserstrahlen (Wischer) zu bekommen. Blauer Himmel und fotogene Wolken bildeten den perfekten Hintergrund.
So 400-500 Bilder werden es geworden sein. Viele habe ich schon gelöscht.
Das Ende der Straße erreichten wir so gegen 14- 14.30 Uhr. Die Straße endete in einem Lavafeld und direkt am Meer.
Von hier soll auch eine Villa von Herrn Beso zu sehen sein. Wir sahen eine, aber ob es die vom Amazon-Gründer war, wer weiß. Er soll sie für 78 Millionen $ gekauft haben. War bestimmt ein Schnäppchen.
Vom Parkplatz ging ein Weg durch das Lavafeld zu einem anderen Strand und zum Leuchtturm. Etwa zwei Meilen lang.
Toma wollte gehen, also Wanderschuhe anziehen und los. Es war schon sehr heiß und die Lava ringsum bot wenig Schutz vor der brennenden Sonne. Nach einem knappen Kilometer ging es durch einen schönen, schattenspendenden Wald, mit alten Bäumen und wilden Ziegen. Jede kleine Bucht gab das Meer frei und war auch immer gleich ein schönes Fotomotiv.
Nach dem Wäldchen ging es nun nur noch unter der gleißenden Sonne durch das Lavafeld. Es war schweißtreibend. Nach rund 50 Minuten waren wir am Leuchtfeuer. Unterhalb des Leuchtfeuers war ein kleiner See, grün und gelb schimmern, mitten in schwarzer Lava und am Rand gesäumt von weißen Steinen, wahrscheinlich Korallen in der Form eines Herzens. Sehr imposant. Wo die Lava auf das Meer traf wahren Hawaiianische Kultstätten, so eine Art Kreiswall aus weißen Steinen, zu einer Seite offen, mit Korallen und anderen Dingen wie Muscheln, … verziert. Die Bedeutung erschloss sich uns nicht.
Der Rückweg war dann anstrengend. Die Hitze war zufiel, der Rucksack von Toma ihr auch und ich musste ihn noch nehmen. Wir waren für 4 Meilen fast genau 2 Stunden unterwegs. Relativ langsam.
Auf dem Rückweg hielten wir nicht an, erst wieder in Kihei am Stadtstrand, wo Toma dann wirklich mit dem ganzen Körper ins Wasser ging.
Zum späten Vesper spendierte unser Vermieter uns einen selbstgebackenen Käsekuchen. Sehr lecker.
Ich fuhr allein noch zum Strand, zu demselben wie heute früh, Toma bereitete das Abendessen zu.
Also noch einmal Wellen fotografieren mit der untergehenden oder schon untergegangenen Sonne als Hintergrund.
Ich bin schon ganz gespannt, die Bilder zuhause auf dem großen Bildschirm anzuschauen.
Punkt sieben war ich zurück, nun haben wir auch schon zu Abend gegessen. Ein etwas kürzerer Tag, aber sehr schön.

20.1.
Es wird nun schon eine schöne Tradition, dass wir früh aufstehen und zum Sonnenaufgang am Strand sind.
Heute früh waren wir an Tomas Lieblingsstrand. Die Sonne sehen wir leider nicht aufgehen, da alle Strände auf unserer Seite der Insel nach Westen zeigen. Doch das Licht zum Sonnenaufgang ist doch besonders, die Strände sind fast menschenleer und es ist angenehm kühl oder warm, die frische Seeluft umschmeichelt die Haut. Also insgesamt ein inspirierender Tagesbeginn.
Toma ging baden, ich tobte mich mit den Fotoapparaten aus.
Das können wir aber nur deswegen machen, da wir durch den Zeitunterschied immer zeitig aufwachen.

Nach dem Strand gab es dann richtig Frühstück und die Vorbereitung zur Umrundung der Westinsel.
Wir wollten heute wieder Wandern gehen, auf dem Waihee-Ridge-Trail.
Dieser war ziemlich leicht zu finden und nach den 4 Tagen hat man schon ein Gefühl für das Verkehrsnetz bekommen. Die Entfernungen sind nicht sehr groß, aber die einzuplanende Zeit ist beträchtlich, man ist eben auf Hawaii und hier scheinen mehr Menschen im Urlaub zu sein, als zu arbeiten. Und viele der Urlauber erkunden die Insel. Als wir auf dem Parkplatz am Ausgangspunkt des Trails ankamen, war dieser bis auf den letzten Platz besetzt. Zu unserem Glück fuhr gerade ein Auto weg und wir konnten den Platz nutzen.
Bereits vom Parkplatz hatte man einen schönen Blick hinunter aufs Meer. Über den Bergen hingen die Wolken, doch hier unten schien noch die Sonne. Nach 80 Meter Aufstieg auf einer landwirtschaftlichen Straße betraten wir Waldgebiet. Es duftete, nach Currie oder Maggi. Der gesamte Weg war etwa 6 km, also 3 km und 400 Höhenmeter bergauf und 3 bergab. Wenn der Wald aus Nadelhölzern, großen… bestand, dann aus Eukalyptusbäumen, so war die Vegetation, als wir den Wald verließen, doch exotischer. Am ersten Lookout konnten wir in das Tal hinunterschauen, das von der Bergflanke, auf der wir uns gerade befanden, begrenzt wurde. Sehr grün, üppiges Grün und von ziemlich weit unten schwang sich ein Tropikvogel, die Thermik gekonnt ausnutzend bis in die höchsten Höhen, Ich hoffe, dass wenigsten ein Bild scharf genug ist. Wir kamen schon ins Schwitzen, obwohl es heute bedeutend angenehmer war zu gehen als gestern durch die Lavafelder. Schöne Ausblicke Richtung Meer und in das Tal zu unserer Rechten, über mangelnde Motive konnte man sich nicht beklagen. Der Gipfel bzw. der höchste Punkt des Trails war in den Wolken und ein feiner Nieselregen kühlte den Körper, der bergauf doch heiß gelaufen war.
Es waren sehr viele Leute unterwegs, fast ausschließlich Amerikaner. Auf unser „Hallo“ antworteten sie mit „Hi“, was mit einer plötzlichen Gesichtsausdrucksveränderung einherging, Besonders bei den Frauen und Mädchen funktionierte das hervorragend einstudiert, der Mund zog sich breit (zu einem Lächeln), die weißen (geweißten?) Zähne blitzten auf und dann war er im selben Augenblick auch schon wieder ganz normal, als wäre nie jemand vorbeigegangen.
Mit einem Pärchen, das hier auf Hawaii ihren Honeymoon verbrachten, kamen wir ins Gespräch.

Bergab ging es einfacher und der Blick war immer auf das Meer gerichtet, man genoss also eine fantastische Aussicht während des Abstieges.

Kurz vor dem Parkplatz sahen wir noch einen roten Kardinal. Dann setzen wir die -Westumrundung fort. Die Aussichten waren nicht viel schlechter als auf der Straße nach Hana. Länger Abschnitte waren nur einspurig befahrbar. Einmal musste ich zurücksetzen bis zu einer Ausweichstelle, Rückwärtsfahren- nicht meine Spezialität und dann ging es noch an der rechten Seite steil bergab, und das ohne Wegbegrenzung und Seitenstreifen. In der nächsten Bucht etwa 50 m hinter uns zwängte sich der große Pickup dann vorbei.
Nicht für schwache Nerven.

Gegen 3 Uhr waren wir dann an dem Parkplatz, von dem der Weg zu dem Pool am Meeresrand begann.
Nach 50 Metern bot sich bereits eine fantastische Aussicht auf die Felsen-Küste, und den Pool. Hier machten wir dann Picknick – aßen also zu Mittag.

Der nächste Stopp war nicht weit entfernt und ein weiterer Höhepunkt am heutigen Tag. Wir schauten uns ein Blow-Hole aus der Nähe an.
Die vom Meer heranrollenden Wellen schoben Luft mit Wasser durch ein Loch in der Lava und es ergaben sich fantastische Fontänen mit einer Höhe von vielleicht-25-30 Meter Höhe.
Auch hier wurde ich nass, als ich mich zu nah an das Loch heranwagte.
Tolle Aufnahmen.
Tagesabschluss sollte ein weiteres Bad am Strand sein, so der Wunsch von Toma.
Ich gab also alles, um noch rechtzeitig an einen Sandstrand im Westen der Insel zukommen. Der Sonnenuntergang war heute besonders schön und leider konnte ich nicht anhalten, wir mussten ja noch im Hellen am Strand ankommen. Was wir auch schafften und Toma genoss den Stillen Ozean und ich fotografierte im letzten Moment die knallrote Sonne, wie sie im Meer verschwand.

Einkaufen auf der Rückfahrt.
Abendbrot und AK schreiben.

21.1.
Heute kein Strand am Morgen, da wir wieder in den Osten wollten, in den äußersten Osten der Insel zum Pipiway -Trail, dem wohl schönsten Wanderweg auf ganz Hawaii, wie es in den Büchern heißt.
7 Uhr waren wir abfahrbereit und ohne Umwege ging es nach Hana, wo eigentlich der Weg das Ziel ist – „Die Straße nach Hana“. Die Kamerabefestigung war repariert und ich nahm einen Großteil des Weges auf. Da es Richtung Osten ging, fuhren wir der Sonne entgegen, was bestimmt nicht gut für die Videoaufnahmen war, da das starke Gegenlicht nicht so gut wird. Wir werden sehen. Wir hielten allen Versuchungen stand an den leeren Haltebuchten anzuhalten und noch den einen oder anderen Wasserfall auf dem Hinweg mitzunehmen.
Nach 3,5 Stunden Autofahrt erreichten wir den Nationalpark, machten uns wanderfertig und stürzten uns ins Vergnügen. Der Parkplatz war nur halbvoll. 10.30 Uhr sind noch nicht viele Touristen im äußersten Osten angekommen, kaum einer steht im Urlaub so zeitig auf. Diejenigen, die in Hana eine Unterkunft hatten, waren da klar im Vorteil. Doch große Hotels haben wir dort nicht entdecken können.
Also auf in den Regenwald, der seinen Namen fast alle Ehre machte, denn kaum waren wir gestartet, begann es auch schon leicht zu nieseln. Es blieb bei ein paar Tropfen, die aber auch gleich wieder verdampften. Trotz Regen und Wolken kam aber auch die Sonne immer wieder raus.
Der erste Höhepunkt auf dem Weg war ein riesiger Fikus. Die Flora war überhaupt überwältigend. Viele exotische Pflanzen säumten den Weg. Dann kamen zwei Pools in die zwei Wasserfälle sich ergossen. Über eine Brücke ging es über den Fluss und da war auch der Beginn des Bambuswaldes. Wir tauchten ein in etliche 10 Meter hohe Bambusstangen, die so dicht waren, dass man fast eine Taschenlampe benötigte. Dieser Bambuswald erstrecke sich von den Pools fast bis zum Ende des Weges und war wunderschön. Die Bambusstangen rauschten im Wind und klapperten, wenn sie gegeneinander-stießen. Große Teile des Weges waren mit Holz ausgelegt, eine Art Verandaholz, gut zu laufen, auch nicht rutschig. Die Sonne kam selten durch die Wolkendecke, aber der Bambus ließ sie dann noch seltener durch seine dichten Blätter hindurch. Wir liefen entlang des Baches, der von den Wasserfällen kam. Nach einer guten Stunde waren wir am Ziel. Vor uns zwei Wasserfälle eingebettet in eine üppige Flora, rote Baumblüten und alle mögliche Pflanzen, die man auch in Deutschland als Grünpflanzen im Blumenladen kaufen kann.
Das Gefährliche an dem Wasserfall und dem Bach ist, dass er innerhalb von Minuten um das Vielfache Wasser führen kann und zu einem reißenden Strom wird, der alles mitreißt, was ihm in den Weg kommt. Aber im Amiland wird man davor ständig auf vielen Tafeln und Hinweisschildern gewarnt. Oft recht drastisch, aber auch 100 $ Strafe hält einige nicht davon ab, Absperrungen zu durchbrechen oder zu ignorieren. Als wir fast am Ziel war riss es auf und die Sonne kam raus. Das verschönerte den Anblick. Und wie schon richtig in unserem Büchlein beschrieben, man könnte denken, Tarzan kommt aus dem nächsten Busch hervor.
Wir waren mit unseren Wanderschuhen so ziemlich die einzigen. Alle anderen waren in Schlappen und leichten Schuhen unterwegs. Doch an manchen Stellen waren wir schon froh, die schweren Bergschuhe an zu haben.
Wir brauchten etwa 2,75 Stunden für die Strecke hin und zurück. Angekommen aßen wir unsere Pausenbrote, die Toma vorbereitet hatte und fuhren dann weiter im Uhrzeigersinn um die Insel, in Richtung Westen, zu unserer Unterkunft.
Die Kamera filmte alles, denn auch die Rückfahrt hatte ja noch einige schöne Abschnitte und Höhepunkte zu bieten. Wir hielten an einem Obstladen an und kauften Südfrüchte.
In der Nähe des Sonnenuntergangsspots (ich berichte) regnete es stärker, doch auf dem Meer bracht die Sonne an einigen Stellen durch die Wolkenschicht und das Wasser glänzte silbrig. Straße und Meer, viele schöne Aufnahmen.
Wir waren dann so gegen 17.30 Uhr zuhause und zogen uns schnell um, damit wir den Sonnenuntergang noch am Strand erleben konnten. Wir wählten unseren Lieblingsstrand, dort wo es viele Weddingfotografen geben soll.
Gab es. Früh waren sie nicht da. Kann man wohl den Hochzeitspaaren nicht zumuten.
Der Strand ist am Abend, wo man ja im Westen die Sonne im Meer untergehen sieht eine Klasse besser als am Morgen.
Palmen, schicke Wolken, Lavasteine, schäumendes Meer, alles Zutaten, die schöne Landschaftsbilder brauchen.
Da muss etwas dabei sein. Leider waren wirklich viele professionelle Fotografen da und man konnte nicht so wie man gerne wollte. Na ein Bild habe ich ja Euch schon geschickt.
Abendbrot, AK und nun Schlafen gehen.

22.1.
Der Tag begann mit einem Strandbesuch zum Sonnenaufgang. Toma war mit den Beinen im Wasser, ich auch, aber nur zum Fotografieren. Dann Frühstück, dann letzter Ausflug zur Nadel, einer Bergspitze im Ioa-Tal. Das Tal ist nur eine halbe Autostunde entfernt und eigentlich nirgends richtig angepriesen. Ich dachte, schauen wir uns das an und lassen dann den Tag ruhig ausklingen, am Surferstrand. Der Pfad im Tal, übrigens ein tropisches Tal, drei Seiten umschließen es mit hohen Felswänden und wenn man zur freien Seite hinausschaut sieht man das Meer. Der Park, schön angelegt, asphaltiert zum Großteil, war eine halbe Meile lang. Dafür bezahlten wir 20 $. Als wir nach 10, nein es waren eher 5 Minuten an der höchsten Stelle angekommen waren, mit Blick auf die Nadel, saß ein junger Mann im Schneidersitz und brachte Singing Balls zum Klingen. Wir kamen ins Gespräch. Über Tibet und Aussteiger…. und dann fragte ich ihn noch, ob es hier noch andere Pfade, Trecks gab? Direkt neben der Holzhütte / dem Unterstand, in dem er saß, ging ein Pfad in die Berge. Wir hätten ihn nie gesehen, zumal ein Geländer den Weg begrenzte und hinter dem Geländer noch ein Schild stand:“ No Access“. Da gehen wir doch als Deutsche niemals durch (Man musste über das Geländer klettern!, um den Weg zu betreten.). Toma wollte ihn gehen. 1,5 Meilen mit der Hoffnung in Mitten der Berge auf einem Aussichtspunkt zu stehen und einen 360 Grad View zu haben. Das schien ihr es wert zu sein. Wie uns der „Hippi“ erklärt hat, geht es da wohl um Haftungsfragen. An einigen Stellen ging der Weg am Abgrund vorbei und man konnte natürlich herunterfallen mit fatalem Ausgang. Gestern hatten wir genügend solche Warnschilder gelesen, „Fatal drop“, „36 Todersfälle an dieser Stelle“, „No Access - 100 $ Fine!“. Bei Regen hätte sich der Bach in einen reißenden Fluss verwandeln können, ohne dass man dem entfliehen hätte können, hätte man bestimmte Bereiche betreten. Wir waren kaum 100 Meter gegangen, als uns schon Leute entgegenkamen und dann auch überholten. Also schien der Weg doch irgendwie bekannt zu sein. Da alle in Schlappen oder Turnschuhen unterwegs waren, war es uns nicht bange, denn wir hatten ja die hohen, schweren Bergschuhe an. Es ging durch einen dichten Wald, auf einem schmalen Pfad, zu Beginn auf dem Kamm entlang. Exotische Pflanzen und Bäume so gar nicht aus unserem heimischen Wald waren links und rechts des Weges. Heute waren wir nicht die Langsamsten. Wir überholten einen Ruheständler, einen ehemaligen Militär, der u.a. in Deutschland stationiert war (UND Deutsch sprach!!!). Schon bemerkenswert für einen Ami. Bestimmt kein einfacher Soldat. Kurz vor dem Ziel wurde der Weg steil, aber normal begehbar. Oben angekommen, exakt nach einer Stunde, entschloss ich mich, meine Drohen zu starten, obwohl nur wenig Platz dafür da war und dieser sehr schmutzig. Egal, jetzt bin ich auch in den USA geflogen und hoffentlich sind die Aufnahmen so spektakulär wie der Ausblick von einem Gipfel mitten im Tal auf die umgebenden Berge. Die Berghänge waren so typisch exotische Natur, total grün bewaldet und schroff. Und auch der Blick zum Meer war schön.
Wir verweilten eine halbe Stunde hier oben und unterhielten uns noch mit dem deutschsprachigen Ami und den Amis, die noch eintrudelten.
Runter ging es etwas schneller, nach 45 Minuten waren wir wieder am Geländer, kletterten darüber und mischten uns unter die Amis, die nur den Asphaltpfad absolvierten. Kurzer Lunch im Auto und dann fuhren wir noch zum Strand kurz hinter Phia (direkt an der Straße nach Hana, den wir schon am zweiten Tag besucht hatten – wir hatten dort angehalten und die Surfer geknipst). Heute wollte ich eigentlich die Segler / die anderen Surfer mir anschauen, aber weit und breit war kein Surfer zu sehen. Der Grund waren die hohen Wellen. Einige geradezu Monsterwellen. Fasziniert von diesem Naturschauspiel verweilten wir Anderthalbstunde und hofften das perfekte Foto von der perfekten Welle zumachen. Hunderte Bilder, wenn nicht sogar fast 1000, zumindest gefühlt 1000 Bilder, habe ich gemacht. Auch Videoaufnahmen, denn mit nur Bildern sind diese gigantischen Wellen nicht zu erfassen.
Rückfahrt und es ging gleich zum Strand, einige Strandbilder und Sonnenuntergangsfotos, fast schon wie üblich.
Leckeres Abendbrot, Plausch mit dem Vermieter, der uns fragte, was uns am meisten beeindruckt hat auf Maui.
Ich würde sagen, die Wellen, Ähnlich – Gigantisches haben wir nur in Neuseeland gesehen.
Alle Wanderungen waren schön.
Der Sonnenuntergang vom Haleakala über den Wolken ist auch zu erwähnen.
Die Sonnenauf- und Untergänge ebenso.
Bilder haben wir genug gemacht, eine 128 GB Karte ist voll und die Mini-SD von der kleinen Sony-Gopro mit 64 GB ebenso. Das sind schon fast 200 GB.
Insgesamt sehr schön.
Wir waren uns aber mit Toma einig, die Malediven waren schöner!


23.1.
Wir verabschieden uns von Maui.
7 schöne Tage liegen hinter uns. Und heute haben wir dann auch wahrscheinlich die Zeitdifferenz endgültig bewältig, denn wir wachten halb Sieben auf und verschliefen so den Sonnenaufgang am Strand. Wir hatten gestern noch nicht gepackt und ließen es heute mal sehr langsam angehen, wir taten nichts, natürlich frühstückten wir, packten, räumten auf, lasen, was uns auf Big Island erwartet, dann aßen wir zu Mittag und dann machten wir uns auf den Weg. Auftanken und dann, um die verbleibende Zeit doch noch ein wenig zu nutzen, fuhren wir noch einmal an den Strand der großen Wellen. Heute war alle drei Spezi im Wasser, die Brettwellenreiter, die Surfer und die Kitesurfer. Die Wellen waren etwas geringer als gestern, doch immer noch imposant. Die Surfer rasten den Wellen entgegen, angetrieben von einer steifen Brise, durchbrachen sie und schon waren sie auf der offenen See, wo es natürlich auch Wellen gab, diese sich aber nicht überschlugen, wie die, die auf den Strand zurasten.
Wie die Surfer mit ihrem Brett dann vom Meer in Richtung Strand fuhren, mit atemberaubender Geschwindigkeit und auf den Schaumkronen tanzten, sich drehten und dann vom Wellenkamm hinunterschossen, das Surfbrett inklusive Segel in dem Schaum der Welle verschwand und nach Bruchteilen von Sekunden wiederauftauchte, es war zum Schwindlig werden. Schauen wir mal, was mein Tele geleistet hat, denn sie waren doch sehr weit weg von der Anhöhe, von der wir sie beobachteten.
Nach etwa 40 Minuten fuhren wir dann zum Airport, der vielleicht noch 10 Meilen entfernt war und wollten das Auto abgeben. Als wir zur Abgabe einbiegen wollten, waren auf der Fahrbahn Metall-Spikes, solche, die die Autoreifen zerstechen, wenn man drüberfährt. Tja und was nun. Wir hielten und warteten. Nach einer Weile fuhr ein Auto einfach drüber, ohne dass etwas passierte. Die Spikes waren wohl so konstruiert, dass sie sich in unserer Fahrtrichtung in den Boden eindrückten und Autos von der anderen Seite hinderten aus dem Parkhaus herauszufahren. Das muss man wissen, sehen konnte man dies nicht.
Hawaii Airlines bringt uns zur Nachbarinsel. Einchecken sollten wir am Terminal, was nicht funktionierte, da wir nicht erkannt wurden. Am Schalter wollten sie uns pro Gepäckstück 25 $ abnehmen, was wir verhinderten. Es dauerte aber eine Ewigkeit, ehe sich die Angestellte mit unserer Buchung auseinandergesetzt hatte. Da kam erst noch die Vorgesetzte und dann klappte es. Zum Glück waren wir 2,5 Stunden vor Abflug auf dem Flughafen, denn wir stellten uns an der falschen Schlange bei der Sicherheitskontrolle an. Nicht nur wir. Gut organisiert war das nicht.
Der Sicherheitsbeamte wollte meinen Pass dann gar nicht aus der Hand legen, da er zum ersten Mal einen deutschen Pass sah. Schuhe ausziehen war Pflicht bei dem Security Check. Das dauerte aber bei uns beiden ziemlich lange, da wir die hohen Wanderschuhe anhatten.
Daran erkennt man übrigens ganz einfach die Deutschen. Die Amis machen sich auch gelegentlich darüber lustig. Naja so viele Ausländer gibt es hier nicht. Die Amis gehen ja in die Berge wie in Nepal die Sherpas mit Schlappen, mit dem feinen Unterschied, dass die Amis nur sich selbst ertragen müssen, die Sherpas 30-50 kg oder gar mehr.
Kurzer Flug und schon waren wir auf Hawaii, wie die größte Insel eigentlich heißt.
Bei der Übernahme des Mietwagens fragte ich nach, was bedeutet, dass da auf unseren Voucher steht „one tank of gas“.
Die Antwort, sie können das Auto ohne Kosten leer abgeben. Na da haben sie uns ja gerade auf Maui um 50 $ geprellt. Ziemlich dreist! Auf Hawaii haben wir einen SUV gebucht (man hat das für uns getan). Übergeben wollten sie uns einen kleinen Zweitürer oder einen Van, wir konnten es uns raussuchen. Ich fragte die Dame, ob diese Autos ein SUV wären mit 4x4?
Sie sagte, der Van wäre ein Äquivalent. Ich sagte ihr in Deutschland sehen SUV anders aus und zeigte ihr ein Beispiel auf dem Parkplatz. Da meinte sie, wenn wir warten würde, könnten wir einen haben, er würde noch gesäubert. Wir warteten und die Angestellte suchte uns die Nummer raus, wo wir uns beschweren konnten (auf Maui). Wir würden das Geld zurückbekommen. Schon ganz schön link die Amis.
Das Hotel war nur 10 Minuten vom Flughafen entfernt und leicht zu finden. 11 Stock hoch, Hilton – 3 * Hotel, leider war auf Big Island kein Homestay möglich. Hier ist alles etwas kleiner als auf Maui, mal von dem Hotel abgesehen.
Die Preise sind genauso hoch. Abendbrot stand als nächstes auf dem Plan, nachdem wir im Hotel eingecheckt hatten.
Das Hula-Hula Restaurant war die einzige Option. Wir studierten die Karte und entschieden uns für Salate und Pizza.
Das Restaurant war direkt im Hotel oder angegliedert. Als wir halb acht kamen wurde es gerade geschlossen, doch wir konnten noch etwas zum Mitnehmen bestellen. Aber Salate und Pizza waren aus. Also nahmen wir Pasta. Eine vegane und eine normale Pasta zusammen mit Tax und Trinkgeld 60$. Wir aßen auf dem Zimmer und tranken eine Flasche Evian, die Toma dachte, dass wir sie geschenkt bekommen hätten, für 6$ dazu.
Das Hotel ist direkt am Meer.
Aber es ist schon dunkel. Morgen dann mehr.


24.1.
Sonnenaufgang und keine Sonne zu sehen. Trotzdem einige Bilder von der Umgebung des Hotels gemacht.
Dann haben wir uns in aller Ruhe gesammelt und sind losgefahren.
Erste Station Foodland etwa 6 Meilen entfernt von Hilo in Richtung Vulcano NP.
Frühstück, Mittag und sonstige Verpflegung bei Foodland eingekauft. Nach 19 km waren wir im Vulcano NP.
Die ganze Fahrt hat man nichts von irgendwelchen Kratern oder sonstigen vulkanischen Aktivitäten gesehen.
Wir parkten auf dem großen Parkplatz vor dem Visitor-Center und orientierten uns auf einer großen Karte mit Trails.
Die Natur war sehr grün, doch nach wenigen 100 Metern dampfte es aus dieser Natur, aus den Erdspalten kam verdampftes Regenwasser eben als Dampf zurück, nachdem es durch Kanäle bis in die heiße Magmazone, die sich unter uns befand, versickert war und dort verdampfte.
Einige Schwefelablagerungen waren auch zu sehen, für den Rohölverarbeiter aber eher ein Witz. In Saratov habe ich 10 Meter hohe frei liegende Haufen von Schwefel gesehen, in unseren Betrieben lagert er ja immerhin in Gruben oder beschlossenen Behältern. Der Weg verlief aber durch eine schöne Natur mit vielen Blumen, Orchideen und anderen exotischen Blumen und blühenden Baumen. Nach einer halben Stunde etwa waren wir am Kraterrand angekommen und konnten in die riesige Caldera hinunterschauen. Der Weg führte nun immer entlang des Kraterrandes. Der Krater war nicht der Krater des Mauna Kea oder Mauna Loa, also einem der beiden die Insel dominierenden Vulkane.
Im Übrigen sind die Vulkane mit ihren über 4000 Meter Höhe auf der Insel fast nicht zu sehen, also stechen nicht ins Auge. Sie wirken total flach, obwohl der Höhenunterschied schon ganz schön mächtig ist.
Auf einem liegt sogar Schnee, das konnte ich heute Morgen deutlich sehen.
Wir liefen durch einen schönen Wald mit Baumfarne am Rand des Kraters entlang, bis dann der Weg, der Iki-Trail, sich hinabwand in die Caldera des Iki-Vulkans, ein Seitenkrater, der im vergangenen Jahrhundert ausbrach.
Wir stiegen also hinab und überquerten die erstarrte Lava. Hi und da hatten sich schon Pionierpflanzen angesiedelt.
Besonders in den Ritzen und den Stellen, wo die glatte Oberfläche der erkalteten Lava aufgebrochen war.
Wenn man von oben auf den Kessel hinabschaute, so sah die Fläche sehr glatt aus. Aber es hatten sich auch schon erste Blumen auf der schwarzen harten Oberfläche niedergelassen.
Nach der Durchquerung ging es die 100 Höhenmeter wieder nach oben und es erwarteten uns die Lavatunnel. Das sind Tunnel, wo während eines Ausbruches Lava geflossen ist, und sich dann beim Erkalten Hohlräume gebildet haben. Die Tunnel waren schon viel älter als ein Jahrhundert. Sie waren schon umgeben von einem Urwald.
Danach ging es wieder am Kraterrand mit schönen Blicken in die Tiefe, die gewaltige Caldera bewundernd zurück zum Auto.

Es ist eine schöne Landschaft hier auf Hawaii, doch wenn man Krater und Vulkane sehen möchte, kann man dies genauso gut auf den Azoren oder den Kanaren oder auf Island. Island bietet auch noch rauchende Lavafelder ganz anderen Ausmaßes, und dort schießt nicht nur der Dampf in die Luft, Geysire spritzen das kochende Wasser sehr hoch in die Luft. Es war zwar nicht enttäuschend, aber auch nicht so umwerfend, wie ich es mir erhofft hatte.
Der Unterschied zu Island ist, dass es hier warm ist und die Natur üppig und exotisch.

Wir wollten noch Milch für das Frühstück bei Foodland einkaufen und fuhren vor Sonnenuntergang zurück. Foodland hatte schon zu (bis 18.00 Uhr geöffnet).
Kurz vor dem Hotel entdeckten wir ein Thai – Restaurant. Es hatte geöffnet, doch man konnte nur Takeaway kaufen. Wir bestellten und nach 15 Minuten bekamen wir ein wundervolles Thai-Dinner ausgehändigt, das wir sofort im Auto aßen.
Ich schaffte vielleicht eine Viertel-Portion, es war zu viel.
Danach ging es zum Walmarkt, Milch kaufen.
Als wir das Auto auf dem Hotelparkplatz abstellten, griff sich Toma an den Kopf und sagte, ich habe unsere Löffel bei Walmarkt in den Abfalleimer mit den Dinnerresten geschmissen.
Da ein sehr teurer Titanlöffel dabei war und wir eigentlich den Löffel noch nicht abgeben wollten, fuhren wir zurück zum Walmarkt. Papierkorb suchen, öffnen rumwühlen, nichts gefunden. Auto durchsuchen. Nichts gefunden. Noch einmal den Papierkorb prüfen, Nichts gefunden. Egal, es musste jetzt im Auto sein, denn im Papierkorb waren sie nicht, die Löffel. Wir fuhren zurück zum Parkplatz, der war natürlich besetzt, anderen suchen und luden die Sachen aus. Da fiel es Toma ein. Sie hatte die Löffel in die Ukulelenhülle getan. Der Abend war gerettet.

25.1.
Heute ging es in den Norden der Insel, immer entlang der Küstenstraße.
Nach einigen Kilometern / Meilen, ging es ab von der Hauptstraße auf die „Scenic Route“. Sie führte durch exotisches Grün, entlang von Buchten und über Brücken, von denen man auf die Bäche / Flüsse schauen konnten, die von den Bergen in das Meer mündeten. Einer solcher Brücke hielten wir an und gingen auf einem kleinen, steilen Pfad hinunter zum Fluss, der mit zwei kleinen Wasserfällen aus einem Lavatunnel austrat und in einem Pool mündete. Total romantisch eingerahmt von vielen riesigen Palmen und Zimmerpflanzen, eben nur in groß.
Weiter ging es zum Laupahoehoe, eine Art Campingplatz am Meer. Ein wunderschönes Fleckchen Erde! Blaues Meer mit Brandung an den Lavafelsen, Palmen, Blumen. Hier verweilten wir. Fotos, Drohne (sie kam zum ersten Mal über dem Meer zum Einsatz) und Picknick, denn es war erstaunlicherweise schon Viertel vor Zwölf. Der Picknickplatz mit Blick auf den Pazifik, auf die Brandung, bei Sonnenschein, geschützt unter hohen Bäumen.
Tagesziel war eigentlich das Waipoi Valey. Wir erreichten den View Point noch vor zwei Uhr. Vom View Point ins Tal führte eine Straße mit 25%!!!! Gefälle. Nur 4*4 Autos mit Handschaltung durften die Straße befahren.
Wir schauten ins Tal hinab, fanden es aber nicht so prickelnd und beließen es bei dem Blick. Da wir auf der Hinfahrt den botanischen Garten und die Akakafälle ausgelassen hatten, hatten wir nun mehr Zeit für diese Attraktionen.
Rückfahrt und Stopp gleich an dem ersten Fruchtstand, Kokosnuss essen. Sehr stylisher Fruchtkiosk mit typischem Hawaiianer. Dachten wir. Es war ein Russe. Geboren in Russland und als Waisenkind von Amerikanern adoptiert mit 6 Monaten.
Er sprach auch kein Russisch und an seinen richtigen Namen konnte er sich nicht erinnern. Er meinte auf Hawaii sind 90 bis 99 % der Touristen Amerikaner. Na heute haben wir schon einige Ausländer gesehen, obwohl die Chinesen ja auch aus Amerika kommen können.
Nach einer knappen Stunde waren wir dann an den Akakafällen angekommen. Eintritt 10 $ und wenn wir 10 Meter näher am Eingang geparkt hätten, noch einmal 10 $ Parkgebühren, die wir gespart haben, da der reguläre Parkplatz voll war.
Die Akakafälle sind 4 Wasserfälle unterschiedlichen Ausmaßes inmitten eines Regenwaldes, der aber zusätzlich mit tropischen Pflanzen aus aller Welt bestück wurde, damit er schöner aussah. Und das ist den Hawaiianern unglaublich gut gelungen. Die Info bekamen wir erst am Ausgang und wir waren entzückt über den Urwald. Einen so schönen hatten wir noch nicht gesehen, nirgends auf der Welt. Riesiger Bambus, Fikusbäume gewaltiger geht nicht, üppige Blumen/blühende Pflanzen, man konnte sich gar nicht sattsehen. Der Wasserfall war doppelt so hoch wie die Niagarafälle, aber führten natürlich unvergleichbar weniger Wasser.
Die Amis rannten an uns vorbei auf dem Rundkurs von einer Meile, wir genossen es und entdeckten auf Schritt und Tritt neue Highlights.
Die Akakafällen liegen ein wenig abseits der Küstenstraße. Auf dem Weg dorthin kamen wir durch eine typische amerikanische Siedlung mit so alten Holzhäusern wie in den Western-Filmen, ein uraltes (geschlossenes) Kino, urigen Geschäften, so wie mein Klischee von Amerika halt ist.
Den botanischen Garten schafften wir nicht mehr, da er schon um 16 Uhr geschlossen hatte. Also kamen wir recht zeitig im Hotel an und machten noch einen Spaziergang in die nähere Umgebung. Sonnenuntergang in den Wolken, die über dem Inselvulkan hingen. Heute habe ich mal meinem Graufilter draufgeschraubt. Als es dann dunkel war, fuhren wir zum Thai und ließen uns lecker bekochen (zum Mitnehmen). Gestern war es eindeutig zu viel, sodass wir heute nur ein Hauptgericht (Curry) nahmen.

3 Highlights heute, die uns sehr gefallen haben und die wahrscheinlcih Hawaii so besonders machen.


26.1.
Morgen-Fotografier-Spaziergang
Vormittag: Fahrt in den Süden
Zu Beginn Einkaufen, Tanken, dann Lavafelder, danach fuhren wir in ein Gebiet, wo die Aussteiger auf Big Island wohnen. Wunderschöne Baumalleen;
„Tree Lava Park“ mit versteinerten Lavabäumen; kurzer Spaziergang 1 Meile
Als nächstes in eine Siedlung angeschaut, die direkt in der Nähe des Ausbruchs von 2018 liegt. Manche Anwesen sind von Lava überdeckt, auf manchen Grundstücken strömt noch Dampf aus der Erde. Daneben leben ganz normal Menschen.
Dann ging es bis zum „End of the Road“ an der Küste.
Die Küstenstraße entlang mit schönen Blicken auf das Meer, vorbei an einem Nudistenstrand (wohl dem einzigen in Amerika – denn eigentlich ist Nacktbaden verboten.), wieder zu den Lavafeldern, die 2018 hier ins Meer geflossen sind.
Mittag haben wir wild romantisch, unter riesen Bäumen mit Blick auf das Blau-Weiße – Schalke-Meer, gegessen.
Das Gefährlichste waren die Kokospalmen, die die Straße und das Meer säumten. Sie waren voller Kokosnüsse, die jeden Augenblick herabfallen konnte.
Für den Nachmittag und den Abend hatten wir vorgenommen, uns den Vulkan Mauna Kea anzuschauen. Wir wollten den Sonnenuntergang (von) dort oben erleben. Ich hatte mir die Karte angeschaut, sogar die Straßennummer gemerkt und wir fanden auch den richtigen Einstieg. An einer Stelle verpassten wir dann die richtige Abfahrt und nun begann die Irrfahrt. Wir fragten, wen immer wir auch greifen konnten. An zwei Tankstellen, einen Installateur und einen Rasenmäher. Irgendwann (gefühlt nach einer Stunde Irrfahrt) waren wir dann auf der Ausfallstraße 2000 und nun konnte man sich nicht mehr verfahren. Rückzu war es nur wenig besser. An derselben Stelle, nun nur von der anderen Seite kamen wir vom Weg ab und irrten umher.
Wir erreichten das Visitor – Zentrum 17.45 Uhr. Damit man von hier weiter auf den Gipfel fahren durfte, musste man sich 30 Minuten akklimatisieren. Das Zentrum befand sich auf 2800 Meter Höhe, bis zum Gipfel waren es noch 1400 Höhenmeter. (30 Minuten Autofahrt). Wir hätten also den Sonnenuntergang nicht mehr geschafft, von oben anzuschauen. Die Alternative war ein kleiner Gipfel ganz in der Nähe des Visitorzentrum. Also stürmten wir dort hinauf und schauten mit vielen Menschen, wie die Sonne in den Wolken verschwand.
Besonders schön war wieder die gegenüberliegende Seite, wo der Himmel hellblau bis rosa strahlte. Kaum einer der Anwesenden drehte sich um oder machte ein Foto von dieser Seite.
Toma war ganz froh, dass wir heute nicht auf den Gipfel fuhren, da sie sich vor der Höhe fürchtete (Höhenkrankheit).
Wir hätten ja morgen noch einen Abend.
Im Hotel angekommen, realisierten wir, dass wir ja schon morgen in das neue Hotel auf der anderen Inselseite umziehen werden.
Da ich nun meine Sterne nicht fotografieren konnte, ging ich noch einmal heute Abend los und machte einige Aufnahmen. Für die Sterne ist es doch zu hell, na da blieb nur das Lieblingsmotiv – die Insel.



27.1.
Wir verließen Hilo am Morgen.
Es ist erbärmlich, wir hatten ein Dinner für knapp 60 $ zu bezahlen und auf der Rechnung standen 200 $.
Eine zusätzliche Hotelgebühr für jeden Tag wurde noch in Rechnung gestellt. Dieselbe Frage gab es schon beim Einchecken und wir hatten geklärt, dass dies alles schon bezahlt ist. Wieder haben die Amis versucht, uns übers Ohr zu hauen. Das ist doch schrecklich, wenn man ständig aufpassen muss, das man nicht betrogen wird.
Ich hatte also schlechte Laune. Wir fuhren heute über die Insel, reine Fahrzeit über 3 Stunden. Der kürzeste Weg führte am Vulkan vorbei. Die Ausfallstraße fanden wir diesmal völlig ohne Problem und als wir schon eine Meile auf der 200 unterwegs waren, fiel mir ein, dass ich doch volltanken sollte.
Also Wenden auf der Autobahn und zurück zur Tankstelle. Doch gab ich dreimal meinen Pin falsch ein und dachte, dass nun der Urlaub zu Ende wäre. Aber der Automat mochte nur ausländische Kreditkarten nicht und ich musste am Schalter bezahlen. Zum ersten Mal sah ich, dass Diesel verkauft wurde.
Die Laune war nicht besser, doch eine Erleichterung war mir anzumerken, die Visakarte funktionierte noch.
Wir fuhren die Rennstrecke (abschnittsweise waren 60 Meilen erlaubt, was knapp 100 km/h Stunde entsprach) bergauf und an dem ersten Parkplatz mit Sicht auf den Vulkan Maui Kea hielten wir an. Toma kam mit einer Rentnerin, die ganz entzückt von den deutschen Nonnen sprach und schon in Oberammergau war, insGespräch. Sie riet uns den kleinen Weg/Walk durch den endemischen Wald mitten in dem Lavafeld zu machen. Machten wir und fanden es ganz nett. Als wir zurückkamen, wusste schon der ganze Parkplatz, dass wir Kelemania waren. Die Überfahrt wollten wir mit einem Abstecher auf den Vulkan verbinden, da es ja gestern mit der Fahrt auf den Gipfel wegen Zeitmangels nicht geklappt hatte.
Also wieder Abzweig Richtung Visitorzentrum nehmen, bei 2800 Meter verbrachten wir dann eine knappe Stunde und akklimatisierten uns (beim Mittagessen/Picknick) und kauften für die Enkel als Mitbringsel Astronautennahrung.
Bevor wir auf den Gipfel fahren durften, wurde alles geprüft, dass der Wagen ein 4*4 Vehicle war, dass der Tank voll war, der Ranger ging sogar rings ums Auto.
Wir erhielten eine ausführliche Lektion, wie wir uns zu verhalten hätten, welche Gefahren uns drohten und es waren etliche, was wir in welchem Fall, wie zu machen hätten. Der Ranger half uns sogar, die richtige Einstellung 4*4 low einzustellen. Dann ging es 4 Meilen eine Schotterstraße wirklich steil bergauf, die dann die restlichen Kilometer bis zum Gipfel asphaltiert war. Die Luft wurde dünner, Toma maß ihre Sauerstoffsättigung im Blut mit ihrer Fitnessuhr. Es war kalt und wir zogen uns die restlichen warmen Sachen an, die wir noch nicht im Visitorzentrum aufgelegt hatten. Ich spürte nicht die Anzeichen von Höhenkrankheit, wie wir sie gespürt hatten, als wir in Peru auf 4000 Meter Höhe in die Anden gefahren sind, auch direkt vom Sealevel. Wir hatten Sonne satt, einen fantastischen Blick über die Insel, bis zu den Wolken am Meer. Auf dem Gipfel oder besser rings um den Gipfel herum, denn der war nicht steil, eher platt, waren viele Teleskope. Und es waren richtig große. Die Webseite sagt, es seien die größten der Welt. Aber alle waren geschlossen. Man konnte zwar direkt an die Tür klopfen und davor parken, aber Einlass wurde uns wegen Corona nicht gewährt. Es gab noch Schnee auf über 4000 Meter. Wir haben ja auch Winter! Wenn es dunkel ist, darf man kein Licht machen, sogar die Handynutzung ist verboten, Drohnen natürlich nicht erlaubt. Alles ist dem Erfolg der Himmelsbeobachtung untergeordnet.
Aber tolle Fotos konnte man doch machen. Die Teleskope muten schon majestätisch an über den Wolken, im Schnee mit blauem Himmel als Hintergrund.
Ich habe einige unterbelichtete Aufnahmen gemacht, um dann zu Hause den Himmel auszutauschen und Galaxien dahinter zu setzen. Wir verbrachten ordentlich viel Zeit auf dem Gipfel, fuhren dann oben auch einige Ehrenrunden mit der GoPro-Sony auf dem Auto vornedrauf. Das werden bestimmt irre Aufnahmen.
Wanderungen unternahmen wir keine, da Toma doch etwas ängstlich wegen der Höhe war.
Langsam, ganz langsam, fuhren wir wieder talwärts. Die Anblicke bergab sind immer noch einmal etwas beeindruckender als bergauf, wenn man nach unten in die Ferne schauen kann, den Nachbarvulkan vor sich, die Wolken unter sich und viele kleine Vulkankegel, die ja alle einmal ausgebrochen sind auch und diese noch in kräftigen Farben schillern.
Die schlechte Laune war vergessen. Wir hatten unseren Höhepunkt der Reise heute.
Nun hieß es nur noch das Hotel in Kona finden. Toma war heute ein vorzüglicher (aktiver) Beifahrer.
Wir fanden es fast auf direktem Weg.
Das Hotel ist ein großer Komplex von modernen, großzügig geschnittenen, schön eingerichteten Ferienwohnungen (Waschmaschine, Spülmaschine, große Küche mit allen Drum und Dran….) in einer toll designten Anlage, mit zwei Pools und direkt am Meer. Es gibt zwar keinen Strand, alles Lava, aber den Sonnenuntergang konnten wir direkt in der Anlage genießen. Und er war schön.
Abendbrot auf der großzügigen Balkonterrasse mit Blick auf das Meer, zwar nur, wenn man aufsteht, aber das Rauschen des Meeres ist deutlich vernehmbar.
Urlaub kann so schön sein.



28.1.
Ich sitze im Außenbereich unserer Hotel- / Wohnanlage und fotografiere Sterne. Die Bedingungen sind zwar nicht optimal, zu viel Licht / Wolken, aber ich teste jetzt mal mit Fernauslöser, wie Langzeitbelichtungen funktionieren. Da dies sehr zeitaufwendig ist, schreibe ich nebenbei die AK.
Den Sonnenaufgang haben wir heute verschlafen, nachdem um 5 Uhr das Telefon geklingelt hatte, sind wir noch einmal eingeschlafen. Den heutigen Tag wollten wir am Strand verbringen. Wir hatten uns einen relativ nahen Strand ausgeguckt, mit einfachem Zugang und guten Schnorchelbedingungen. Nur mit Badesachen fuhren wir die 3 Meilen zum Strand und waren schon bei der Ankunft positiv überrascht, ein Parkplatz mit freien kostenlosen Plätzen, gleich am Eingang eine nette alte Frau, die uns über den Strand und seine Benutzung aufklärte. Es gab kostenlos Sonnencreme und zwar solche, die die Korallen nicht vergiftete, umweltverträglich und hautverträglich. Eine weitere ältere Frau stand im Wasser bereit und assistierte dort noch einmal mit nützlichen Hinweisen. Wir legten unsere Rüstung an und gingen unter Wasser; schnorcheln. Die Sicht war gut, die Korallen nicht im besten Zustand, die am Rand völlig zertreten, Fische gab es, nicht zu vergleichen mit den Malediven, aber das Schnorcheln machte schon Spaß. Ich filmte. Da die Bucht in der wir schwammen und sich das Korallenriff befand, sehr flach war und beschwerlich zu schwimmen, wollte ich mir die Meeresseite anschauen, da dort wo das Riff in die Tiefe abfällt, meist viele Fische sind. Ich schwamm also etwas Richtung offenes Meer und kaum das ich mich versah, war ich plötzlich in der Nähe der Surfer und die waren ganz schön weit draußen. (Wie mir später Toma sagte, herrschte in der Bucht eine starke Strömung.)
Hier waren Wellen, keine großen, aber sich brechende Wellen.
Da meine Maske nicht sehr eng ansaß, schluckte ich bei der ersten großen Welle Wasser. Ich konnte kaum noch stehen und wenn die Wellen kamen, stand ich nicht mehr. Ich bekam die Schnorchelmaske nicht in den Griff und schluckte noch einmal Wasser. Da kam schon Panik bei mir auf, und ich rief die Surfer um Hilfe. Die wurde mir gewährt, als sie mich verstanden. Erst ausruhen auf einem, dann auf einem anderen Surfbrett und dann kam eine ältere Dame mit einem Standup-Paddel-Brett und nahm mich ein Stück mit, wobei Sie beim Aufsteigen ins Wasser fiel. Mit den Flossen paddeln und vier Händen näherten wir uns dem Ufer, hier konnte man wieder stehen, die Wellen waren nicht mehr so stark, hatten keine Schaumkämme. Noch eine Kraftanstrengung um zum Ufer zu kommen war nötig, aber die Panik war vorbei. Die Surfer, die rauspaddelten, fragten, ob es mir gut ging. Ja, mir ging es schon viel besser.
Tja, wieder etwas gelernt.
Toma wartete schon am Ufer, hatte aber von allem nichts mitbekommen. Als ich aus dem Wasser kam brach die Sony-Go-PRO vom Selphy-Stick ab. Zum Glück, das Abenteuer gut überstanden zu haben, kam auch noch Massel hinzu, dass die Kamera nicht verloren gegangen ist.
Wir fuhren nach Hause. Ich legte mich erst einmal eine halbe Stunde ins Bett. Dann klebte ich die Kamerahalterung wieder mit dem Wunderleim an.
Danach fuhren wir Einkaufen. In Strandkleidung. Nach der Wasserchallenge kam nun die Alaska-Challenge. Toma ging als klarer Sieger hervor, ich gab auf und wärmte mich nach 10 Minuten in der Kaufhalle erst mal draußen in der Sonne wieder auf. Toma hatte vorgesorgt und sich eine warme Jacke angezogen. Also ungleiche Bedingungen.
Vom Einkaufen zurück ging es nach einem gemütlichen Kaffeetrinken noch einmal an denselben Strand.
Diesmal keine Experimente. Belohnt wurde dies damit, dass ich eine Seeschildkröte filmen konnte, sie schwamm genau auf mich zu und verkroch sich dann unter einer Koralle. Unter dieser sah ich dann auch kurz eine junge Zebramuräne, wie ich jetzt gerade gegoogelt habe. (Videobeweis ist vorhanden!)
Den Abend wollten wir am dunklen Strand mit Sternenfotografie ausklingen lassen, zumindest ich wollte das. Als wir an unserem Strand ankamen, war das Tor verschlossen. Man konnte also legal nicht auf das Territorium gehen. Als ich aber nach oben schaute, bemerkte ich, dass der Himmel voller Wolken ist. Mist. (Zum Sonnenuntergang war keine einzige Fotowolke am Himmel. Kein Timing diese Dinger.) Wir kehrten nach Hause zurück. Toma war glücklich, ich sitze nun hier allein und trainiere „Sternefotografie“ im Sessel.

AK 29.1.2022

Toma hat lange geschlafen. Es ist ja auch Urlaub. Vormittags (der Morgen war vorbei) waren wir wieder an unserem Lieblingsstrand und haben zusammen Fische geschaut. Eine Meeresschildkröte kam auch vorbei und so sind es nun schon 3 Videoaufnahmen mit dieser Kreatur. Der Strand ist nahezu perfekt, es gibt Toiletten, Möglichkeiten zum Umziehen, Tische und Bänke, kostenlos Sonnencreme und ausreichend Parkplätze.
Wenn die Korallen noch etwas schöner wären, wäre er vollkommen. Naja, das Ein- und Aussteigen beim Schnorcheln ist auch etwas kompliziert.

12.00 Uhr zurück Mittagessen. Im Sessel eingenickt, doch dann ging es los, zum hochgelobten Strand in der James Cook Bucht, wo ein Denkmal für den Seefahrer steht. Hier soll es Meeresschildkröten, Delfine und Riffhaie geben. Das Ganze hatte nur einen Haken, man musste entweder mit dem Kanu dorthin fahren für fast 100 $ oder mit einem Ausflugsboot für 120 – 150 $ pro Person oder hinlaufen, 45 Minuten hinab und 1,5 Stunden zurück. Wir entschieden uns für die Geldschonende Variante.
Das war aber nicht knieschonend. 400 Meter Höhenunterschied waren zu überwinden. Das Wetter hatte ein Einsehen und den Himmel bedeckt, so dass wir nicht in der Gluthitze laufen mussten.
Dann waren wir in der Bucht. Völlig unspektakulär. Der Einstieg zum Schnorcheln war noch unbequemer als an unserem Strand, die Fischvielfalt war vergleichbar mit unserem Strand und Schildkröten, Delfine, Haie, leider Fehlanzeige.
Und da war ja noch das Denkmal, für den englischen Seefahrer, der von den Einheimischen getötet wurde, zum Teil gegessen, sein Schädel, sein Skalp unter den Häuptlingen der Ureinwohner aufgeteilt und sein Herz und seine Leber haben aus Versehen Kinder gegessen, die Knochen wurden gekocht und an einer unbekannten Stelle vergraben, damit sie niemand findet, so wie es damals in Hawaii Tradition war.

Und da war ja noch das Denkmal. Es war mit einer Eisenkette umgeben, und befindet sich auf Englischem Territorium. Mit roter Farbe wurde draufgeschmiert, das ist hier das Land unserer Vorfahren. Also ganz im Sinne der Denkmals-Kritik von kolonialistischen, rassistischen… Persönlichkeiten die zurzeit in den USA in Mode gekommen ist.
Rauf, die 400 Meter sind wir fast gerannt und haben auch nicht mehr als 45 Minuten benötigt.

Wir kamen also noch rechtzeitig zum Sonnenuntergang Zuhause an. Ich sah Leute am Strand sitzen und wollte auch dorthin. In der Poolarea konnte man ziemlich bequem über die Mauer klettern und hatte dann freie Sicht, auf Gicht und Sonne.

Abendbrot. Danach fuhren wir noch Einkaufen und machten einen „Stadtbummel“ mit dem Auto.

30.1.2022

Strand am Morgen mit Fischen und einer Moräne, klein, die ihr Maul aber aufriss als wäre sie eine ganz Große. Da hätte nicht mal die Go-Pro-Sony hineingepasst. Leider hatte ich keine ganz frische Batterie in der Go-Pro und so war es ein relativ kurzer Ausflug unter Wasser.
Danach zeitig Mittag essen und ab ging es zum Historical State Park. 20 $ Eintritt war uns zuviel, da wir eh den Strand nebenan ausprobieren wollten.
Ein Strand ganz aus Vulkangestein. Nicht schlecht, klares Wasser und tiefer als an unserem Strand, aber komplizierter Ein-und Ausstieg. Außer den gelben Fischen, die sehr zahlreich vorhanden waren, war die Fischvielfalt und der Fischreichtum geringer. Dafür waren die Korallen besser in Takt, da keiner drauf rumtrampeln konnte, es war einfach zu tief.
Dann ging es zur A-Bay, die entgegengesetzte Richtung also im Norden von Kona gelegen.
Ein feudaler Eingang direkt an dem Highway 11 führte in eine etwas andere Welt.
Hier waren die Reichen unter sich und alle anderen wurden geduldet, da es freien Zugang zum Strand / Meer geben musste.
Die Anlagen waren mustergültig designed und muteten märchenhaft an.
Künstliche Wasserfälle in einer der Lavalandschaft abgerungenen „Oase“, einer Wohlfühloase, für diejenigen, die das nötige Kleingeld dafür haben.
Toma machte einen kurzen Strandspaziergang mit den Beinen im Wasser, bequem auf feinen weißen Sand, kein Vulkanstein störte. Ich fotografierte ein wenig.
Noch gerade rechtzeitig waren wir zum Sonnenuntergang zurück. Ich hatte mir gestern schon ausgeguckt, wo ich mich heute platziere.
Fotos sind gut geworden, leider kann ich hier nichts bearbeiten, da ich die Software nur auf dem PC zuhause habe.


31.1.
Ausschlafen, Sonnenaufgang trotz des Ausschlafens heute mal wieder fotografiert, da als ich aus dem Schlafzimmerfenster herausschaute, der Himmel (die Wolken) sich rot gefärbt hatten.
Da das Anziehen hier ja aufgrund der wenigen Sachen, Shorts, Nicki, Schlappen in wenigen Sekunden erledigt ist, habe ich die Farben noch einfangen können.
Dann an unserem Paradestrand schnorcheln. Toma untergehakt und eine Schildkröte gesehen und eine kleine Moräne, noch kleiner als die letzte. Klares Wasser. Damit war das erste Drittel des Tages zu Ende.
Mittagessen und dann Stadtbummel in Kona. Kona ist übrigens der Austragungsort des Iron Man. Darauf sind wir aber erst aufmerksam geworden, als wir auf der Uferpromenade das Start -/und Zielschild gesehen haben.
Kona ist die erste amerikanische Stadt, in der ich mich wohlgefühlt habe. Man konnte bummeln, für Toma gab es sogar einen Ukuleleladen, viele Boutiquen, Souvenirläden, aber auch ganz normale Restaurants, wo ich mich durchaus hätte zum Essen hinsetzen können. Und die Stadt hatte auch noch Charme. Hier hat das hawaiianische wohl das amerikanische übertüncht.
Also rauf und runter die Promenade, dabei die großen kräftigen Amerikaner /innen bewundert, die großen Autos, aber auch Scatbretter mit Motorantrieb, Eis gegessen, eine Kugel für 5 $, die war aber nicht groß, und dann hörten wir vertraute Klänge von Ukulelen.
Eine Rentnertruppe, so nach dem Vorbild unserer Musikschulen / Volkshochschulgruppen saß in einem Cafe, das schon zu hatte und übte, so hörte es sich zumindest an. Toma wollte unbedingt mitspielen. Also zum Auto zurück, denn die Ukulele war immer dabei, sie ersetzte das Autoradio und wieder zurück zur Musikscene mit Ukulelenpromi Mr. Bo.
Toma wurde sofort integriert und musste sogar vorsingen. (Hat sie noch nie gemacht!)
Ende zweiter Teil des Tages.
Der dritte Teil war eine Wiederholung des ersten Teils (erinnert mich an Musikformen), wieder schnorcheln (3 Meilen entfernter Beach). Sehr schön lange eine Schildkröte gefilmt und einen Steinfisch. Wie Toma den entdeckt hat, ist mir ein Rätsel. Trotz zeigen und direkt über dem Fisch, ich habe ihn nicht gesehen, Fantastische Tarnung.
Tja und als wir vom Strand nach Hause gingen, wen trafen wir da? Mr. Bo. Er hatte schon seinem Freund von Tomas Auftritt auf der Uferpromenade sehr ausführlich erzählt und John, also sein Freund, schätze sich jetzt glücklich, Toma endlich auch persönlich kennenlernen zu dürfen.
Sonnenuntergang rundete 3. Teil ab (danach noch Abendbrot, was Toma immer perfekt zubereitet!!!).



1.2. und 2.2.
Am Tag der Abreise von Big Island gingen wir noch einmal früh zu unsrem Lieblingsstrand, um uns von unseren Fischen zu verabschieden. Wir durften bis 14.00 Uhr im Zimmer bleiben und packten in aller Ruhe unsere Sachen. Ich packte alle meine Hemden nicht ein, merkte dies aber erst bei der Ankunft in der neuen Unterkunft. Zum Glück habe ich jetzt noch die schmutzigen. Kurzer Flug mit einer Boing 717. Bei der Ankunft hatte Alamo wieder das bestellte Auto nicht verfügbar und wir sollten warten. Machten wir aber nicht, wir fuhren mit einem anderen zu unserer Unterkunft. Da es durch die Verzögerung nun auch schon dunkel war und das B&B (das letzte streichen wir mal ganz schnell, denn seit Corona servieren die Gastgeber keines mehr) schwer zu finden. Mit vereinten Kräften und mit Navi, Karte, Wegbeschreibung hangelten wir uns bis vor das Haus, was in den Hügeln inmitten von Waldgrundstücken lag.

Hier ist es schön dunkel und in der Nacht nutze ich die Dunkelheit, um den Sternenhimmel zu fotografieren.
Den großen Wagen konnte man gut sehen, sonst aber war der Himmel eher unspektakulär, keine Milchstraße zu sehen.

Wir hatten mit Alamo verabredet, dass Sie das richtige Auto um 8 Uhr bringen. Um 9 Uhr trudelte eine Mail ein, wir sind unterwegs (20 Minuten Weg vom Flughafen bis zu uns) . Um 10 Uhr fuhren wir dann los, mit dem falschen Auto, da wir nicht länger warten wollten und bestellten Alamo um 20 Uhr.

Wir arbeiteten die Sehenswürdigkeiten ab:
Blowing hole (nicht so gut wie auf Maui)
Cave (aus dem Film Fluch der Karibik) – naja ob das die 20 $ wert war?
Swinging Bridge
Hanapepe oder so ähnlich eine kleine amerikanische Stadt

und dann ging es zu Grand Canyon:
Russisches Fort (Hier waren die Hähne die Attraktion. Hähne und Hühner leben wild auf der Insel. Sie sind bei Überschwemmungen oder schweren Stürmen freigekommen und dann aber nicht wieder eingefangen worden)
An jedem Outlook (man musste eigentlich jedes Mal 20 $ bezahle)n ein Foto, da wir bei den Blicken ins Tal immer wieder vor Entzückung in Begeisterung ausbrachen.

Am vorletzten Outlook, dann Sonnenuntergang (oder kurz davor) und zu diesem entscheidenden Moment zogen die Wolken herauf oder herab und versauten die Sicht, alles verschwand im Nebel.
Da versuchten wir unser Glück beim letzten Lookout und waren dort völlig in den Wolken eingehüllt.

Auf der Rückfahrt bei völliger Dunkelheit kauften wir noch ein und waren fast punktgenau um 20 Uhr zuhause. Der Vertreter von Alamo hatte gerade den Jeep gebracht und nahm den Ersatzwagen wieder mit.


3.2.
Wandertag
Ausschlafen, Sammeln und erst nach 10 Uhr ging es mit dem gestern Abend angelieferten Jeep in die Berge, in die Berge, wo wir gestern Nachmittag schon waren, den Waimea Canyon bzw. seine Umgebung unsicher machen.
Auf dem Weg bergauf hielten wir zwei dreimal an, um die Ausblicke in den Canyon auf Film festzuhalten.
Es ist schon immer wieder beeindruckend, wie tief eingeschnitten die Täler sind und wie schroff.
Am Lookout, wo wir gestern den Sonnenuntergang erlebt haben, hielten wir wieder an und da ein wenig weniger Wolken waren, machten wir noch einige Aufnahmen. Am letzten Lookout, wo die Straße endet, waren schon wieder Wolken im Talkessel und verhinderten klare Bilder. Wir bezahlten unseren Obolus von 20 $ am Automaten (man musste sogar die Autonummer eingeben) für Parken und Outlook und wanderten los. Es geht zuerst immer am Rand der Schlucht entlang (quasi auf dem Kamm). Der Weg ist zuerst breit und stark erodiert, wird dann schmaler, wahrscheinlich sind hier wesentlich weniger Leute gegangen. Man konnte ab und zu erahnen, was links unter uns lag, leider aber nicht richtig sehen. Wir liefen zuerst auf dem Pihea Trail. Das Wetter war sonnig, die Natur einfach schön. Moosbewachsenen Bäume bildeten ein Spalier und die Zwischenräume der Bäume wurden von Farnen ausgefüllt.

Der Weg war in gutem Zustand, an einigen Stellen, besonders an Anstiegen war der rote Lehm recht rutschig, fast wie Schmierseife. Selbst unsere Wanderschuhe boten da keinen ordentlichen Halt.
Wir liefen bis zum Ende des Pfades und standen plötzlich vor einem verschlossenen Tor, wo ein abschreckendes Schild prangte: Weitergehen verboten, Lebendfallen, tödlicher Ausgang möglich. Wir hatten den Abstieg zum Swamp-Trail verpasst und mussten zurück. Nicht weit, denn plötzlich befanden wir uns auf einem Weg abwärts, ohne dass wir bemerkt hatten, dass wir unseren Weg verlassen hatten. Also zweimal verlaufen, ohne es bemerkt zu haben. Nach einer Viertelstunde trafen wir einen Ami, der den Pfad hinauf joggte. Wir waren auf dem richtigen Weg, erhielten noch wertvolle Hinweise und wussten nun auch, dass wir noch 1,5 Stunden etwa unterwegs sein würden.
Der Pfad war fast durchgängig mit Brettern ausgelegt, mal sehr alte morsche, dann wieder sehr neue Hartholzpress-Bretter. Man musste mächtig aufpassen, da die Bretter nicht immer gut befestigt waren. Aber auf den neuen Brettern ließ sich sehr gut laufen. Links und rechts des Trails waren Blumen, Farne, viel Grün, dass auch ab und an den Pfad überwucherte. (Was sich bei kurzen Hosen nicht so gut machte. Unsere Beine waren am Ende des Tages ziemlich zerkratzt.)
Die Bretter führten uns bergab, über einen Bach mussten wir die Steine zur Überquerung nutzen, dann ging es wieder bergauf. Ab und zu gab es Ausblicke in die Landschaft. Alles sehr wild und durchgängig bewaldet / bewachsen. Als wir die Anhöhe erreicht hatten liefen wir über die Stege und unter uns war eine Art Hochmoor, Sumpf. Hier gab es keine Bäume, hier hatte man einen freien Blick. Nach zweieinhalb Stunden hatten wir das Ziel erreicht den Outlook …. Ins berühmte …tal, wonach auch der berühmte Trail auf Kauai benannt ist. Der Pfad hörte einfach auf an der Kante die steil in das Tal abfiel und man hatte eine wirklich überwältigende Aussicht in das Tal und zum Meer. Toma machte Mittag (also Brotzeit), ich ließ die Drohne steigen. Startplatz waren zwei Bretter, viel Ebeneres gab es hier nicht.
Hoffen wir mal, dass die Bilder das wiedergeben, was wir gesehen haben, nicht schöner, aber auch nicht schlechter.
Die Landung war ein wenig kompliziert, da die Drohne nicht bis zum Landeplatz fliegen wollte, weil wir zu nahe waren. Wir mussten also erst unsere Plätze räumen und etwas zurückgehen, dann klappte auch die Landung (Maßarbeit).
Ich bin immer noch ein wenig aufgeregt, wenn ich Drohne fliege.
Gesättigt traten wir den Heimweg an. Der Weg allein ist eigentlich schon das Ziel und das Wegende mit dem Ausblick ins Tal das Sahnehäubchen.
Wir brauchten ziemlich exakt dieselbe Zeit für den Rückweg, fanden auch sofort die Stelle, wo wir uns zweimal geirrt hatten und schlugen dort den richtigen Weg ein. Es war noch klar. Noch hatten die Wolken nicht das Tal eingenebelt. Jetzt war die Gelegenheit da, auf dem Weg entlang der Schlucht hinab zu fotografieren zum Meer.
Halb Sechs erreichten wir unseren Ausgangspunkt, sahen zum ersten Mal etwas vom Lookout und traten zufreiden den Heimweg an. Drei kleine Stopps noch auf dem Weg nach Hause. Die Sonne haben wir leider nicht untergehen sehen, da der Blick nach Westen nie frei war.

4.2.
Heute waren wir eine Stunde eher wach und somit auch eher auf der Piste.
Der Osten der Insel stand heute auf dem Programm. Die Reiseagentur Hawaii hat uns für jede Insel ein schönes Buch mitgegeben, wo Routen und Tipps beschrieben sind, ja ganze Tagesabläufe. Da das Navi alle diese Informationen gespeichert hat, ist es eigentlich ziemlich einfach, sich zu orientieren. Man fährt einfach von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit. Sehr gut ausgedacht. Leider hat unser Navi keine Amerikakarte und die Genauigkeit der Satteliten lässt auch zu wünschen übrig, sodass wir manchmal fragen und improvisieren müssen.
Heute also eine Route mit mehreren Wasserfällen, manche direkt von der Straße aus zu sehen, manche sind zu erwandern. Die erste Wanderung machten wir auf den Ridge Trail. Es war zwar eher eine Forststraße, die wir da bergaufliefen, durch einen Wald mit riesigen Bäumen und Blicken auf der rechten Seite auf die ganz großen Berge der Insel, davor ausgiebige Wälder, durchgängiges Grün.
Die Vögel zwitscherten, die Sonne schien durch die Bäume, obwohl sich schon die ersten Wolken des Tages über den Bergkuppen zusammenzogen. Es war ja keine große Wanderung, 5,4 Kilometer hin und zurück, bei doch einigen Höhenmetern. Denn es ging stetig bergauf bis zu einem Picknickplatz, der leider besetzt war und wir uns entschieden Mittag auf dem Rückweg zu machen. Danach ging es leicht bergab in einen Talkessel, nicht allzu groß aber gefüllt mit dem Grün der Tropen. Was nicht grün war, war rot und blühte oder gelb. Die Baumfarne ragten aus dem Grün hervor.
Kurz darauf war unser Trail schon zu Ende und es begann der Anschlusstrail, den wir aber nicht laufen wollten. Wir kehrten also zum Picknickplatz zurück, der jetzt frei war und wir machten Brotzeit. Da kommt man ganz schnell mit Amerikanern ins Gespräch, die ebenfalls etwas zu sich nahmen.
Also wir unsere Mahlzeit zu uns nahmen, kam auf dem Pfad bergauf ein Hochzeitspaar mit einer Fotografin. Das Paar war in Hochzeitkleidern bis hierhergelaufen. Die Hochzeitsfotografin ist spezialisiert auf Hochzeiten und Trekking bzw. Outdoor-Acitivity-Wedding und wurde vom Mainland eingeflogen, um hier die Aufnahmen zu machen.
Amerika – das Land der unbegrenzten Möglichkeiten.
Was die Hochzeitsfotos wohl kosten werden, Flug Unterkunft und ein paar Tage mit dem Paar unterwegs auf der Insel.
Tja, das werden sehr reiche junge Leute gewesen sein, aber sehr nett.
Der Trail hat uns gut gefallen und am Parkplatz machten wir noch ein wenig Pause, am Fluss, gleich neben einer Brücke.
Unser Tisch wurde sofort umringt von Hühnern und einem Hahn. Wie schon berichtet, gibt es sie überall auf der Insel, sie werden gefüttert, obwohl man das nicht soll und können auch ganz schön aufdringlich werden.
Abschließend wollten wir uns noch die Hoopii Wasserfälle anschauen, was mit einer kleinen Wanderung verbunden war.
Doch erst mussten wir dort hingelangen. Das Navi hat ja nur die ganz großen Hauptstraßen zu bieten und damit kamen wir nicht weit. Als wir uns so ziemlich verfahren hatten, fragten wir einen Jeepfahrer, der uns bis zum Parkplatz brachte. Sehr nett. Die Fälle waren nicht allzu spektakulär, aber der Spaziergang dorthin durch den Wald, entlang des Flusses mit vielen tropischen Pflanzen und wieder riesigen Bäumen hat wieder Spaß gemacht.
Toma wollte noch zum Strand. Der Strand an der Ostküste sagte ihr nicht zu, zu hohe Wellen, weswegen wir noch schnell zu dem Strand fahren wollten, wo wir schon einmal waren. Mit dem schnell wurde nichts. Wir gerieten in einen Stau, der auch im Buch angedroht wurde. Kurz vor Sonnenuntergang konnte Toma ihre Füße dann doch im Meerwasser anfeuchten und ich schaffte noch ein paar Aufnahmen vom Sonnenuntergang.


5.2.
Nun ist aber wirklich Urlaub. Heute habe ich bis 9.45 Uhr geschlafen. Die Zeitverschiebung ist nun endgültig Vergangenheit und Sonnenaufgangsfotos wohl auch.

Wir waren kurz vor 11 am Strand und Toma im Wasser. Ich wartete draußen.
Wir wollten heute in den Canyon absteigen, zu den Waimee-Wasserfällen.
Nach einer Stunde Fahrt vom Strand erreichten wir den Poohilahila Lookout, den Ausgangspunkt unserer Wanderung.
Eine 2-3 stündige Wandertour sollte es werden, je nachdem, wieviel man unterwegs mit Blicken in den Canyon, an dessen Rand wir uns zum Ziel bewegten, an Zeit investierte. Wir investierten einiges. Der Weg ging bergab und als erster Höhepunkt gab es einen kleinen Abzweig zu einem Outlook, von dem man bis zum Canyongrund schauen konnte.
Die vielen Farben der Berghänge noch hervorgehoben durch die Schatten der Wolken, die durch die Täler zogen, es waren immer atemberaubende Eindrücke.
Nach einem halbstündigen Abstieg im Wald, gingen wir dann auf einem Kamm direkt am Canyonrand entlang, der völlig unbewaldet war und freie Sicht in den Canyon bot. Da es immer einige hunderte Meter tief hinunterging, in den Abgrund, näherten wir uns immer sehr vorsichtig dem Rand, um Fotos zu machen. Es waren viele Leute unterwegs, auch in Schlappen. Wir werden wahrscheinlich leicht als Deutsche mit unseren schweren Wanderschuhen identifiziert.
Als wir dachten, wir hätten die Wasserfälle erreicht und uns schon auf dem Rückweg machen wollten, nach dem obligatorischen Foto und doch ein wenig enttäuscht waren, sprach Toma Amis an und wollte wissen, ob es noch einen weiteren Wasserfall gab. Es sollten doch die bekannten Waimee-Fälle sein. Obwohl ich vermutet hatte, dass wir eh nur oberhalb der Fälle sein werden, war es aber trotzdem enttäuschend. Als wir dann die zweiten Fälle entdeckten, die schon ein wenig eindrucksvoller waren, befanden wir uns genau an der Stelle, wo das Wasser beginnt in die Tiefe herabzustürzen. Da man sich nicht weit hinüberbeugen konnte, ließ ich meine Drohne steigen. Kaum war sie die 1,2 Meter zum Start in die Höhe geflogen und brummte es vor uns herum, schon gab es die Warnung, bemanntes Flugobjekt in der Nähe. Durch das Tal flogen ständig Hubschrauber und das wohl spektakulärste im ganzen Canyon sind die Wasserfälle, die natürlich jeder bei seinem Flug sehen will. Und sie brausten unaufhörlich heran. Das Drohnenfliegen war also ganz schön kompliziert. Dann hatte ich mein Flugfenster und die Drohne schwirrte über dem Abgrund und filmte und fotografierte. Es sah auf dem Kontrollbildschirm sehr tief und beeindruckend aus. Was ich nicht wusste, dass die Wasserfälle zwei große Stufen hatten und von der ersten Stufe bis zur zweiten Stufe, das Wasser noch eine Strecke horizontal zurücklegte. Auf dem Bildschirm sah es so aus, dass das Wasser schon unten war. Ich hätte also um den ganzen Wasserfall aufnehmen zu können noch weiter hinausfliegen müssen, was ich mir nicht traute, da ja jeden Augenblick ein Hubschrauber auftauchen konnte und die Drohne dann zurückgemusst hätte. Da habe ich also ein spektakuläres Bild versemmelt. Egal, sicher gelandet, was bei dem wenigen Platz, der wieder zur Verfügung stand, und es waren ja auch noch Menschen in der Nähe, wieder schwierig war.
Der Rückweg war deutlich anstrengender, es ging immerhin bergauf. Auf dem Rückweg hielten wir noch einmal am Waimee-Lookout an. Da die Sonne immer noch recht hoch stand, war der Canyon gut ausgeleuchtet Manche Bereiche waren jedoch von den Wolkenschatten abgedunkelt, was schrille Kontraste ergab.
Von dem Outlook konnten wir auch den Bergrücken sehen, auf dem wir heute unterwegs waren.
Auf der Rückfahrt auch noch ein Einkaufshalt und dann ab zum Strand, Abendbaden für die Einen, Sonnenuntergangsfotografie für die Anderen. Ich habe gleich noch einmal meine Drohne gestartet. Und dann Drohne einpacken, Foto raus und wieder einige schöne Schnappschüsse mit nach Hause genommen.
Ein sehr schöner Tag.


6.2.
Wir wachen auf durch den Regen, der auf das Dach trommelt.
In den Bergen hängen die Wolken. Zum ersten Mal im gesamten Urlaub regnet es etwas mehr, sodass wir unsere Pläne für heute überdenken müssen. Die Wanderung zur Napaliküste, also die andere Seite von der Straße zum Waipee-Canyon hinab mit Aussicht auf die Täler der Napaliküste, soll glitschig und exponiert sein. Außerdem hätten wir bei den Wolken möglicherweise auch keine Sicht.
Wir entscheiden uns gegen die Wanderung und fahren zur Nordküste, die Sehenswürdigkeiten dort anschauen.
Es sind hauptsächlich Strände. Um ganz sicher zu gehen, dass Toma auch heute im indischen Ozean badet, fahren wir noch zu unserem Hausstrand (15 Minuten mit dem Wagen entfernt). Es ist Samstag und viel los. Die Amis sind mit Partyzelt, großem Grill, mächtigen Kühlboxen zum Strand gefahren und richten sich für einen Tag häuslich ein. Die Männer spielen mit ihren Söhnen Football, die Frauen sitzen in gemütlicher Runde im Schatten des Partyzeltes, das den Raum eines durchschnittlichen deutschen Wohnzimmers umfasst.

Der Captain hat gerade 100 Meilen vor uns eine Turbulenzzone angekündigt. Jetzt stürmen alle noch einmal auf die Toilette. Wer weiß, für was es gut ist.

Toma ging also kurz ins Wasser, dann fuhren wir Richtung Norden. Eigentlich ist im Norden noch mehr Regen, und die Napaliküste einer der regenreichsten Plätze auf diesem Planeten, doch bisher haben wir von dem Regen wenig abbekommen. Wir haben nichts vermisst.
Den ersten Stopp machten wir an einem Sand-Strand. Diese sind nicht sehr häufig auf den hawaiianischen Inseln. Der Strand war etwas abgelegen von den Hotels und so waren hier hauptsächlich Locals am Wochenende zum Relaxen unterwegs. Sie kommen mit ihren riesigen Pick-ups, auf der Ladefläche die Surfbretter für die ganze Familie. Für uns war das Meer zu bewegt, denn stürmisch konnte man es nicht nennen.

Wenn ich aus dem Fenster schaue, sehe ich unter uns, soweit ich schauen kann, dicke Wolken. Wir fliegen also gerade über einen Zyklon. Noch wackelt der Flieger nicht (es ist ein Airbus 321NX).

Die einheimische Bevölkerung vergnügt sich also im Wasser, wir laufen links an der Küste entlang und sehen über uns Seevögel. Es sind Rotfuß-Bubbies und Fregattvögel, die die Thermik perfekt ausnutzen und bei den Fregattvögeln denkt man manchmal, als würden sie an einer Stelle stehen und nur die Flügel dem Wind entgegenstellen, sodass sie in der Luft bleiben. Beide Arten sind ja bekannt, dass sie warten, bis einer etwas gefangen hat und ihm dann die Beute abnehmen. Sogar die Materialien für den Nestbau gönnen sie sich gegenseitig nicht und attackieren einander, um es dem anderen streitig zu machen.
Das Meer ist schon ganz schön wild hier. Wir haben den Sandstrand verlassen und gehen auf Lavafelsen unterhalb der Steilküste bis zur Spitze der Halbinsel. Wenige Meter zu unserer rechten Seite brechen die Wellen an den Felsen und hohe Gichtberge spritzen in die Luft. Es gibt auch ein Blowhole, was aber nur schwappt und kaum bläst. Reingeraten möchte man dort aber nicht. Kleine Kletterpassagen würzen den Weg. An der Spitze der Halbinsel sind die Wellen besonders hoch. Toma wird es unheimlich und sie geht zurück. Ich verweile noch etwa eine halbe Stunde und mache Bilder von den hohen Gichtbergen, die sich bei besonders großen Wellen in wenigen Metern Entfernung auftürmen. Man spürt hier die Urgewalt des Wassers ganz unmittelbar.
Wieder vereint mit Toma, in sicherer Entfernung von den heranbrausenden Wellen in denen ein einzelner Surfer seinen Spaß hat, hole ich das Tele raus, um die Bubbies und Fregattvögel zu fotografieren.

Dann geht es zum nächsten Punkt an der Nordküste. Ein Leuchtturm. Leider ist der Zugang am Sonntag geschlossen und wir können ihn nur von Weitem fotografieren. Er steht am Ende einer Bucht, in der die Seevögel brüten und hier herrscht reger Flugverkehr. Den Flugmanövern könnte ich stundenlang zuschauen. Besonders attraktiv sind die Tropikal-Birds mit ihrem langen Schwanz und der eleganten Art ihres Fluges.

Unser Flieger wackelt gerade ein wenig, denn wir sind immer noch in einem Gebiet mit Turbulenzen. Jetzt sind die Wolken sehr nah unter uns. Wir fliegen also knapp über dem oberen Wolkenrand. Ich hatte gleich zu Beginn ein Nickerchen gemacht, jetzt schläft der Flieger, die Fenster sind zu, Jetzt wird es ungemütlich. Ich treffe die Tasten kaum noch. Die Tragfläche wackelt ganz gewaltig. Die Sonne ist in etwa auf der Höhe der Wolkenschicht und strahlt fast horizontal die Wolken an. Tja, den Foto kann ich jetzt nicht aus dem Rucksack holen, der ist im Gepäckfach.

Wir rissen uns von den Flugkünstlern los und fuhren weiter nach Norden. Die Berge kamen immer näher und unterhalb der Berge lag eine Sumpffläche, die landwirtschaftlich genutzt wurde, aber trotzdem ein Naturreservat ist. Wir blickten von oben auf das Gebiet herab- wunderschön. Und dann öffnete sich zur rechten Seite hin der Blick auf die Küste, gesäumt von Palmen, die silhouettenartig vor dem Meer aufragten.

Wir haben die Turbulenzen hinter uns gelassen, es rumpelt aber trotzdem noch ordentlich. Unter uns, nun viel tiefer ist immer noch eine geschlossene Wolkendecke zu sehen. Die Sonne ist untergegangen, zumindest unter die Wolken. Jetzt haben wir die rosa-blaue Phase am Himmel, die mir persönlich besonders gut gefällt. Wir scheinen gegen eine Windströmung zu fliegen, den leichte Wolken ziehen am Fenster vorbei. Und es wackelt.

Dort wo die Palmen in der Ferne zu sehen waren, dort war auch der nächste Strand, in einer kleinen verträumten – na Stadt kann man wohl nicht sagen, vielleicht in einem romantischen Badeort. Die Parkplätze und es war das erste Mal auf der / den Inseln, dass reichlich Parkplätze vorhanden waren, waren voll. Hier tobte der Bär. Der Strand war malerisch, Palmen, schöner Sand, klares Wasser, nicht allzu große Wellen, wo Kinder und Urlauber ihre ersten Versuche mit den Surfbrettern unternahmen.

Jetzt geht das Geschüttel wieder los, und der Captain hat die Anschnallzeichen wieder angemacht.

Wenn die Wellen größer sind, was eigentlich im Winter der Fall sein soll (was haben die Hawaiianer eigentlich für einen Winter???), sollen sich hier die besten Surfer der Welt tummeln. Toma ging zum zweiten Mal ins Meer.
Danach spazierten wir ein wenig auf der Beton-Promenade entlang (die ins Meer hinausragte) und schauten den Anfängern beim Surfen zu.
Auf dem Rückweg besuchten wir noch den Sekret Beach. Ein Strand, zu dem es 10 Minuten steil bergab ging, nachdem man den Parkplatz erreicht hatte. Sehr remote und kaum Leute, aber schöne Brandung, Steilküste und ich entschloss mich, mit der Drohne ein paar Aufnahmen zu machen. Von hier war auch der Leuchtturm zu sehen, ein vielleicht lohnendes Motiv für den Sonnenuntergang. Aber davor noch ein Strand, auch schön. Was die Strände hier im Norden auszeichnete war, dass es allesamt Sandstrände waren, aber die Wellen meist ein entspanntes Baden verhinderten (oder irgendwelche Strömungen, die einen aufs offene Meer hinauszogen).

Am Leuchtturm, den wir gerade noch, gerade noch rechtzeitig zum Sonnenuntergang erreichten (die Sonne war nicht zu sehen, da der Leuchtturm im Norden war). Es waren die prächtigen Wolken, rötlich, in warmen Tönen, angestrahlt von der Sonne, die für heute ihren Tag beendete. An den besten Plätzen hatten sich zwei Canonpowerfotografen mit Stativ postiert. Tja, das hatte ich nicht mit, so konnte ich das schäumende Meer nicht glattbügeln. Doch die eigentliche Attraktion waren die wunderbaren Wolken. Ich machte auch einige Aufnahmen nur vom Himmel. Den kann ich dann wieder irgendwie in einem Bild unterjubeln.
Rückfahrt um die halbe Insel bei Dunkelheit.

7.2.
Der letzte Tag brach an. Wir hatten uns den Wecker gestellt, da wir einen Bustermin hatten, um auf dem berühmten Wanderweg,…., den Tag zu verbringen. Wir mussten also wieder bis nach …, dem verträumten Badeort an der Nordküste, fahren und dort in einen Transferbus einsteigen, der uns zum Ausgangspunkt des Trails brachte.
Das klappte alles perfekt und nach eindringlicher Warnung, dass der letzte Bus um 17.30 Uhr abfuhr, zurück zum Parkplatz, wo die Autos standen, machten wir uns auf den Weg. Die Wegbeschreibung in den Wanderführern und im Internet ließ uns einen schweren Tag erwarten. Der Weg war gut ausgebaut, breit, sodass fast an jeder Stelle zwei Wanderer bequem aneinander vorbeilaufen konnten. Es gab auf dem Normalweg zum nächsten Strand auch keine exponierten Stellen. Es waren etwa 170 Höhenmeter rauf und runter zu bewältigen, also auch keine zu große Herausforderung. Besonders nach der Hälfte des Weges (zum Strand) hatte man immer wieder herrliche Aussichten auf die Küste, sowohl unter einem als auch vor einem. Auch ein Blick nach oben lohnte sich, denn man lief ja entlang einer Schlucht und oberhalb befanden sich die Bergkuppen, die Berge, die die Schlucht bildeten. Tja und ringsum eine üppig grüne wunderschöne tropische Landschaft durch die sich der Weg schlängelte. Orchideen am Wegesrand, Schlingpflanzen die die Bäume umschlangen und deren Stämme verdeckten. Einfach herrlich. Da wir erst um 10.30 Uhr losgegangen waren, kamen uns schon Wanderer entgegen, die sich sehr zeitig auf den Weg gemacht hatten. Beeindruckt war ich von dem einen oder anderen dicken Amerikaner(in), die trotz ihrer Leibesfülle in einem zügigen Tempo marschierten. Aber fast alle in leichten Snickers oder Sandalen oder Flip/Flops. Der Weg war nicht kompliziert zu gehen. Die einzige Schwierigkeit bestand in dem lehmigen Untergrund, der, wenn er nass war, wir Schmierseife war. Äußerst unangenehm, auch für unsere Wanderschuhe. Die Florea spendete ausrechend Schatten, sodass wir nicht in der prallen Sonne gehen mussten. Die herrlichen Aussichten ließen uns aber nicht gar zu schnell vorwärtskommen, denn der Auslöser der Kamera musste schon oft betätigt werden.
Nach knapp 1,5 Stunden waren wir am nächsten Strand. Hier endete für die meisten die Wanderung /bzw. es begann der Rückweg. Wir wollten noch zu den Wasserfällen, noch einmal dieselbe Distanz. Der Weg zu den Wasserfällen führt von der Küste weg, direkt in das Tal hinein. Die fehlenden Aussichten auf das Meer wurden kompensiert durch die vielfältigen tropischen Gewächse, den Bachlauf/Flusslauf, den wir dreimal überqueren mussten, die kleinen Wasserfälle, riesige Bambusgewächse und mächtige Bäume. Der Weg wurde hier schon ein wenig herausfordernder, je näher wir den Wasserfällen kamen. Hier gab es wirklich exponierte Stellen, die auch nass und glitschig waren. Ab einer bestimmten Stelle stank es. Der Geruch war ekelig. Mein erster Gedanke war, irgendjemand hatte die Toiletten am Parkeingang nicht benutzt. Es roch und roch und der Gestank hielt sich. Erst als wir an der letzten Flussüberquerung ankamen, klärte sich alles auf. Eine tote Ziege lag am Wegesrand und verweste.
Dann sah man sie auch schon die Fälle. Sehr schöne Blicke eröffneten sich, immer wieder rahmten tropische Pflanzen das fallende Wasser ein. Angekommen sahen wir dann auch noch den See, in den das Wasser stürzte. Wir hatten unterwegs ein russisches Ehepaar aus New York getroffen, die mutig in den See sprangen und bis zum Wasserfall schwammen. Ich bekam schon vom Zuschauen Gänsehaut.

Jetzt ist es völlig dunkel draußen. Ich dachte, wir kommen noch im Hellen in LA an. Die Wackelei ist vorbei und die ersten Sterne oder Planeten sind am Himmel zu erkennen.

Selber Weg zurück.
Zumindest bis zum Strand ging es nur bergab. Zeit hatten wir genug. Deswegen legten wir am Strand noch eine Pause ein. An Baden /Schwimmen war nicht zu denken. Die wohl kräftigsten Wellen des ganzen Urlaubs hatten wir hier vor Augen. Der einzige Moment, wo ich heute bereute, kein Teleobjektiv mitgeschleppt zu haben.
Vom Strand zurück zum Parkeingang ließen wir uns noch einmal viel Zeit. Denn wenn werden wir wohl wieder in einer solch fantastischen Natur wandern? Die Sonne hatte es jetzt auch geschafft und stand über dem Meer und strahlte die Napaliküste an. Die Blicke nach oben in die Berge waren auf dem Rückweg besser. Unter uns das Meer, das toste. Es war wirklich laut. Es donnerte, wenn sich die Wellen an der Küste brachen. Die Farben sehr intensiv. Das Blau des Himmels und des Wassers, mit weißem Schaum und dem üppigen Grün im Vordergrund. Paradiesisch.

17 km genau waren wir gewandert, als ich die Uhr an der Bushaltestelle anhielt. Der Fahrer erzählte uns auf der Rückfahrt (also dem ganzen Bus) über Kauais Küche und andere Traditionen viel Interessantes.

Für Toma fuhren wir noch ein letztes Mal zum Baden an den Super-Strand und für mich zum Leuchtturm, denn heute hatte ich das Stativ mit. Ich hatte den Ausblick ganz für mich alleine, für meine Kamera.

Rückfahrt wieder in der Dunkelheit, die auch den Flieger jetzt völlig einhüllt. Nur das Positionslicht blinkt am Flügel.
Die Flugzeit beträgt über 5 Stunden auf diesem inneramerikanischen Flug und es gibt ein paar Kekse und ein kleines Getränk. Zum Glück haben wir etwas zu Essen mitgenommen. Das Flugzeug ist relativ gut gefüllt, aber bei weitem nicht voll. Auch die Amerikaner halten sich vielleicht noch zurück, was das Reisen betrifft in Coronazeiten.

In einer halben Stunde landen wir in Los Angelas und werden dort die Nacht in einem Flughafenhotel verbringen.
Morgen geht es über Chicago nach London und von dort nach Düsseldorf. Die Koffer sind schon durchgecheckt.
Unsere zweite Reise unter Coronabedingungen geht zu Ende.

Es war schön.