Reisebericht Maui

16.1.

Die letzte Hürde haben wir auch genommen.
Vor dem Einchecken nach Maui mussten wir auf der Webseite der Hawaiianischen Regierung unseren Travelstatus vorzeigen. Er war rot. Ich mühte mich noch eine Weile über eine halbe Stunde und versuchte, ihn auf grün umzustimmen. Leider erfolglos. Wäre er grün gewesen, hätten wir ein Bändchen bekommen und hätten ungehindert nach Hawaii einreisen können, so mussten wir uns bei Ankunft in die lange Schlange deren stellen, die wie wir nicht alle Dokumente hochgeladen hatten.
Also lange Schlange, einreihen, warten…
Doch es ging ziemlich zügig. Die Frau, die uns bei der Überwindung dieser letzten Einreisebarriere half, wollte nur unseren Impfnachweis sehen, na so richtig auch nicht, denn mit den gelben Impfausweisen, war sie nicht vertraut. Den PCR Test, für den wir so viel Aufwand betrieben habe, interessierte sie nicht.
Und wenn ihr jetzt denkt damit waren alle Brocken beiseite geräumt, nein, waren sie nicht.
Mietauto holen. Dahin fuhr eine schön gemachte Bimmelbahn (ELEKTRISCH OHNE Fahrer, aber die Wagen hatten ein sehr altes Design.
Wir haben ein ECAR. Zumindest steht es so auf den Papieren groß geschrieben mit Filzstift. Die Lady am Schalter fragte ihre Kollegen, was das ist.
Ein Economy-Car. Wahrscheinlich bucht das niemand, außer unserer Agentur. Ich dachte schon wir fahren hier umweltverträglich elektrisch.
Die Übernahme ging zügig.
Die Navigation zu unserer ersten Unterkunft, eher nicht.
Die Beschreibung einer Route von etwa 15 km auf weniger als einer Seite, war nicht üppig und nicht so ganz richtig zu gebrauchen,
Wir nahmen unser Navi, das wir vom Veranstalter erhalten hatten. Kaum eingeschaltet und nach den Anweisungen der Frauenstimme gefahren, schwups waren wir auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums gelandet.
Auch das zweite Mal führte das Navi dort hin. Es war aber eine Sackgasse.
Beim Einschalten hatte ich schon gemerkt, dass das Auto auf der Karte nicht auf der Straße fuhr.
Wir hatten aus den Favoriten unser B&B gewählt, nachdem die Ortseingabe gescheitert war, es gab nämlich gar keine USA im Navi. Als wir uns an die Abweichung Auto und Karte gewöhnt hatten, brachte das Navi uns fast ans Ziel.
Der Frau im Kasten versagte zwar unterwegs die Stimme und wir konnten nur nach der Optik des Navis fahren.
Als wir schon direkt an der Zielflagge waren, ausstiegen, gab es auch ein Haus mit der Nummer 2838, unserem B&B, doch da wartete niemand auf uns. Also rief ich den Vermieter an. Der sagte nur, dass wir nicht bei ihm vor dem Haus stehen, wenig hilfreich. Zum Glück hatte ich von Googlemaps eine Karte vom Zielort ausgedruckt. Mit dieser Karte navigierten wir dann bis zum Ziel und als wir da waren, erlangte die Frau im Kasten plötzlich ihre Stimme wieder und krähte: „Sie sind an ihrem Ziel angekommen.“ Der Vermieter begrüßte uns vom Balkon und bat uns, ins Zimmer zu gehen (Parterre gleich um die Ecke). Essen und Trinken waren im Kühlschrank. Wir packten noch etwas aus und dann tauchte ich ab ins Bett.
6 Uhr wachte ich auf, döste und schlief noch ein wenig und stand dann 6.45 Uhr auf. Eigentlich gut ausgeruht, trotz 11 h Zeitunterschied.
Wir frühstückten. Danach Begrüßung durch Tom, unseren Vermieter, der mit einer Japanerin verheiratet ist. Tom gab uns viele Ratschläge und Tipps, wo wir in der Nähe was finden können und was wir uns unbedingt anschauen sollten.
Das Einkaufzentrum (Lebensmittel) wäre ganz in der Nähe, zwei Meilen entfernt. Unser erstes Ziel. Wir verfehlten es im ersten Anlauf. Wir unterschätzten 2 Meilen, irrten durch Kihei und lernten so unsere nähere Umgebung kennen. Ein netter Strand, eine Hauptstraße entlang des Ufers, Hotels, Ferienwohnungen, Geschäfte alles ziemlich amerikanisch. Der Strand ist frei zugänglich, also nicht wie in Florida, wo man als nicht Einwohner und Besitzer eines Strandgrundstücks sich irgendwie ans Wasser schleichen muss.
Das Wetter war sehr schön, warm, am frühen Vormittag nicht zu warm, alles perfekte Bedingungen.
Auf dem Irr-Weg durch die Stadt, gab dann auch noch Tomas Handy mit googlemap den Geist auf und wir mussten so zurückfinden. Eine Herausforderung.
Wieder im B&B schaute ich mir in googlemaps die Karte genau, und wir wagten den zweiten Versuch. Dieser endete dann auf dem Parkplatz von Safeway. Wir kauften Lebensmittel für heute unterwegs und heute Abend ein und siehe da, die ersten 100 $ waren ausgegeben. Die Produkte sind extrem teuer. Apothekenpreise.
Beim Einkaufen war zu spüren, dass wir beide Hunger hatten. Deswegen machte Toma auch gleich als wir zurück waren Mittag.
Am Nachmittag fuhren wir zum Pond, in der Bucht hinter Kihei, ziemlich genau in der Mitte der Insel und pilgerten gut eine Stunde auf dem Lehrpfad durch das Brachwasser. Einige Stilte, Nachtreiher in Massen und die obligatorischen Blesshühner besiedelten die Wasserfläche. Toma tauchte ihre Füße am Strand, der nur ein paar Meter vom Lehrpfad entfernt war, in den Pazifischen Ozean ein.
Weiter ging es Richtung Norden, zum Whale-Watching -Point.
Und tatsächlich sahen wir Wale. Relativ weit draußen, aber deutlich. Zwei Touristen ließen Ihre Drohnen steigen und flogen nah heran. Meine blieb vorerst im Rucksack. Wir werden bestimmt noch einmal wiederkommen.
Weiter ging die Fahrt Richtung Norden. Es waren sehr viele Autos unterwegs, es war ja Sonntag und wie wir heute (am Montag) erfuhren, ist heute Martin Luther Tag, ein Feiertag hier auf Hawaii. Viele Locals waren also unterwegs.
Nächster Stopp: Lahaina. Ein nettes Städtchen im Karibiklook. Holzhäuser schön herausgeputzt, viele Touristen, viele Souvenirläden, Schmuck und Andenkenshops, dicke Amis in Shorts und Hawaiihemden ihre volle Fülle unverhüllt zeigend, relaxte Hawaiianer mit Surfbrettern, alles wuselte sich durch die Uferstraße. Vor der Stadt lag ein großes Kreuzfahrtschiff. Wir verbrachten gut 1,5 Stunden hier. Toma versuchte ein paar leichte Schuhe zu kaufen, weil ihre neuen Schlappen rieben. Erfolglos. Sie passten nicht in das Mainstream-Konsumangebot der hiesigen Läden.
Weiter nach Norden, bis wir dann merkten, dass wir heute den nördlichen Teil der Insel nicht mehr umrunden werden können. Also zurück und eine Stelle für den Sonnenuntergang suchen. Eigentlich hatte ich mir im Locationscout schon einen Spot ausgesucht. Wir versuchten ihn zu finden, fanden ihn aber nicht. Am Abend stellte sich dann heraus, dass wir den Sonnenuntergang keine 100 Meter von dem Spot fotografiert hatten. Nicht 100% optimal, aber was soll’s. Die Sonne ging auch an unserem Platz mit viel Farbe unter.
Am Whale-Watching-Point hielten wir noch einmal an, genossen das weiche Licht, die Pastellfarben und sahen wieder weit auf dem Meer Wale Wasserfontänen in die Luft blasen.
Danach ging es dann endgültig zurück. Und ich war gerade noch so fähig etwas Essen zu mir zu nehmen, bevor ich völlig müde ins Bett fiel und momentan einschlief. Damit war der Jet-Lag abgehakt.

17.1.
2. Tag
Nach fast 10 Stunden Schlaf wachen wir (besser ich, denn Toma war schon eher wach) auf.
Frühstück und zeitiger Start zur Umrundung des südlichen Teils der Insel. Dieser Trip wird auch auf dem Weg nach Hana genannt. Und es ist wirklich der Weg, der das Ziel ist.
Bevor es aber richtig losging, schauten wir wieder im 2-Meilen-entfernten Safeway vorbei und kauften Proviant ein.
Toma war trotz Frühstück nach dem Einkauf schon wieder hungrig, so legten wir unseren ersten Stopp an einem Cafe ein, dass so ziemlich am Anfang des Weges nach Hana lag. Unser Reiseveranstalter hat uns ein Büchlein über jede Insel mitgegeben, wo Routenvorschläge für den Aufenthalt auf jeder Insel sehr gründlich ausgearbeitet sind. Die Route nach Hana oder Umrundung der Südhalbinsel enthält 40 Halte-Punkte Attraktionen. Wenn man bei jeder Attraktion nur 10 Minuten verweilt, finden, parken, aussteigen, hingehen, Foto machen und zurück zum Auto, benötigt man dafür schon 400 Minuten also fast 7 Stunden, ohne einen Kilometer gefahren zu sein. Groß ist die Insel ja nicht, aber die durchschnittliche Geschwindigkeit, die man aufgrund der Straßenverkehrsordnung und des Verkehrs erreichen kann, beträgt zwischen 15-20 Meilen pro Stunde. Es geht also gemütlich voran. Viele Schmidtchens Schleicher strapazieren die Geduld oft gehörig, denn überholen kann man nicht.
Das Cafe war sehr urig, und wenn wir noch kein Frühstück gegessen hätten, vielleicht auch genau das Richtige gewesen.
Das hatten wir aber und deshalb nahmen wir jeder nur einen Smoothie. Kosten 12 $ pro Glas. Dazu 1 $ Tax und 20 % mindestens Trinkgeld. Heftig 30 $ waren weg.
Nächster Stopp sollten die Wasserfälle werden, wir hielten aber an der Bucht, wo die Surfer auf den Wellen reiteten zum ersten Mal an. Blaues Meer, Sonne, Wellen, braune durchtrainierte Körper, eine Brandung die sich an dem Lavagestein am Ufer brach und die Gischt uns entgegenspritzte, eine klare Einladung zum Verweilen und Fotografieren.
Ein Angler hatte gerade einen großen Fisch an Land gezogen, in den Ponds, die vom Meerwasser umspült wurden, sahen wir eine Riesenschildkröte, das Grün abgrasen.
Faszinierend war es den Surfern zuzuschauen die auf den Wellen tanzten. Viele Fotos.
Nächster Stopp war schon Stopp 6 aus dem Buch, der Garden Eden. Der botanische Garten diente als Kulisse für den Film Jurassic Park. Reinfahren mit dem Auto, davor pro Person 20 Euro berappen. Zum Glück musste man nicht im Auto sitzend den schönen Park bestaunen.
Wir ließen uns richtig Zeit und da es dann schon Mittag war, machten wir Picknick genau an der Stelle, wo die Eingangs-Szene des Filmes gedreht wurde. Vor unserem Tisch, mit Blick auf die See, stolzierte ein Pfau, der hoffte ein paar Krümel abzubekommen. Wunderschön.
Das kann man auch von der Straße sagen, die durch eine beeindruckende Natur führte, blühende Bäume, Regenwaldfeeling, wenn man an den zahlreichen exotischen Pflanzen vorbeifuhr. Auf der linken Seite immer das blaue Meer, mal von oben zu sehen, mal auf gleicher Höhe.
Die Häuser erinnerten, wie schon gesagt, an die Karibik. Wenig Bauten sind aus Stein gemauert, alles ist grün, viele Blumen blühen. Rote Weihnachtstern-Büsche im Gelb von anderen Hecken, knallige Farben.
Die Straße ist sehr kurvenreich und Toma fand meinen Fahrstil manchmal zum Kotzen. Es blieb ein Gefühl.
Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen wir dann am Nachmittag in Hana an. Wir fuhren auf der Südroute Heim, wo wesentlich weniger Verkehr war. Das lag wahrscheinlich am Straßenzustand. Es ging über Schotterstraßen, also keine asphaltierten Straßen, oft nur einspurig befahrbar und mit vielen Stellen, wo rechts Steinschlag drohte.
Haben wir dann auch gemeistert.
Es gab nur noch ein Ziel, dass wir von den 40 erreichen wollten, den Platz zum Sonnenuntergang.
Wir schafften es mit ein wenig Zeitpuffer, der auch nötig war, da die Sonne hinter einer Insel unterging, also etwas früher aus den Augen verschwand.
Die Farben waren grandios. Motivmäßig hätte es besser sein können. Zuhause werden wir sehen, was dabei herausgekommen ist.
Nach dem Sonnenuntergang machte unser Navi uns Hoffnung, dass wir in weniger als einer halben Stunde im B&B wären. Leider gab es eine Straße nicht mehr, was uns schon unser Wirt Tom verraten hatte. Also mehr als 1,5 Stunden Fahrt in der Dunkelheit nach Hause. Fast 13 Stunden unterwegs.
Abendbrot. AK. Total müde. Ins Bett.

18.1.
Ja, die Zeitumstellung macht sich bemerkbar.
Wir haben zwar keine Kopfschmerzen oder sonstige Leiden, werden aber eher müde, und dass obwohl wir beide typische Eulen sind, werden aber auch regelmäßig eher wach.
Das ist für ein Sonnenaufgangsfoto natürlich von Vorteil. Sonst verschlafe ich den im Urlaub immer.
Diesen nutzten wir gnadenlos aus, indem wir schon gut vor Sieben Uhr am Strand waren. Der Strand ist 10-15 Autominuten von unserer Unterkunft entfernt, derjenige, den ich für das Shooting ausgewählt hatte. Sonnenaufgang ist kurz nach Sieben Uhr.
Stativ hatte ich eingepackt und so war die Standard-Weich-Wasser-Aufnahme heute Programm.
Bei schönem weichem pastellfarbenem Licht dazu, könnte das eine oder andere Foto richtig gut werden.
Nach dem Strand, Toma ging sogar ein wenig mit den Beinen ins Wasser, kehrten wir zum Basecamp zurück.
Danach gleich Einkaufen und Sekundenkleber kaufen.
Auf der Fahrt gestern rund um die Südinsel, war die Go-Pro kaputtgegangen, bzw. ein Detail, was die Kamera mit dem Saugnapf für das Auto verbindet. Ich wollte nach Ersatz schauen bzw. es selbst reparieren.
Das Internet schlug einen Surfbrettverleiher vor, die auch Go-Pros ausliehen.
Also war ich kurz nach der Ladenöffnung der erste Kunde. Die zwei jungen Kerle im Laden flippten aus, jubelten, als hätte ich einen entscheidenden Ball im Korb versenkt. Naja, eben Amiland. Leider hatten sie kein Ersatzteil und auch keinen Leim, gaben mir aber die Adresse vom ABC-Store. Dort gab es dann für sage und schreibe 2,5$ eine Tube Kleber.
Gleich vor dem Laden erfolgte die erfolgreiche Reparatur. Das erste Erlebnis, wo etwas preiswert war.
Dann chauffierte ich Toma in den Bioladen, wo der offizielle Taschendiebstahl zelebriert wird. Wenn schon im Supermarkt die Preise das 2-3-4 Fache von Edeka sind, so setzte ich in diesem Laden ganz schnell die Sonnenbrille auf, zu einen da mir die Augen tränten und zu anderen, dass ich die Preise nicht mehr lesen konnte.
Danach noch ein Foodstore, und siehe da, das schien der Aldi unter den Lebensmittelhändlern zu sein. Hier hätte ich die Sonnenbrille im Auto lassen können. Aber hier galt auch die Mitgliedskarte von unserem Wirt, die er uns zur Verfügung gestellt hatte und mit der man auf alles Rabatte bekam.
Wieder nach Hause, schnell zurechtmachen für den ersten Badeausflug. Wir fuhren zum selben Strand wie am Morgen.
Gopro an Handystick montiert, hoffte ich jetzt auf die tolle Unterwasserwelt, beeindruckende Videos mit der GoPro.
Der Strand war mit drei Sternen, der maximalen Bewertung für schönes Schnorcheln, im Buch ausgezeichnet.
Im Gegensatz zu Florida, gab es hier für die Strandbesucher Parkplätze und das Volk am Strand war auch ganz normal.
Der Pazifik war still (Stiller Ozean) nur ein paar kleine Wellen rollten auf das Ufer zu. Doch die machten schon das Anziehen der Flossen schwierig. Es war eine kleine Bucht, an deren Seiten Lavagestein ins Meer hinausragte.
Die Korallen waren mäßig, auch schon stark geschädigt von den Strandbesuchern, Fische ein paar, nur eine Meeresschildkröte schwamm mir vor die Maske.
Das Wasser war warm. Vielleicht so 25 Grad. Also baden machte schon Spaß. Die paar Wellen wirbelten schon den Sand kräftig auf, sodass das Wasser relativ trüb erschien.
Bilder und Videos von der Unterwasserwelt habe ich mir erst einmal abgeschminkt.

Nach etwa 1,5 Stunden hatten wir genug vom Baden und fuhren nach Hause Mittagessen (Toma bereitete es selbst zu.)
Das geht schneller, schmeckt besser und ist viel gesünder und billiger.

Der Nachmittag war dem Vulkan auf der Südinsel gewidmet. Die Sonnenuntergänge von dort sollen spektakulär sein.
Und da die Gopro wieder einsatzbereit war, konnte ich auch den Weg dorthin filmen. Obwohl die Entfernungen nicht allzu weit sind, muss man trotzdem mit deutlich längeren Fahrzeiten als in Deutschland rechnen. Die Höchstgeschwindigkeiten sind bei 55 Miles per Hour, was auf ganz wenigen Strecken zugelassen ist. Auf dem normalen Highway mit Ampeln sind es 45 mph und sobald es einfache Straßen sind 30 mph. Kommt eine Kurve oder wird es ein wenig enger, darf man noch 15 mph oder auch nur 10 mph fahren. Manche halten sich auch daran. Überholen ist so gut wie nicht möglich. Überall zwei durchgehende Striche in der Mitte der Straße. Aber der Straßenzustand ist schon prima.
Wir fuhren also zum Haleakala Nationalpark, entrichteten 25 $ Eintrittsgebühr (für das Auto!! Nicht für uns) und befanden uns nach einer reichlichen Stunde Fahrzeit schon auf 2000 Meter Höhe. Die Wolken zogen den Hang hinauf und es war kalt hier oben. Der Wind trug ebenso dazu bei, dass wir uns ganz schnell warm anzogen. Die Straße in den Himmel, zum Gipfel des Berges, hier muss keiner laufen!!!, war hervorragend ausgebaut.

An der zweiten großen Kehre nach dem Visitor – Center machten wir einen Stopp und liefen den Haleakala -Trail bis zum Aussichtspunkt auf den gleichnamigen Krater. Die aufziehenden Wolken waren oberhalb des Visitorcenters von jetzt auf gleich verschwunden und wir befanden uns über ihnen bei grellem Sonnenschein mit atemberaubendem Blick auf die Wolken und das Meer darunter, was ab und zu sichtbar wurde. Mit diesem Blick zu unserer Linken und dem Berg auf der rechten Seite wanderten wir etwa 40 Minuten bergab, genossen dann einen schönen Blick in den Krater, stiegen aber nicht hinab, schossen viele Fotos und gingen zurück zum Auto. Unterwegs trafen wir neben den Touristen auch ein Amipärchen im Rentenalter, das mit Campingausrüstung auf einer mehrtägigen Tour rings um den Vulkan wanderte.
Als wir sie auf dem Parkplatz wieder trafen, war die Frau kaum zu halten (65-70 Jahre alt) und erzählte alle euphorisch von ihrer Wanderung, sehr laut und gackernd.

Jetzt hieß es noch die letzten Meilen bis zum Gipfel fahren und das ohne weitere Sightseeing Aktivitäten, da der Sonnenuntergang nahte.
Der Gipfelparkplatz war überfüllte, sodass wir auf dem Seitenstreifen der Straße zum Observatorium Platz nehmen mussten. Von der noch 10 Minuten zu Fuß und wir waren mitten in einer Menschenmenge, die alle Richtung Westen blickten. Es war schon ein traumhafter Anblick so über den Wolken die Sonne untergehen zu sehen. Berauschende Farben, imposante Wolken, die Teleskope im Vordergrund und hinter uns der rot-bräunliche Vulkankrater, getaucht in blaues Licht und hinter ihm eine weiße Wolke, auf die wir hinabblickten.
Wir befanden uns auf 3055 Meter und obwohl uns die Sonne blendete, war es kalt. Alles anziehen, was wir hatten, dann konnte man es aushalten. Wie die Amis in kurzen Hosen und ein mancher noch kurzärmlig die Kälte ertrugen, wer weiß.
Wir waren ganz oben und konnten so den Menschen zuschauen, wie sie aufgereiht auf dem Kraterrand standen, bewaffnet mit Handys, Ferngläsern oder Fotoapparaten und der untergehenden Sonne huldigten. Hätten sie sich an die Hände gefasst, es wäre eine Menschenkette um den halben Kraterrand entstanden.
Kaum war die Sonne in den Wolken verschwunden, brausten die ersten los, obwohl die Farben am Himmel jetzt noch viel intensiver, satter wurden und der Blick vom Berg in die Wolken hinein in nichts von seiner Anziehungskraft verlor.
Wir bleiben bis es ganz dunkel war und ich machte dann auch noch einige Aufnahmen vom Sternenhimmel. Leider hatten wir so ziemlich Vollmond und die Milchstraße bildete sich nicht klar heraus.
In völliger Dunkelheit traten wir den Heimweg an – 90 Minuten Serpentinen abwärts fahren… ganz schön anstrengend, denn wir wurden ja schon etwas eher müde als sonst.

19.1.
Wieder zeitig wach geworden und wie schon am Vortag zum Strand gefahren und einen Sonnenaufgang fotografiert.
So richtig mit Stativ und Langzeitbelichtung (aber ohne Filter - Blende voll zu und ISO 50). Weiches Wasser - trotz Salzgehalt.
Wir machten Bekanntschaft mit einem Local, der so eine Art Tretbootfahren anbot. 120 Dollar plus Steuern und Trinkgeld pro Person (für etwa 2 Stunden). Das haben wir auf der Stever billiger. Aber während ich das Wasser im Fotoapparat festhielt, unterhielt sich Toma mit dem Hawaiianer. Und das mit dem Wasser meine ich fast wörtlich, da eine Welle so stark war, dass wir beide, Kamera und ich, ziemlich nass wurden. Ich glaube, da bin ich noch mit einem grün-gelb-blauen Auge davongekommen. Wobei jetzt ab und zu mal so eine Fehlermeldung kommt, dieses Gerät ist zur Kamera nicht kompatibel. Vielleicht meint sie mich damit. Egal.
Ja, heute hatten wir uns vorgenommen, alle Strände in Richtung Südosten abzufahren, bis die Straße nicht mehr weitergeht. Und das sind ne Menge. Nach dem Volltanken und dem Vorbeischauen im Foodland, dem „Billigladen“, fuhren wir los.
Von Strand zu Strand, manchmal ging Toma mit den Füßen baden, manchmal schauten wir nur und lichteten den Strand ab. Das ist nichts was man beschreiben kann, na jedenfalls gab es an manchen Stränden Rettungsschwimmer, manche waren sehr schick und lagen direkt vor privaten Anwesen und man konnte sie nur von dem Nachbarstrand erreichen. Der gesamte Strand ist öffentlich, an manche Strände kommt man aber nur mit dem Boot ran, da Lavagestein es sehr schwer macht, die Hotel- und Privatstrände zu betreten.
Die Anzahl der Erholenden hielt sich in Grenzen. Parkplatzprobleme gab es gar keine. Am dritten Strand machten wir dann Mittag und vor uns lagen zwei größere Lavasteine (Felsen), an denen sich die Wellen brachen. Viel Zeit das perfekte Foto zu machen, mit den Belichtungszeiten etwas zu experimentieren um entweder scharfe Tropfen oder Wasserstrahlen (Wischer) zu bekommen. Blauer Himmel und fotogene Wolken bildeten den perfekten Hintergrund.
So 400-500 Bilder werden es geworden sein. Viele habe ich schon gelöscht.
Das Ende der Straße erreichten wir so gegen 14- 14.30 Uhr. Die Straße endete in einem Lavafeld und direkt am Meer.
Von hier soll auch eine Villa von Herrn Beso zu sehen sein. Wir sahen eine, aber ob es die vom Amazon-Gründer war, wer weiß. Er soll sie für 78 Millionen $ gekauft haben. War bestimmt ein Schnäppchen.
Vom Parkplatz ging ein Weg durch das Lavafeld zu einem anderen Strand und zum Leuchtturm. Etwa zwei Meilen lang.
Toma wollte gehen, also Wanderschuhe anziehen und los. Es war schon sehr heiß und die Lava ringsum bot wenig Schutz vor der brennenden Sonne. Nach einem knappen Kilometer ging es durch einen schönen, schattenspendenden Wald, mit alten Bäumen und wilden Ziegen. Jede kleine Bucht gab das Meer frei und war auch immer gleich ein schönes Fotomotiv.
Nach dem Wäldchen ging es nun nur noch unter der gleißenden Sonne durch das Lavafeld. Es war schweißtreibend. Nach rund 50 Minuten waren wir am Leuchtfeuer. Unterhalb des Leuchtfeuers war ein kleiner See, grün und gelb schimmern, mitten in schwarzer Lava und am Rand gesäumt von weißen Steinen, wahrscheinlich Korallen in der Form eines Herzens. Sehr imposant. Wo die Lava auf das Meer traf wahren Hawaiianische Kultstätten, so eine Art Kreiswall aus weißen Steinen, zu einer Seite offen, mit Korallen und anderen Dingen wie Muscheln, … verziert. Die Bedeutung erschloss sich uns nicht.
Der Rückweg war dann anstrengend. Die Hitze war zufiel, der Rucksack von Toma ihr auch und ich musste ihn noch nehmen. Wir waren für 4 Meilen fast genau 2 Stunden unterwegs. Relativ langsam.
Auf dem Rückweg hielten wir nicht an, erst wieder in Kihei am Stadtstrand, wo Toma dann wirklich mit dem ganzen Körper ins Wasser ging.
Zum späten Vesper spendierte unser Vermieter uns einen selbstgebackenen Käsekuchen. Sehr lecker.
Ich fuhr allein noch zum Strand, zu demselben wie heute früh, Toma bereitete das Abendessen zu.
Also noch einmal Wellen fotografieren mit der untergehenden oder schon untergegangenen Sonne als Hintergrund.
Ich bin schon ganz gespannt, die Bilder zuhause auf dem großen Bildschirm anzuschauen.
Punkt sieben war ich zurück, nun haben wir auch schon zu Abend gegessen. Ein etwas kürzerer Tag, aber sehr schön.

20.1.
Es wird nun schon eine schöne Tradition, dass wir früh aufstehen und zum Sonnenaufgang am Strand sind.
Heute früh waren wir an Tomas Lieblingsstrand. Die Sonne sehen wir leider nicht aufgehen, da alle Strände auf unserer Seite der Insel nach Westen zeigen. Doch das Licht zum Sonnenaufgang ist doch besonders, die Strände sind fast menschenleer und es ist angenehm kühl oder warm, die frische Seeluft umschmeichelt die Haut. Also insgesamt ein inspirierender Tagesbeginn.
Toma ging baden, ich tobte mich mit den Fotoapparaten aus.
Das können wir aber nur deswegen machen, da wir durch den Zeitunterschied immer zeitig aufwachen.

Nach dem Strand gab es dann richtig Frühstück und die Vorbereitung zur Umrundung der Westinsel.
Wir wollten heute wieder Wandern gehen, auf dem Waihee-Ridge-Trail.
Dieser war ziemlich leicht zu finden und nach den 4 Tagen hat man schon ein Gefühl für das Verkehrsnetz bekommen. Die Entfernungen sind nicht sehr groß, aber die einzuplanende Zeit ist beträchtlich, man ist eben auf Hawaii und hier scheinen mehr Menschen im Urlaub zu sein, als zu arbeiten. Und viele der Urlauber erkunden die Insel. Als wir auf dem Parkplatz am Ausgangspunkt des Trails ankamen, war dieser bis auf den letzten Platz besetzt. Zu unserem Glück fuhr gerade ein Auto weg und wir konnten den Platz nutzen.
Bereits vom Parkplatz hatte man einen schönen Blick hinunter aufs Meer. Über den Bergen hingen die Wolken, doch hier unten schien noch die Sonne. Nach 80 Meter Aufstieg auf einer landwirtschaftlichen Straße betraten wir Waldgebiet. Es duftete, nach Currie oder Maggi. Der gesamte Weg war etwa 6 km, also 3 km und 400 Höhenmeter bergauf und 3 bergab. Wenn der Wald aus Nadelhölzern, großen… bestand, dann aus Eukalyptusbäumen, so war die Vegetation, als wir den Wald verließen, doch exotischer. Am ersten Lookout konnten wir in das Tal hinunterschauen, das von der Bergflanke, auf der wir uns gerade befanden, begrenzt wurde. Sehr grün, üppiges Grün und von ziemlich weit unten schwang sich ein Tropikvogel, die Thermik gekonnt ausnutzend bis in die höchsten Höhen, Ich hoffe, dass wenigsten ein Bild scharf genug ist. Wir kamen schon ins Schwitzen, obwohl es heute bedeutend angenehmer war zu gehen als gestern durch die Lavafelder. Schöne Ausblicke Richtung Meer und in das Tal zu unserer Rechten, über mangelnde Motive konnte man sich nicht beklagen. Der Gipfel bzw. der höchste Punkt des Trails war in den Wolken und ein feiner Nieselregen kühlte den Körper, der bergauf doch heiß gelaufen war.
Es waren sehr viele Leute unterwegs, fast ausschließlich Amerikaner. Auf unser „Hallo“ antworteten sie mit „Hi“, was mit einer plötzlichen Gesichtsausdrucksveränderung einherging, Besonders bei den Frauen und Mädchen funktionierte das hervorragend einstudiert, der Mund zog sich breit (zu einem Lächeln), die weißen (geweißten?) Zähne blitzten auf und dann war er im selben Augenblick auch schon wieder ganz normal, als wäre nie jemand vorbeigegangen.
Mit einem Pärchen, das hier auf Hawaii ihren Honeymoon verbrachten, kamen wir ins Gespräch.

Bergab ging es einfacher und der Blick war immer auf das Meer gerichtet, man genoss also eine fantastische Aussicht während des Abstieges.

Kurz vor dem Parkplatz sahen wir noch einen roten Kardinal. Dann setzen wir die -Westumrundung fort. Die Aussichten waren nicht viel schlechter als auf der Straße nach Hana. Länger Abschnitte waren nur einspurig befahrbar. Einmal musste ich zurücksetzen bis zu einer Ausweichstelle, Rückwärtsfahren- nicht meine Spezialität und dann ging es noch an der rechten Seite steil bergab, und das ohne Wegbegrenzung und Seitenstreifen. In der nächsten Bucht etwa 50 m hinter uns zwängte sich der große Pickup dann vorbei.
Nicht für schwache Nerven.

Gegen 3 Uhr waren wir dann an dem Parkplatz, von dem der Weg zu dem Pool am Meeresrand begann.
Nach 50 Metern bot sich bereits eine fantastische Aussicht auf die Felsen-Küste, und den Pool. Hier machten wir dann Picknick – aßen also zu Mittag.

Der nächste Stopp war nicht weit entfernt und ein weiterer Höhepunkt am heutigen Tag. Wir schauten uns ein Blow-Hole aus der Nähe an.
Die vom Meer heranrollenden Wellen schoben Luft mit Wasser durch ein Loch in der Lava und es ergaben sich fantastische Fontänen mit einer Höhe von vielleicht-25-30 Meter Höhe.
Auch hier wurde ich nass, als ich mich zu nah an das Loch heranwagte.
Tolle Aufnahmen.
Tagesabschluss sollte ein weiteres Bad am Strand sein, so der Wunsch von Toma.
Ich gab also alles, um noch rechtzeitig an einen Sandstrand im Westen der Insel zukommen. Der Sonnenuntergang war heute besonders schön und leider konnte ich nicht anhalten, wir mussten ja noch im Hellen am Strand ankommen. Was wir auch schafften und Toma genoss den Stillen Ozean und ich fotografierte im letzten Moment die knallrote Sonne, wie sie im Meer verschwand.

Einkaufen auf der Rückfahrt.
Abendbrot und AK schreiben.

21.1.
Heute kein Strand am Morgen, da wir wieder in den Osten wollten, in den äußersten Osten der Insel zum Pipiway -Trail, dem wohl schönsten Wanderweg auf ganz Hawaii, wie es in den Büchern heißt.
7 Uhr waren wir abfahrbereit und ohne Umwege ging es nach Hana, wo eigentlich der Weg das Ziel ist – „Die Straße nach Hana“. Die Kamerabefestigung war repariert und ich nahm einen Großteil des Weges auf. Da es Richtung Osten ging, fuhren wir der Sonne entgegen, was bestimmt nicht gut für die Videoaufnahmen war, da das starke Gegenlicht nicht so gut wird. Wir werden sehen. Wir hielten allen Versuchungen stand an den leeren Haltebuchten anzuhalten und noch den einen oder anderen Wasserfall auf dem Hinweg mitzunehmen.
Nach 3,5 Stunden Autofahrt erreichten wir den Nationalpark, machten uns wanderfertig und stürzten uns ins Vergnügen. Der Parkplatz war nur halbvoll. 10.30 Uhr sind noch nicht viele Touristen im äußersten Osten angekommen, kaum einer steht im Urlaub so zeitig auf. Diejenigen, die in Hana eine Unterkunft hatten, waren da klar im Vorteil. Doch große Hotels haben wir dort nicht entdecken können.
Also auf in den Regenwald, der seinen Namen fast alle Ehre machte, denn kaum waren wir gestartet, begann es auch schon leicht zu nieseln. Es blieb bei ein paar Tropfen, die aber auch gleich wieder verdampften. Trotz Regen und Wolken kam aber auch die Sonne immer wieder raus.
Der erste Höhepunkt auf dem Weg war ein riesiger Fikus. Die Flora war überhaupt überwältigend. Viele exotische Pflanzen säumten den Weg. Dann kamen zwei Pools in die zwei Wasserfälle sich ergossen. Über eine Brücke ging es über den Fluss und da war auch der Beginn des Bambuswaldes. Wir tauchten ein in etliche 10 Meter hohe Bambusstangen, die so dicht waren, dass man fast eine Taschenlampe benötigte. Dieser Bambuswald erstrecke sich von den Pools fast bis zum Ende des Weges und war wunderschön. Die Bambusstangen rauschten im Wind und klapperten, wenn sie gegeneinander-stießen. Große Teile des Weges waren mit Holz ausgelegt, eine Art Verandaholz, gut zu laufen, auch nicht rutschig. Die Sonne kam selten durch die Wolkendecke, aber der Bambus ließ sie dann noch seltener durch seine dichten Blätter hindurch. Wir liefen entlang des Baches, der von den Wasserfällen kam. Nach einer guten Stunde waren wir am Ziel. Vor uns zwei Wasserfälle eingebettet in eine üppige Flora, rote Baumblüten und alle mögliche Pflanzen, die man auch in Deutschland als Grünpflanzen im Blumenladen kaufen kann.
Das Gefährliche an dem Wasserfall und dem Bach ist, dass er innerhalb von Minuten um das Vielfache Wasser führen kann und zu einem reißenden Strom wird, der alles mitreißt, was ihm in den Weg kommt. Aber im Amiland wird man davor ständig auf vielen Tafeln und Hinweisschildern gewarnt. Oft recht drastisch, aber auch 100 $ Strafe hält einige nicht davon ab, Absperrungen zu durchbrechen oder zu ignorieren. Als wir fast am Ziel war riss es auf und die Sonne kam raus. Das verschönerte den Anblick. Und wie schon richtig in unserem Büchlein beschrieben, man könnte denken, Tarzan kommt aus dem nächsten Busch hervor.
Wir waren mit unseren Wanderschuhen so ziemlich die einzigen. Alle anderen waren in Schlappen und leichten Schuhen unterwegs. Doch an manchen Stellen waren wir schon froh, die schweren Bergschuhe an zu haben.
Wir brauchten etwa 2,75 Stunden für die Strecke hin und zurück. Angekommen aßen wir unsere Pausenbrote, die Toma vorbereitet hatte und fuhren dann weiter im Uhrzeigersinn um die Insel, in Richtung Westen, zu unserer Unterkunft.
Die Kamera filmte alles, denn auch die Rückfahrt hatte ja noch einige schöne Abschnitte und Höhepunkte zu bieten. Wir hielten an einem Obstladen an und kauften Südfrüchte.
In der Nähe des Sonnenuntergangsspots (ich berichte) regnete es stärker, doch auf dem Meer bracht die Sonne an einigen Stellen durch die Wolkenschicht und das Wasser glänzte silbrig. Straße und Meer, viele schöne Aufnahmen.
Wir waren dann so gegen 17.30 Uhr zuhause und zogen uns schnell um, damit wir den Sonnenuntergang noch am Strand erleben konnten. Wir wählten unseren Lieblingsstrand, dort wo es viele Weddingfotografen geben soll.
Gab es. Früh waren sie nicht da. Kann man wohl den Hochzeitspaaren nicht zumuten.
Der Strand ist am Abend, wo man ja im Westen die Sonne im Meer untergehen sieht eine Klasse besser als am Morgen.
Palmen, schicke Wolken, Lavasteine, schäumendes Meer, alles Zutaten, die schöne Landschaftsbilder brauchen.
Da muss etwas dabei sein. Leider waren wirklich viele professionelle Fotografen da und man konnte nicht so wie man gerne wollte. Na ein Bild habe ich ja Euch schon geschickt.
Abendbrot, AK und nun Schlafen gehen.

22.1.
Der Tag begann mit einem Strandbesuch zum Sonnenaufgang. Toma war mit den Beinen im Wasser, ich auch, aber nur zum Fotografieren. Dann Frühstück, dann letzter Ausflug zur Nadel, einer Bergspitze im Ioa-Tal. Das Tal ist nur eine halbe Autostunde entfernt und eigentlich nirgends richtig angepriesen. Ich dachte, schauen wir uns das an und lassen dann den Tag ruhig ausklingen, am Surferstrand. Der Pfad im Tal, übrigens ein tropisches Tal, drei Seiten umschließen es mit hohen Felswänden und wenn man zur freien Seite hinausschaut sieht man das Meer. Der Park, schön angelegt, asphaltiert zum Großteil, war eine halbe Meile lang. Dafür bezahlten wir 20 $. Als wir nach 10, nein es waren eher 5 Minuten an der höchsten Stelle angekommen waren, mit Blick auf die Nadel, saß ein junger Mann im Schneidersitz und brachte Singing Balls zum Klingen. Wir kamen ins Gespräch. Über Tibet und Aussteiger…. und dann fragte ich ihn noch, ob es hier noch andere Pfade, Trecks gab? Direkt neben der Holzhütte / dem Unterstand, in dem er saß, ging ein Pfad in die Berge. Wir hätten ihn nie gesehen, zumal ein Geländer den Weg begrenzte und hinter dem Geländer noch ein Schild stand:“ No Access“. Da gehen wir doch als Deutsche niemals durch (Man musste über das Geländer klettern!, um den Weg zu betreten.). Toma wollte ihn gehen. 1,5 Meilen mit der Hoffnung in Mitten der Berge auf einem Aussichtspunkt zu stehen und einen 360 Grad View zu haben. Das schien ihr es wert zu sein. Wie uns der „Hippi“ erklärt hat, geht es da wohl um Haftungsfragen. An einigen Stellen ging der Weg am Abgrund vorbei und man konnte natürlich herunterfallen mit fatalem Ausgang. Gestern hatten wir genügend solche Warnschilder gelesen, „Fatal drop“, „36 Todersfälle an dieser Stelle“, „No Access - 100 $ Fine!“. Bei Regen hätte sich der Bach in einen reißenden Fluss verwandeln können, ohne dass man dem entfliehen hätte können, hätte man bestimmte Bereiche betreten. Wir waren kaum 100 Meter gegangen, als uns schon Leute entgegenkamen und dann auch überholten. Also schien der Weg doch irgendwie bekannt zu sein. Da alle in Schlappen oder Turnschuhen unterwegs waren, war es uns nicht bange, denn wir hatten ja die hohen, schweren Bergschuhe an. Es ging durch einen dichten Wald, auf einem schmalen Pfad, zu Beginn auf dem Kamm entlang. Exotische Pflanzen und Bäume so gar nicht aus unserem heimischen Wald waren links und rechts des Weges. Heute waren wir nicht die Langsamsten. Wir überholten einen Ruheständler, einen ehemaligen Militär, der u.a. in Deutschland stationiert war (UND Deutsch sprach!!!). Schon bemerkenswert für einen Ami. Bestimmt kein einfacher Soldat. Kurz vor dem Ziel wurde der Weg steil, aber normal begehbar. Oben angekommen, exakt nach einer Stunde, entschloss ich mich, meine Drohen zu starten, obwohl nur wenig Platz dafür da war und dieser sehr schmutzig. Egal, jetzt bin ich auch in den USA geflogen und hoffentlich sind die Aufnahmen so spektakulär wie der Ausblick von einem Gipfel mitten im Tal auf die umgebenden Berge. Die Berghänge waren so typisch exotische Natur, total grün bewaldet und schroff. Und auch der Blick zum Meer war schön.
Wir verweilten eine halbe Stunde hier oben und unterhielten uns noch mit dem deutschsprachigen Ami und den Amis, die noch eintrudelten.
Runter ging es etwas schneller, nach 45 Minuten waren wir wieder am Geländer, kletterten darüber und mischten uns unter die Amis, die nur den Asphaltpfad absolvierten. Kurzer Lunch im Auto und dann fuhren wir noch zum Strand kurz hinter Phia (direkt an der Straße nach Hana, den wir schon am zweiten Tag besucht hatten – wir hatten dort angehalten und die Surfer geknipst). Heute wollte ich eigentlich die Segler / die anderen Surfer mir anschauen, aber weit und breit war kein Surfer zu sehen. Der Grund waren die hohen Wellen. Einige geradezu Monsterwellen. Fasziniert von diesem Naturschauspiel verweilten wir Anderthalbstunde und hofften das perfekte Foto von der perfekten Welle zumachen. Hunderte Bilder, wenn nicht sogar fast 1000, zumindest gefühlt 1000 Bilder, habe ich gemacht. Auch Videoaufnahmen, denn mit nur Bildern sind diese gigantischen Wellen nicht zu erfassen.
Rückfahrt und es ging gleich zum Strand, einige Strandbilder und Sonnenuntergangsfotos, fast schon wie üblich.
Leckeres Abendbrot, Plausch mit dem Vermieter, der uns fragte, was uns am meisten beeindruckt hat auf Maui.
Ich würde sagen, die Wellen, Ähnlich – Gigantisches haben wir nur in Neuseeland gesehen.
Alle Wanderungen waren schön.
Der Sonnenuntergang vom Haleakala über den Wolken ist auch zu erwähnen.
Die Sonnenauf- und Untergänge ebenso.
Bilder haben wir genug gemacht, eine 128 GB Karte ist voll und die Mini-SD von der kleinen Sony-Gopro mit 64 GB ebenso. Das sind schon fast 200 GB.
Insgesamt sehr schön.
Wir waren uns aber mit Toma einig, die Malediven waren schöner!


23.1.
Wir verabschieden uns von Maui.
7 schöne Tage liegen hinter uns. Und heute haben wir dann auch wahrscheinlich die Zeitdifferenz endgültig bewältig, denn wir wachten halb Sieben auf und verschliefen so den Sonnenaufgang am Strand. Wir hatten gestern noch nicht gepackt und ließen es heute mal sehr langsam angehen, wir taten nichts, natürlich frühstückten wir, packten, räumten auf, lasen, was uns auf Big Island erwartet, dann aßen wir zu Mittag und dann machten wir uns auf den Weg. Auftanken und dann, um die verbleibende Zeit doch noch ein wenig zu nutzen, fuhren wir noch einmal an den Strand der großen Wellen. Heute war alle drei Spezi im Wasser, die Brettwellenreiter, die Surfer und die Kitesurfer. Die Wellen waren etwas geringer als gestern, doch immer noch imposant. Die Surfer rasten den Wellen entgegen, angetrieben von einer steifen Brise, durchbrachen sie und schon waren sie auf der offenen See, wo es natürlich auch Wellen gab, diese sich aber nicht überschlugen, wie die, die auf den Strand zurasten.
Wie die Surfer mit ihrem Brett dann vom Meer in Richtung Strand fuhren, mit atemberaubender Geschwindigkeit und auf den Schaumkronen tanzten, sich drehten und dann vom Wellenkamm hinunterschossen, das Surfbrett inklusive Segel in dem Schaum der Welle verschwand und nach Bruchteilen von Sekunden wiederauftauchte, es war zum Schwindlig werden. Schauen wir mal, was mein Tele geleistet hat, denn sie waren doch sehr weit weg von der Anhöhe, von der wir sie beobachteten.
Nach etwa 40 Minuten fuhren wir dann zum Airport, der vielleicht noch 10 Meilen entfernt war und wollten das Auto abgeben. Als wir zur Abgabe einbiegen wollten, waren auf der Fahrbahn Metall-Spikes, solche, die die Autoreifen zerstechen, wenn man drüberfährt. Tja und was nun. Wir hielten und warteten. Nach einer Weile fuhr ein Auto einfach drüber, ohne dass etwas passierte. Die Spikes waren wohl so konstruiert, dass sie sich in unserer Fahrtrichtung in den Boden eindrückten und Autos von der anderen Seite hinderten aus dem Parkhaus herauszufahren. Das muss man wissen, sehen konnte man dies nicht.
Hawaii Airlines bringt uns zur Nachbarinsel. Einchecken sollten wir am Terminal, was nicht funktionierte, da wir nicht erkannt wurden. Am Schalter wollten sie uns pro Gepäckstück 25 $ abnehmen, was wir verhinderten. Es dauerte aber eine Ewigkeit, ehe sich die Angestellte mit unserer Buchung auseinandergesetzt hatte. Da kam erst noch die Vorgesetzte und dann klappte es. Zum Glück waren wir 2,5 Stunden vor Abflug auf dem Flughafen, denn wir stellten uns an der falschen Schlange bei der Sicherheitskontrolle an. Nicht nur wir. Gut organisiert war das nicht.