Reisebericht Sri Lanka  29.01.2011 - 12.02.2011 

Samstag  

29.01.2011

Anreise

30.01.2011

South Beach Hotel / Ausflug zum See

31.01.2011

Galle

01.02.2011

South Beach Hotel / Am Strand

02.02.2011 - Rundreise

Buddha Tempel

Yale – Nationalpark

03.02.2011-Rundreise

Tissahmaharana See / Buddha Statuen (Buduruwagala) / Ella

04.02.2011-Rundreise

Ella / Zugfahrt /Teefabrik / Zahntempel Kandy

05.02.2011-Rundreise

Kandy / Botanischer Garten / Sigiriya

06.02.2011-Rundreise

Sigiriya - Ausflug nach Polonnaruwa

07.02.2011-Rundreise

Sigiriya - Ausflug zum Goldenen Tempel / Elefantenritt

08.02.2011-Rundreise

Sigiriya - Sigiriyafelsen

09.02.2011-Rundreise

Sigiriya - Elefanten-Waisenhaus - South Beach Hotel

10.02.2011

Galle

11.02.2011

South Beach Hotel - Flughafen

12.02.2011

Flug nach Qatar und nach Hause

 

Freitag, den 4. Februar 2011 Independence Day von Sri Lanka

Heute sahen wir am deutlichsten, dass hier die Britten als Kolonialherren gewesen waren. Doch davor hofften wir vergeblich, einen Sonnenaufgang vom Balkon zu beobachten, denn es war wieder trüb. Mein Morgenspaziergang brachte außer ein paar Bildern von Jackfruitbäumen auch nicht viel an Fotoergebnissen.

Frühstück, Abfahrt zum Bahnhof und zwar zur Nachbarstadt, da die Strecke wegen Erdrutschen teilweise gesperrt war. Der Bahnhof war wie aus dem Geschichtslehrbuch.

Der Kartenschalter, der Postraum, die Wage am Eingang, der Stationsvorsteher, der Safe, die Glocke, die Wagen, die Stationsschilder in drei Sprachen, da mutete die Lok fast modernistisch an mit ihrem Dieselmotor.

Die Türen blieben während der Fahrt offen und keiner störte sich daran. Die gut zweistündige Zugfahrt war recht kurzweilig mit schönen Ausblicken auf das Hochland von Sri Lanka. Überall waren die Hänge bedeckt mit Teeplantagen. Es ging durch viele Tunnel und an einigen Stellen blühte schon der Rhododendron, der wie im Himalaja hier häufig vorkam.

Als wir etwas tiefer kamen, tauchten wir in die Wolken ein oder in den Nebel, und es regnete. Unser Auto war schon da, und die Fahrt ging weiter im dichten  Nebel. Da ein Hang abgerutscht war, mussten wir eine Umwegstrecke nehmen, auf der es nur sehr langsam voran ging, da das Milchauto und der Bus, die vor uns fuhren, Schwierigkeiten hatten, auf der schmalen Straße am Gegenverkehr vorbeizukommen.

Die nächste Attraktion war eine Teefabrik.

Wir lernten den Unterschied zwischen grünen und schwarzen Tee kennen, der in genau 90 Minuten bestand. Der schwarze Tee wird, nach dem ersten Trocknen mit einem Ventilator, gemahlen und dann 90 Minuten zum Fermentieren ausgelegt.

Hier in der obersten Etage kommen die Teeblätter an und werden mit Luft getrocknet.

In einer Etage darunter wird er gemahlen.

Fermentiert, wenn es schwarzer Tee werden soll (also 90 Minuten zum Trocknen an der Luft ausgelegt).

In dieser Zeit reagiert er mit Sauerstoff. Diese 90 Minuten entfallen bei der Zubereitung des grünen Tees.

und in vielen Maschinen soriert, nach Abfall, großen und weniger großen Blättern.

Danach werden beide grob gesiebt und in drei Fraktionen getrennt, dann erhitzt und dabei wird den gemahlenen Blättern nun die Restfeuchte entzogen. Als nächster Arbeitschritt erfolgt das Trennen der Blätter von den Stielen und noch einmal eine Sortierung nach Größe der Blätter. Die großen Blätter ergeben schwachen Tee, die kleinen Blätter starken Tee. Die kleinste Korngröße, der Staub wird auch verwendet als minderwertiger Tee und ergibt übrigens ganz starken Tee, oder aber wird von den großen Teehändlern billig aufgekauft und mit dem besseren Tee gemischt, vor allem in Teebeuteln. Die großblättrigen Sorten sind die teuren. Es gibt 5 Sorten

  • Bop broken orange pekoe (gemahlener orangene (Teefarbe) und als pekoe stammt von Peking, da die Pflanze aus China kommt und wird in England „English Breakfest“ bezeichnet, stärkerer Tee, muss mit Milch getrunken werden.

  • O.P. – das sind größere Blätter

  • B.O.P.F. sp etwas einfacher Qualität

  • ....Das lese ich noch einmal im Internet nach.

Artikel überspringen und weiter im Text (Bericht)

 

Auszug aus der Wikipedia zum Stichwort Tee:

 

Das Wort Tee wurde laut Eintrag im Deutschen Wörterbuch der Brüder Grimm im 17. Jahrhundert aus dem niederländischen tè ins Deutsche übernommen. Die in Mitteleuropa üblichen Begriffe Tee, tea, thé stammen von der minnanischen Aussprache von 茶 ab, weil die europäischen Länder den Tee auf dem Seeweg aus Südchina erhielten. Länder wie Russland, die Türkei und Persien, die auf dem Landweg über Nordchina mit Tee beliefert wurden, übernahmen dagegen das Mandarin-Wort chá (chin. 茶, gesprochen Scha), ursprünglich Tschaje (茶葉 / 茶叶, chá yè „Teeblätter“).

Seit dem frühen 18. Jahrhundert wird das Wort Tee auch für den Aufguss aus anderen Pflanzen benutzt und bezeichnet nicht allein Schwarztee, sondern auch Kräuter- oder Früchtetees. Eine ähnliche Situation herrscht in manchen anderen Sprachen (zum Beispiel Englisch und Niederländisch). In vielen anderen Sprachen ist diese Zusammenfassung unterschiedlicher Getränke unter einem Begriff dagegen unbekannt. In Spanien ist „Té“ nur Schwarztee, alles andere heißt infusión. Ähnlich verhält es sich in Frankreich: „thé“ ist schwarzer oder grüner Tee, Kräutertee dagegen „tisane“. In der französischsprachigen Schweiz wird das Wort „thé“ wie im deutschen Sprachgebrauch auch für Kräutertee und Früchtetee verwendet. In den USA und von da aus sich verbreitend wird Tee mittlerweile oft als „iced tea“, also Eistee getrunken.

Einschränkend dürfen laut ISO-Norm 3720 nur Blätter und Aufguss der Tee-Pflanze (Camellia sinensis) als Tee bezeichnet werden.

Anbau:

Teepflanzen waren zunächst nur in China bekannt. 1823 wurden in Assam (Indien) wildwachsende Pflanzen entdeckt, die aber längere Zeit nicht richtig identifiziert wurden. Erst ab 1834 wurde diese Art kultiviert und mit anderen Arten gekreuzt. Die Kreuzungen wurden bald auch in anderen für sie geeigneten Regionen gezüchtet und angebaut. Teesträucher lassen sich aus Samen oder aus Setzlingen, was heute die Regel ist, heranziehen. Die Jungpflanzen werden in eigenen nurseries (Aufzuchtbeutel mit guter Muttererde) neun Monate sorgfältig gepflegt. Pro Hektar werden 12.000 bis 13.000 Setzlinge benötigt. Danach muss die Pflanze drei bis sechs Jahre weiterwachsen, bis sie zum ersten Mal geerntet werden kann. Der Ertrag eines Hektars ergibt durchschnittlich 1500 Kilogramm aufgussfertigen Tee. Die „Lebenserwartung“ der indischen Teesträucher beträgt 30 bis 50 Jahre, während die chinesischen Arten bis zu 100 Jahre alt werden können. Die Stecklinge werden aus den Trieben von besonders kräftigen und ertragreichen Mutterpflanzen gewonnen. Es ist sogar möglich, Teepflanzen für spezielle Umweltbedingungen etwa mit Resistenzen gegen gewisse Schädlinge oder Krankheiten zu züchten.

Herstellung

Traditionelle Herstellung Bei der traditionellen Produktion von Schwarztee durchlaufen die Teeblätter fünf Stufen: das Welken (Withering), damit die Blätter weich und zart werden, das Rollen (Rolling), das Aussieben, die Oxidation und zum Schluss die Trocknung (Firing).

Um die Blätter nach dem Pflücken zu erweichen, wurden sie früher zwei Stunden in die Sonne gelegt. Später verwendete man Welkhürden in speziellen Hallen, in denen eine Temperatur von 20 bis 22 °C herrschte. Der Welkprozess dauerte dann bis zu 24 Stunden. Heute werden meistens so genannte Welktunnel eingesetzt, die die Teeblätter auf Fließbändern durchlaufen. Die Stärke der Welkung wirkt sich (im umgekehrten Verhältnis) auf den Grad der später erzielbaren Oxidation aus. Das Rollen erfolgt heute maschinell und dauert etwa eine halbe Stunde. Dabei werden die Zellen der Blätter aufgebrochen, so dass ätherische Öle freigesetzt werden. Anschließend werden die Teeblätter nach Qualität sortiert. Bei der Oxidation wird ihnen durch künstlich erzeugte hohe Luftfeuchtigkeit von über 90 Prozent bei genau 22 °C wieder Feuchtigkeit zugeführt, um die chemischen Prozesse in Gang zu setzen. Bei der Oxidation entsteht Wärme, die Temperatur der Blätter wird alle 15 Minuten gemessen und nach Erreichen der Höchsttemperatur von 29 °C durch Trocknung sofort abgebrochen. Wird dieser Zeitpunkt verpasst, haben die Teeblätter kein Aroma mehr und gelten als „verbrannt“. Die Oxidation wird bei der traditionellen Teeproduktion als Fermentation bezeichnet, obwohl sie keine relevante mikrobakterielle Komponente enthält. In der modernen Teetechnologie wird sie nicht mehr als Fermentation bezeichnet.

Getrocknet wird in Maschinen mit Hilfe von Heißluft. Bei Ceylon reichen 20 Minuten bei 90 °C, Assam braucht wesentlich länger. Anschließend wird der Tee sofort wieder abgekühlt.

Bei Grüntee findet im Unterschied zu Schwarztee keine Oxidation statt. In China und Indien, auf Sri Lanka und Taiwan und jüngst auch in Afrika wird auch halb oxidierter Tee (Oolong) hergestellt.

Einzelne Teeplantagen, in denen besondere Teespezialitäten hergestellt werden, produzieren noch nach alten Methoden, bei denen das Welken an der Sonne geschieht. Gerollt wird von Hand, die Oxidation findet in geflochtenen Körben statt.

CTC-Produktion

CTC steht für Crushing (Zerbrechen), Tearing (Zerreißen) und Curling (Rollen). Bei dieser modernen, in großen Produktionswerken angewandten Methode werden die Teeblätter nach dem Welken in einem Arbeitsgang maschinell zerbrochen, zerrissen und gerollt. Teilweise werden mehrere CTC-Maschinen hintereinander geschaltet, um noch feinere Tee-Pulver zu erhalten. Danach erfolgen Oxidation, Trocknung und Sortierung. Produziert werden nach dieser Methode Tees für die Verwendung in Teebeuteln.

Teearten & Teesorten Teearten 
Verarbeitungsstufen der sechs TeeartenGrüner Tee
Orange Pekoe mit Milch und Zucker
Lapsang souchong
Weißer Tee
Earl Grey
Die ursprüngliche Methode der Bereitung von Teegetränken ist die Verwendung von frischen Teeblättern, die direkt vom Strauch gezupft in heißes Wasser gelegt werden. So zubereitet schmeckt Tee deutlich anders als mit getrockneten Blättern. Frische Teeblätter sind nicht lange lagerfähig, fermentieren von allein oder verderben durch Tätigkeit unerwünschter Mikroorganismen. Daher wurde die gezielte Fermentation und Trocknung entwickelt, damit der Tee lagerfähig wird. Dabei entstehen je nach Vorgehensweise und Ausgangsmaterial zahlreiche unterschiedliche Geschmacksqualitäten. Heute werden vier traditionelle Formen unterschieden, die sich vor allem im Grad der „Fermentation“ (die keine echte Fermentation ist) unterscheiden:

Grüner Tee – keine gewollte Fermentation. Bei der traditionellen Herstellung wird der Tee nach der Ernte in Eisenpfannen über dem Feuer gewelkt und dann getrocknet. Bei der industriellen Herstellung geschieht dies in großen gerührten Behältern.
Weißer Tee – So genannt, weil die Härchen an der Blattunterseite den getrockneten Teeblättern eine weiß-silberne Farbe geben. Keine gewollte Fermentation. Junge Triebe werden geerntet und getrocknet (wie Heu). Nur Spitzentees eignen sich zur Produktion von weißem Tee.
Oolong – teilweise fermentiert. Nach der Ernte wird der Tee in Weidenkörben geschüttelt, der austretende Saft reagiert mit dem Sauerstoff der Luft. Dieser Prozess wird durch das Erhitzen in Eisenpfannen gestoppt.
Schwarzer Tee wird in Ostasien eigentlich als Roter Tee (紅茶, chin. Hong cha, jap. Kōcha) bezeichnet – komplette Fermentation. Wie Oolong, der Fermentationsprozess wird aber nicht gestoppt. Erst nach längerer Zeit wird der Tee fertig getrocknet.
Neben diesen vier klassischen Herstellungsarten gibt es weitere, weniger verbreitete Spezialitäten

Pu-erh-cha wird in Asien als Schwarztee (黒茶) bezeichnet und ist in der Tat auch wesentlich dunkler in der Farbe als der in Europa getrunkene Schwarztee – in der Tasse sieht er farblich eher aus wie Kaffee. Es ist ein mehrere Jahre gelagerter (gereifter) Schwarztee.
Gelber Tee ist eine nur in China produzierte Spezialität. Es ist ein Tee, der wie weißer Tee geerntet, aber nach der Ernte nicht sofort weiterverarbeitet wird. So findet eine minimale Fermentation statt. Es ist eine der teuersten Tee-Spezialitäten, die erhältlich sind. Manchmal wird er den Grüntees zugeordnet.
Teesorten [Bearbeiten]Den verschiedenen Teearten werden unzählige Teesorten zugeordnet:

Grüner Tee – Gunpowder, Sen Cha, Li Zi Xiang, Yunnan Yun Yin - Rolling Clouds - Special
Weißer Tee – Pai Mu Tan - Mee Sum, Mo Li Yin Zhen „Jasmin Silber Nadel“
Oolong – Dong Ding Oolong Cha, Ti Kuan Yin Cha
Schwarzer Tee (eigentlich „Roter Tee“) – Darjeeling, Dian Hong Cha
Pu-erh-cha – Pu Erh Tuo Cha, Palace of Pu Erh
Gelber Tee – Jun Shan Yin Zhen
Die in Europa bekanntesten Teesorten sind die nach ihren Anbaugebieten benannten Sorten des Schwarzen Tees (in Asien „Roter Tee“) Assam, Ceylon und Darjeeling. Tee wird aber noch in vielen anderen Gegenden produziert. Der ostindische Assam-Tee stammt aus dem größten Anbaugebiet der Welt und ist ein typischer Hochlandtee mit kräftigem Aroma. Der herb-kräftige Ceylon wird in Sri Lanka angebaut, dem weltweit drittgrößten Anbaugebiet. Beide Sorten finden sich oft in Teemischungen und sind gegen hartes Wasser unempfindlich. Der zarte, gelbe Darjeeling wächst an den Südhängen des Himalaya rund um die gleichnamige Distrikthauptstadt im nördlichen Westbengalen auf über 2000 Meter Höhe. Er ist empfindlicher gegen hartes Wasser. Unter China-Tees versteht man fermentierte oder halbfermentierte Grüntees aus chinesischen Anbaugebieten. Bei der Fermentation reagiert der Zellsaft der Teeblätter mit dem Sauerstoff und verfärbt sich rotbraun, dabei verringert sich der Gerbsäuregehalt. Formosa bezeichnet meist grüne oder Oolong-Tees von der Insel Taiwan.

Aromatisierter Tee

Aromatisierte Tees findet man in zwei Ausprägungen. Die klassischen aromatisierten Tees kommen aus China. Grüntee oder eine Mischung aus Grün- und Schwarztee wird durch Zugabe von frischen Blüten aromatisiert. Die Blüten werden regelmäßig abgesiebt und wieder durch frische Blüten ersetzt, bis das gewünschte Aroma erreicht ist. Die bekanntesten Varianten sind Rosentee und Jasmintee, deren Handelsformen oft noch Blütenreste enthalten.

Steigender Beliebtheit erfreuen sich in Europa aromatisierte Schwarz- oder Grüntees. Dabei wird der Tee mit unterschiedlichen natürlichen Aromen angereichert. Bekannte Geschmacksrichtungen sind Fruchtaromen wie Kirsche oder Maracuja, Vanille und andere Gewürze (zum Beispiel Anis, Zimt), oder Zitrusaromen wie Orange, Zitrone oder auch Bergamotte (die im Earl Grey, einem der ältesten Aromatees, enthalten ist).
Angeboten werden auch Tees mit industriell hergestellten naturidentischen Aromen wie Mandel, Bratapfel, Schokolade, Pfefferminz, Erdbeere. Bei vielen dieser aromatisierten Sorten spielt die Qualität des verwendeten Tees eine untergeordnete Rolle, da er nur als Trägermaterial des Aromastoffs benötigt wird.

Rauchtee

Unter Rauchtee versteht man eine Teesorte, bei der die Blätter beim Trocknen im Rauch von harzreichem Holz geräuchert werden. Dadurch bekommt der Tee ein besonderes Aroma mit einer kräftig rauchigen Note und einen intensiven Duft. Am weitesten verbreitet ist heute die Sorte Lapsang Souchong. Aber auch in russischen Mischungen und Karawanen-Mischungen findet er Anwendung, die den stark rauchigen Tee nur anteilig enthalten. Diese eignen sich gut zu Brotzeiten. In reiner Form kann er auch zum Kochen als salzfreie Alternative zum Rauchsalz verwendet werden und erzeugt das in manchen Amerikanischen Küchen beliebte Räucheraroma.
Die rauchige Note ist sehr alt und dürfte bei allen Sorten mit Schnelltrocknung vorgekommen sein, bevor es gelang, heißen Luftstrom ohne Rauchbeimischung zu erzeugen. Die Bezeichnung Karawanen-Mischung geht auf eine Transportweise des Tees zurück. Die verbreitete Ansicht, der Tee hätte sein Raucharoma erst durch die nächtlichen Lagerfeuer der Beduinen bekommen, ist unbestätigt. Viele rauchige Teesorten stammen aus Regionen mit ehemals Holzfeuertrockung und der europäische Teehandel basierte fast ausschließlich auf dem Wasserweg.

Qualität

Bei der Qualitätseinstufung von Tee aus den Regionen mit Jahreszeiten gibt es zwei Klassifizierungen, zum einen nach der Ernteperiode, zum anderen nach der Qualität der Blätter. Die erste Ernte im Frühjahr liefert sehr kleine Blätter und wird als First Flush bezeichnet, die zweite Ernte im Mai als Second Flush. Die Ernte zwischen der First Flush Periode und der Second Flush Periode nennt man „in between“. Die Ernte nach der Second Flush- Pflückung nennt man „Autumnal“, die sogenannte „Herbstpflückung“. „In between“ und „Autumnal“ erreichen selten die Qualität der First- und Second Flush Tees und sind meistens preisgünstiger. In allen Teeanbaugebieten in Äquatornähe (wie in Kenya, Sri Lanka) wird wegen der fehlenden Jahreszeiten alle vierzehn Tage geerntet. Die Qualität hängt von der Lage des Anbaugebietes, der Auswahl der Blätter neben der Knospe, dem Zeitpunkt der Ernte (in oder außerhalb der Regenzeiten), der Sorgfalt in der Verarbeitung und der Kunst des „teamakers“ ab.

Die Qualität der Blätter richtet sich nach ihrer Stellung am Zweig. Die Knospen an der Spitze werden als Flowery Orange Pekoe bezeichnet, das darunter stehende als Orange Pekoe, das dritte als Pekoe, die weiteren Blätter als Souchong. Das Wort Pekoe stammt aus dem Chinesischen und bedeutet „weißer Flaum“, nämlich den Flaum der Teeknospen. Der Begriff „Orange“ bezieht sich auf das Königshaus von Oranien und bedeutet so viel wie „königlich“. Der Koffeingehalt von Orange Pekoe beträgt vier Prozent, der von Pekoe und Souchong ist geringer.

Tee wird im Handel in Blatt-Tee (Pekoe), „gebrochener“ Tee (Broken Pekoe), Fannings und „Staub“ (Dust) eingeteilt. Tees mit kleinen Blattgradierungen geben wegen ihrer größeren Oberfläche bei gleicher Menge Broken- oder Blatt-Tee mehr Aroma in kürzerer Zeit in das Wasser ab; vom Blattgrad allein kann jedoch nicht auf die Qualität geschlossen werden. Entscheidend für die Qualitätseinstufung sind Größe, Form und Farbe.

Unter den Schwarztees entwickeln Spitzengewächse aus kühlen Hochland-Lagen von ca. 1000–2500 m, beispielsweise aus der Region um Darjeeling (Südhänge des Himalajas), besonders feine Aromen.

Für grünen Tee gibt es eigene Qualitätsbezeichnungen. Man unterscheidet Gunpowder, Chun-Mee, Natural Leaf und Matcha. Gunpowder (dt. Schießpulver) kommt aus der ersten Pflückung im Frühjahr, bei der die jungen Blätter zu kleinen Kügelchen gerollt werden, daher die Bezeichnung. Chun-Mee entspricht dem Flowery Orange Pekoe bei Schwarztee. Natural Leaf sind ganze Blätter, die sehr mild im Geschmack sind. Matcha ist der zu Pulver zerriebene Grüntee, wie ihn die Japaner verwenden. Er ist ausgesprochen bitter.

Teearten

Je nach Teekultur und Verbrauchergewohnheiten wird Tee in verschiedenen Darbietungsformen gehandelt, die unabhängig von der Sorte sind. Frische Teeblätter sind vor allem in Erzeugerländern erhältlich. Sie verwelken wie anderes Blattgut, sind nur kurze Zeit haltbar, lassen sich aber auch feinfrosten. Damit hergestelltes Getränk ist stets grün und hat einen deutlich anderen Geschmack als Getränk aus Trockenformen, weil keine Fermentation eingetreten ist und auch frische Pflanzensäfte ins Getränk übergehen. Getrocknete ganze oder gebrochene Teeblätter sind weltweit die am häufigsten verwendete Darbietungsform. Dieser Tee ist bei sachgerechter Lagerung unbegrenzt haltbar, unterliegt aber mit der Zeit geschmacklichen Veränderungen. Gepresster Tee besteht aus trockenen Blättern, die zu Ziegeltee (Barren), Stangen oder Halbkugeln gepresst werden. Teeziegel wurden aber auch als Tauschmittel verwendet. Zum Verbrauch werden Teile aus der Form gebrochen oder, bei kleineren Formen, diese im Ganzen überbrüht. Geschmacklich unterscheidet sich das Getränk nicht oder nur geringfügig von dem anderer Trockenformen.

Flugtee Einige Tee-Händler bieten Flugtee an, der frisch aus den Anbauregionen eingeflogen wird. Besonders hochwertige Tees, bei denen die Frische für den Geschmack wichtig ist, können so schon kurze Zeit nach der Ernte in Europa angeboten werden. Eingeflogen werden zum Beispiel First Flush aus Darjeeling oder Grüner Tee aus Japan wie Kabusecha oder Gyokuro. Flugtees aus Japan werden mit der Bezeichnung Shincha versehen.

Teezubereitung
Sadō
Japanische Teekanne aus Gusseisen
Im Sahel wird grüner Tee sehr stark und mit viel Zucker getrunken
Grüner Tee in TeefilterFür die Zubereitung des Teegetränks gibt es regional sehr verschiedene Varianten, die deutliche geschmackliche Unterschiede erzeugen. Welche Methode weltweit bevorzugt wird, hängt von der verfügbaren Form des Tees und den mit Handel oder Herstellung verbreiteten traditionellen Gewohnheiten und geschmacklichen Vorlieben der Bevölkerung ab. Ähnlich wie bei Kakao und Kaffee wurden in Kontinentaleuropa oft die Gewohnheiten der Nationen übernommen, die den Ausgangsstoff in den Handel brachten. Beim Tee wird in West- und Mitteleuropa fast ausschließlich die sogenannte englische Zubereitung verwendet, eine Methode die während der britischen Kolonialzeit gemeinsam mit dem gehandelten Tee verbreitet wurde. In Süd- und Osteuropa treten orientalische Einflüsse hinzu oder lösen die englische Zubereitung ab. In ehemaligen Kolonialländern, inklusive Nordamerika ist die englische Zubereitung ebenfalls verbreitet. Kulturen ohne koloniale Vergangenheit oder mit eigenem Teeanbau haben in der Regel eigenständige Zubereitungsformen.

Brühvorgang

Kräftige Schwarztees werden fast immer mit sprudelnd kochendem Wasser aufgegossen; bei Grüntees und halbfermentierten Tees sowie feinen Schwarztees (First Flush Darjeelings etwa) können Temperaturen von 65 bis 90 °C bevorzugt werden, was die Inhaltsstoffe und den Geschmack besser erhält. Manche japanischen Grüntees werden mit nur 50° und auch darunter aufgebrüht. Bei der englischen Zubereitung wird immer heiß aufgebrüht, niemals gekocht. Tee gibt aber viele seiner Inhaltsstoffe auch in kaltem Wasser und auch in Alkohol frei (Teelikör), wobei die chemischen Prozesse jedoch langsamer ablaufen und zu einem stark vom gewohnten Geschmack abweichenden Ergebnis führen. Die Chinesische Medizin kennt zahlreiche Verwendungsformen dafür, deren Nutzen jedoch nicht bestätigt ist. Nach vorherrschender Auffassung entstehen unabhängig von der Brühtemperatur gewöhnliche Teegetränke, die sich geschmacklich unterscheiden. Auch traditionelle Rezepte für Eistee brühen Tee zunächst heiß auf, um ihn später abzukühlen.

Die Ziehdauer, während der die Teeblätter im Wasser verbleiben, lässt sich nicht einheitlich angeben und liegt sortenabhängig in einem Bereich zwischen 20 Sekunden und 5 Minuten. Je nach Dauer wirkt der Tee unterschiedlich stark anregend. Die alte Regel, dass bis zu drei Minuten gezogener Tee anregend wirkt, ab fünf Minuten aber beruhigt, ist nur bedingt richtig. Tatsächlich geht in den ersten zwei bis drei Minuten vor allem das Koffein in Lösung und sorgt so für den anregenden Effekt. Die im Teeblatt enthaltenen Polyphenole lösen sich langsamer im Wasser und wandeln dabei das Koffein in eine wasserunlösliche Form um. Je länger der Tee zieht, umso geringer wird der Anteil an physiologisch „nutzbarem“ Koffein. Der 5-Minuten-Tee wirkt also nicht beruhigend, sondern lediglich nicht anregend. In einer Glaskanne kann man die Veränderungen des Tees beobachten. Man wird feststellen, dass einige Blätter am Boden, andere an der Oberfläche schwimmen. Irgendwann beginnen die oberen Blätter zu sinken, während die unteren aufsteigen. Dies ist ein guter Zeitpunkt, den Tee abzugießen.

Soll der Tee stark anregend sein, können kurzzeitige Brühungen mit vielen Teeblättern verwendet werden. Die typischen starken Frühstücksmischungen mit geringer Blattgröße (hohe Oberfläche) sind auf diese Verwendung ausgelegt. Der Herstellung von Teegetränk in umfunktionierten Kaffeemaschinen (Teemaschinen, vor allem Nordamerika) löst bei Durchlaufbrühung vor allem das Koffein. Die maschinelle Brühung führt aus verschiedenen Gründen zu starken geschmacklichen Verfremdungen, darunter die gleichzeitige Verwendung verschiedener Sorten in derselben Maschine sowie technisch bedingte Probleme bei der Reinigung. Teemaschinen haben in Deutschland einen geringen Absatz, der Tageskonsum von Tee ist gering.

Zubereitungsvarianten
Ostfriesentee mit SahneGrüner Tee wird üblicherweise pur getrunken. Zum Schwarztee wird oft Zucker, Honig, Milch, Rahm, Zitrone nach persönlichem Geschmack hinzugefügt. Manche Teetrinker lehnen die Zugabe von säurehaltigen Zutaten zu Schwarztee grundsätzlich ab oder beschränken sich auf die Zugabe von Zitronenschale. Weißer Kandiszucker oder brauner Rohrzucker/brauner Kandis (eher für Kräutertees/aromatisierte Tees) gelten als besonders geeignet.

In England selbst wird der Tee oft mit Milch zubereitet. Verbreitet sind auch aromatisierte Tees, Earl Grey ist einer der bekanntesten, es existieren aber unzählige Aromavarianten. Teils wird mit natürlichen Ölen aromatisiert, viele Varianten werden aber mit künstliche Aromen versetzt. Für aromatisierten Tee werden weniger feinaromatische Tees verwendet, die oft aus verschiedenen Anbaugebieten und Ländern zusammengemischt werden, sogenannte „Blendings“. Ihr Grundgeschmack lässt den zugegebenen Aromen Raum. In Deutschland bildete sich nur in Ostfriesland eine eigene Teekultur. Hier trinkt man traditionell starken Tee (vor allem den in Ostfriesland abgefüllten Ostfriesentee) mit flüssiger Sahne sowie Kluntjes. Traditionell wird dieser nicht umgerührt, so dass der Geschmack sich vom bitteren zum süß-sahnigen ändert.

Wasserhärte

Allgemein wird weiches Wasser bevorzugt. Bei den geltenden hohen Wasserstandards kann heute fast überall Leitungswasser verwendet werden. Bei Beeinträchtigungen durch Kalk oder Chlor kommen mitunter Wasserfilter zum Einsatz. Auch handelsübliches abgepacktes Wasser wird verwendet. Mineralhaltiges Wasser führt zu einer rascheren Trübung und geschmacklichen Veränderung des Getränks. Der Verbrauch von Teeblättern steigt mit der Wasserhärte, wobei sich allerdings auch durch großzügigere Verwendung die geschmacklichen Einflüsse der gelösten Mineralien nicht kompensieren lassen. In Regionen mit sehr kalkreichem Wasser bildet sich auf dem Tee ein Film und der Geschmack wird mitunter als minderwertig empfunden. Dies gilt vor allem für weniger gerbsäurehaltige Teesorten wie Darjeeling, während zum Beispiel Assam oder Ceylon viel weniger empfindlich auf hartes Wasser reagieren.

Wasserfrische

Als Wasserfrische bezeichnet man bei der Teezubereitung den Sauerstoffgehalt des Wassers. Er ist bei kaltem, noch nicht erhitzem Wasser hoch. Wasser aus der Warmwasserleitung oder schon einmal aufgekochtes Wasser wird deshalb vermieden, weil es weniger Luftsauerstoff enthält und das Getränk leblos und fade schmecken lässt. Frisches Wasser hat auch einen niedrigen Proteingehalt (keine Mikroorganismen). Die Organismen zerfallen zwar beim Aufkochen, hinterlassen aber ebenfalls Trübungen. Ein eventueller Besatz, wie er bei privaten Brunnen oder älteren Rohrleitungen im ländlichen Bereich vorkommen kann, lässt sich mit Wasserfiltern verringern.

Teegeschirr

In fast allen Kulturen wird Tee in speziellen Behältern zubereitet, in Kannen, Töpfen, größeren Keramik- und auch Holzgefäßen, die oft kulturtypische Formen aufweisen und vielerorts zum Kunsthandwerk zählen; Tee wird in kleineren Trinkgefäßen gereicht. Bei der englischen Zubereitung werden meist eine Teekanne und Teetassen verwendet, die zu einem Service gehören, aber auch die Tassen- und Becherbrühung ohne Kanne ist gebräuchlich, die unter anderem in der Gastronomie dominiert. Beim Militär oder auf Expeditionen wird Tee oft mithilfe leichterem Metall- oder Kunststoffgeschirr zubereitet.

In jedem Fall gilt für jedes Teegetränk, dass eine Abkühlung zu geschmacklichen Veränderungen und Trübungen führt, die nicht durch erneutes Aufwärmen rückgängig gemacht werden können. Die Trübungen bestehen aus Mineralien, Gerbstoffen, Ölen, Koffein und anderen Substanzen, die chemisch komplex miteinander reagieren und eine massive Veränderung in der Zusammensetzung des Getränks bewirken. In heiß gehaltenem Tee treten sie später und in anderen Reihenfolgen auf, führen aber spätestens nach 2–6 Stunden zu deutlichen Veränderungen. Teegeschirr ist oft auf eine gute Wärmespeicherung ausgelegt, die Kannen sind oft annähernd kugelförmig. Das Warmhalten ist bei großvolumigen Teekannen mit Deckel leichter, die auch oft mit kochendem Wasser vorgewärmt werden. Sie bestehen wie Kaffeekannen manchmal aus Porzellan, aber auch Glas, Keramik und Gusseisen sind verbreitet. Zur Warmhaltung kommen oft Teewärmer, Teelichte und Stövchen zum Einsatz.

Für die Massenversorgung kann Tee in Kesseln gekocht werden, die durch ihr großes Volumen langsamer abkühlen. Am empfindlichsten reagiert tassengebrühter Tee (Teebeutel), der unmittelbar nach Erreichen der Trinktemperatur verzehrt wird.

Tee ist ein aromatisches Getränk und hinterlässt geschmackliche Spuren im Behälter. Insbesondere Behälter aus porösem Material (unglasierte Tonware) können Geschmacksstoffe aufnehmen und später wieder an den Inhalt abgeben. Deshalb werden solche Behältnisse oft ausschließlich für die Zubereitung für Tee, manchmal auch nur zur Zubereitung einer speziellen Sorte, verwendet. Glatte Oberflächen wie bei Teegeschirr aus Porzellan ermöglichen eine bessere Reinigung, so dass dieser geschmacksverändernde Effekt nicht auftritt. Bei Behältern aus Metall kann es zur Abgabe eines „metallischen“ Geschmacks an den Tee kommen.

Lagerung
Englisches Holzkästchen zur Aufbewahrung von TeeTee ist aromaempfindlich, er verändert sein Aroma bei unsachgemäßer Lagerung und nimmt auch Fremdgerüche schnell an. Deshalb werden Teeblätter oft in geschlossenen Behältern kühl, dunkel und trocken aufbewahrt. Optimal (weil arm an Luft-Depots), wenn auch nicht so ästhetisch wie edle Dosen, sind fest zugerollte Teetüten. Bei der Verwendung von Dosen kommt es schneller zu Alterungseffekten: Die aromagebenden ätherischen Öle schwinden und der Teegeschmack wirkt muffiger. Nach Anbruch sollte Tee in ca. 10 Wochen verbraucht werden. In ungeöffneten Packungen gilt er hingegen bis zu drei Jahre nach der Ernte als frisch. Trockener Tee ist fast unbegrenzt lagerfähig, sofern die alterungsbedingten geschmacklichen Veränderungen hingenommen werden. Auch der Koffeingehalt verändert sich durch die Lagerung praktisch nicht.

Tee wird oft getrennt von allen Arten Gewürzen, Aromen und Küchengerüchen aufbewahrt, gelegentlich in kleinen Schränkchen oder einer Truhe. Auch aufsteigender Dampf vom Herd oder Spülbecken schadet dem Teearoma.

Dosierung

Bei der englischen Zubereitung wird vergleichsweise weniger Teeblatt verwendet als bei vielen anderen Zubereitungsformen. Der Tee wird dabei gut ausgenutzt. Nur die Verwendung von Teestäuben ist effektiver. Allgemein kann pro Tasse ungefähr mit 2 Gramm Teeblättern gerechnet werden, bei Schwarztee ist das ungefähr ein Teelöffel, der als ungefähres Volumenmaß hier seinen Namen erhielt. Die ideale Menge hängt von der verwendeten Teesorte, vom Wasser, vom Erntejahr des Tees und vom persönlichen Geschmack ab.

Geschichte

China → Hauptartikel: Chinesische Teekultur
Europa

Nach Europa kam der Tee Anfang des 17. Jahrhunderts. Im Jahr 1610 brachte die Niederländische Ostindien-Kompanie per Schiff zum ersten Mal eine Ladung grünen Tee mit in die Niederlande. Sie hatte zu diesem Zeitpunkt das europäische Monopol für den Handel mit Asien. Da sie keinen direkten Zugang zu China hatte, führte sie den Tee über Java ein. Ab 1637 nahm jedes holländische Schiff vom Handelsstützpunkt Batavia (heute Jakarta) aus einige Kisten chinesischen und japanischen Tee mit an Bord. 1644 lieferten die Holländer die ersten 100 Pfund Tee nach England aus. 1669 ging das Handelsmonopol an die Britische Ostindien-Kompanie, die bis 1833 das Monopol für den Chinahandel innehatte. Der Seeweg von Asien nach England dauerte damals rund sechs bis neun Monate, was die Qualität des Tees verminderte, der in muffigen Laderäumen gelagert wurde. Auf dem Landweg brachte Wassili Storkow 1618 erstmals Tee nach Russland als Geschenk für den Zaren. Der Weg führte über die Mongolei. Der so genannte Karawanentee galt als qualitativ hochwertiger als der per Schiff beförderte.

Es gab in Europa zunächst unterschiedliche Auffassungen darüber, ob Tee gesundheitsfördernd oder schädlich sei. Die Befürworter setzten sich jedoch durch. Der eifrigste und bekannteste Fürsprecher des neuen Getränks war der holländische Arzt Cornelius Bontekoe, der 1679 eine umfangreiche Abhandlung dazu veröffentlichte. Darin riet er der Bevölkerung, täglich so große Mengen Tee zu trinken, wie die Nieren ausscheiden könnten. Kranke sollten nach entsprechender Gewöhnung bis zu 200 Tassen pro Tag trinken. Für Kulturhistoriker gilt als erwiesen, dass Bontekoe für seine Teepropaganda von der Holländisch-Ostindischen Kompanie bezahlt wurde und wahrscheinlich sogar in deren Auftrag schrieb. Schon in der Oeconomischen Encyclopädie von Johann Georg Krünitz war zu lesen: „Die Holländische Kompagnie, der es wesentlich daran lag, diesen mit so vielen Kosten herbeigeschafften Artikel nicht in ihren Magazinen liegen zu lassen, verschaffte sich gute Lobredner des Thees, zu diesen gehörte ganz besonders der Dr. Cornelius Bontekoe (…). Die Holländische Ostindische Kompagnie ließ dem Verfasser für sein Werk eine bedeutende Summe auszahlen (…).“

Am englischen Hof wurde der Tee 1662 durch Katharina von Braganza eingeführt; sie gilt allgemein als Begründerin der britischen Teekultur, die sich zunächst innerhalb des Adels ausbreitete. 1717 eröffnete Thomas Twining das erste Teegeschäft in London. Eine weitere Neuerung waren „Teegärten“, Parks mit beleuchteten Gehwegen, Musikpavillons und Verkaufsständen für Tee und kleine Speisen. Als erste Anlage dieser Art eröffnete 1732 Vauxhall Gardens.

Mitte des 17. Jahrhunderts kam der Tee von Holland aus nach Deutschland, zunächst nach Ostfriesland, wo sich eine eigene ostfriesische Teekultur entwickelte. 1743 wurde in Hannover, das damals zur britischen Krone gehörte, das erste Teegeschäft Deutschlands eröffnet, das bis heute existiert (Tee-Seeger). Versuche des preußischen Königs Friedrich II., den Teekonsum 1778 zu verbieten, blieben erfolglos. Als England 1780 eine Handelssperre über die Niederlande verhängte, ließen sich viele holländische Kaufleute in Ostfriesland nieder, 300 niederländische Handelsschiffe fuhren nun unter ostfriesischer Flagge. Dies führte zu wachsender Popularität des Tees vor allem in Norddeutschland. In den Literarischen Salons kam Tee in Mode und man traf sich zu Teegesellschaften.

Nach dem Ende des englischen Handelsmonopols für China im Jahr 1834 und der Aufhebung der Navigationsakte 1849, der festgelegt hatte, dass nur englische Schiffe Waren aus Übersee nach Großbritannien liefern durften, beteiligten sich auch andere Nationen am Teehandel, darunter Deutschland und die USA. Auf Grund der Konkurrenzsituation versuchten die Reedereien die Reisedauer durch moderne Schiffe zu verkürzen und es entstanden die so genannten Klipper. Durch die Öffnung des Sueskanals 1866 dauerte der Seeweg von Asien nach England nur noch 100 Tage. Kurz darauf wurden die Segelschiffe durch die schnelleren Dampfschiffe abgelöst. Gleichzeitig wurde der englische Teehandel unabhängig von China, da seit 1860 Tee auf Ceylon, dem heutigen Sri Lanka, angebaut wurde.

In Europa wird Tee nur auf der Azoreninsel São Miguel angebaut.

Teekulturen

Asien
In einem japanischen Teehaus (19. Jhd.)
Speziell präparierte Teeblätter vor...
...und nach dem AufgießenIn Korea, Japan, Vietnam und China verwendet man keine Siebe oder Beutel, sondern gießt das heiße Wasser direkt zu dem Tee in die Kanne oder Tasse. Die nassen, in der Regel unzerkleinerten Teeblätter sind schwerer als das Wasser und setzen sich am Grund des Gefäßes ab. Der Tee kann so problemlos oben abgegossen bzw. abgetrunken werden. Ebenfalls in Benutzung sind Siebeinsätze in der Kanne, welche die Teeblätter zurückhalten sollen. Dabei wird der Tee bis zu dreimal aufgegossen, bevor man neue Teeblätter verwendet. Nach dem ersten Aufguss zu wechseln, gilt als ein Zeichen von Dekadenz. Auch das Süßen des Tees ist in diesen Ländern unüblich. In China bildeten sich mit dem Gong Fu Cha und in Japan mit dem Sadō unterschiedliche Teekulturen aus.

Indien übernahm Tee als Getränk erst im 19. Jahrhundert von der britischen Kolonialmacht, wurde aber schnell zu einem bedeutenden Hersteller, da der Tee großflächig angebaut wurde, was auch den Eigenkonsum ermöglichte. Tee wird heute an vielen kleinen Ständen entlang der Straßen angeboten und in der Regel nicht aufgebrüht, sondern aus billigem Assamtee zusammen mit Gewürzen und Milch aufgekocht. Dieser Tee heißt Massala Chai, meistens einfach nur als Chai (Tee) bezeichnet. Häufig enthalten sind Zimt, Kardamom, Ingwer, Pfeffer und Gewürznelken, jeweils in Stücken. Die Zusammensetzung variiert je nach Rezept und Region. Stangenzimt wird in Indien oft an Stelle eines Löffels zum Umrühren von diesen oder anderen Teezubereitungen verwendet. In Südindien trinkt man auch heute noch keinen Tee, sondern Kaffee.

In Tibet wird Buttertee (Po cha od. Sutschia) getrunken; das ist ein salziger Schwarztee mit Butter von Yak-Kühen (Dris), der in einem Rohr zubereitet wird. Er ähnelt im Geschmack eher einer dünnen Suppe, was für Nicht-Tibeter gewöhnungsbedürftig ist. Buttertee führt dem Körper, durch das viele Fett, reichlich Energie zu und hilft damit an kalten Tagen die Körpertemperatur zu halten.

In Ländern wie Thailand wird zum Tee häufig Kaffeeweißer (non-dairy creamer) anstelle von Milch gereicht, wegen der Laktoseintoleranz der Bevölkerung. In Malaysia gibt es sowohl die chinesische als auch die indische Teekultur, hier hat im 20. Jahrhundert auch Eistee eine große Bedeutung gewonnen.

Zweiter Aufguss

Bei einigen Sorten verbessert sich der Geschmack, wenn man, wie in Asien üblich, den ersten Aufguss (meist aus wenig Wasser) sofort weggießt und dann nochmals aufgießt. „Die erste Tasse für den Feind – die zweite Tasse für den Freund.“ Hierbei tritt ein ähnlicher Effekt wie bei den Waschungen ein, dient aber auch dem Zweck, das Blattgut des grünen Tees richtig aufzuschließen. Im Gegensatz zum Schwarztee, bei dem getrockneter fermentierter Pflanzensaft aus oberflächlichen Strukturen des Blatts zu waschen ist, muss beim Grüntee eine Extraktion durchgeführt werden.

Russland

Nach Russland kam der Tee im 17. Jahrhundert aus der Mongolei. Das Getränk wurde zunächst am Hof des Zaren und von den Bojaren getrunken, 1670 war es in Moskau und in Nischni Nowgorod allgemein verbreitet, nicht jedoch im übrigen Russischen Reich. Deshalb erhielten die Einwohner Moskaus den Spitznamen „Teetrinker“ oder auch abfällig „Wassersäufer“. Erst im 19. Jahrhundert wurde Tee in ganz Russland zu einem Alltagsgetränk.

Russischer Tee wird in einem Samowar zu einem Sud, der Sawarka verkocht, der ein Konzentrat darstellt. Mit heißem Wasser wird diese zum individuellen Teegetränk verdünnt. Der Sud ist bis zu sechs Stunden haltbar; allerdings führt bereits eine leichte Abkühlung zu einer deutlichen Trübung und geschmacklicher Veränderung, sobald der Sud mit heißem Wasser verdünnt wird. Der Sud ist stark tanninhaltig und schmeckt bitter. Als Süßungsmittel wird dazu oft löffelweise Marmelade gelutscht. Ähnlich wie in der arabischen Teekultur gilt der Tee insgesamt als Süßgetränk. Wie bei allen Sudverfahren müssen die Teeblätter vorher in mehreren Durchgängen mit heißem Wasser aus dem Samowar „gewaschen“ werden. Manchmal wird auch kaltes Wasser verwendet. Die Waschungen müssen zeitlich rasch hinter einander und mit einer kurzen Zugzeit erfolgen. Ohne diesen Vorgang wird der Sud unbrauchbar und trübe. Das hängt mit mehreren Faktoren zusammen. Zum einen ist dieser Tee oft staubig, zum anderen werden bei der Waschung leicht lösliche oberflächlich eingelagerte Stoffe ausgespült, die die komplexen Vorgänge bei der Trübung beschleunigen würden. Das abgegossene Wasser ist allerdings glasklar, da der Staub noch nicht gequollen ist. Nach der letzten Waschung wird der Sud mit heißem Wasser angesetzt, der Samowar nachgefüllt und etwa 20–30 Minuten lang am Kochen gehalten. Aufsteigender Dampf umströmt die Kanne mit dem Sud und hält ihn heiß. Ist der Tee trinkfertig, wird die Temperatur auf ein leichtes Köcheln herab gestellt und gehalten. Soll ständig frischer Tee verfügbar sein, muss dies zwei bis dreimal täglich gemacht werden. Diese Prozedur war vor der Erfindung des elektrisch betriebenen Samowars bei Holzfeuerung überaus aufwendig und erforderte viel Übung. Der angesetzte Sud darf durch nachgefülltes Wasser im Wasserraum des Samowars nicht abkühlen. Es ist in Russland üblich, den Sud mit heißem Wasser zu verdünnen und erneut aufzukochen oder weiteres gewaschenes Blattgut zuzusetzen.

Außerhalb des russischen Kerngebiets gibt es jedoch zahlreiche Varianten der Teezubereitung ohne Samowar. Bei den Mongolen erinnert die Zubereitung an die der Tibetischen Teekultur. Hier wird grüner Ziegeltee (eine Trockenpressform) zerkleinert, mit Wasser aufgekocht und dann mit Milch und Yak-, Rinds- oder Schafsfett, etwas geröstetem Mehl und Reis oder Weizen vermischt und mit etwas Salz abgeschmeckt. Diese Mischung wird 10 bis 15 Minuten gekocht und hat Ähnlichkeit mit einer Suppe. In Georgien wird die trockene Teekanne erhitzt, dann kommen die Teeblätter hinein und kurz darauf heißes Wasser; der Tee zieht wenige Minuten.

Ostfriesische Zubereitung → Hauptartikel: Ostfriesische Teekultur
Englische Zubereitung → Hauptartikel: Britische Teekultur
Orient

Ein ähnliches Zubereitungs-System wie beim Samowar stellt der in orientalischen Ländern beliebte Çaydanlık dar. Auch dieser Tee muss gewaschen werden, um die sonst sicher eintretenden Trübungen und geschmackliche Verfremdungen zu vermeiden. Der Verbrauch von Teeblättern ist auf die Tasse gerechnet sehr hoch. Er wird oft sehr stark getrunken und extrem gezuckert. Beimischungen von Zitrone und Milchprodukten sind unüblich. Orientalischer Schwarztee, der oft in der etwas preisgünstigeren Kilopackung angeboten wird, eignet sich nicht für die englische Zubereitungsform. Das Ansetzen des Suds erfordert Übung. Kenner orientalischen Tees können am Geschmack erkennen, ob die Waschungen richtig durchgeführt wurden bzw. was gegebenenfalls falsch gemacht wurde.

Statistiken 2007 beträgt die Weltproduktion ca. 3,7 Millionen Tonnen Tee im Jahr. Die größten Teeproduzenten waren im Jahr 2007 :

1.China mit 1.094.000 t
2.Indien mit 944.912 t
3.Kenia mit 369.606 t
4.Sri Lanka mit 304.613 t
Damit steigerte sich die Produktion seit 1978 um 100%. Damals wurden 1,8 Millionen Tonnen Tee produziert. Die größten Teeproduzenten waren im Jahr 1978:

1.Indien mit 571.000 t
2.China mit 294.000 t
3.Sri Lanka mit 199.000t
Während die teeproduzierenden Länder einen ständig wachsenden Eigenverbrauch verzeichnen, bleibt das Exportvolumen konstant bei etwa 1,5 Millionen Tonnen jährlich. Die größten Teeexporteure waren 2007:

1.Kenia mit 299.649 t
2.Sri Lanka mit 294.254 t
3.China mit 289.431 t
Der Teekonsum ist von Nation zu Nation unterschiedlich stark ausgeprägt. Die größten Verbraucher gab es 2002 in:

1.Großbritannien mit 2,3 kg je Einwohner
2.Irland mit 1,5 kg je Einwohner
3.Neuseeland mit 1,0 kg je Einwohner
Während der Teeverbrauch in Österreich mit 300g und in der Schweiz mit 400g ähnlich wie in Deutschland mit 700g ist, liegt der Teeverbrauch in Ostfriesland mit 2,5 kg je Einwohner deutlich darüber.

Wir deckten uns zum Schluss noch mit Tee ein. Ich hoffe, er schmeckt uns und denen, die ihn geschenkt bekommen, denn allzu billig war er nicht.

Die Fabriken haben alle noch englische/schottische Namen, doch auch die Rotschilds waren auf der Insel präsent. Ein Teearbeiter verdient etwa 2 Euro am Tag, ein Fabrikarbeiter mehr. Ein Pflücker erntet am Tag bis zu 20 kg. Das heißt, auf den Teepflücker entfallen etwa 10 Cent pro Kilo, auf  den Fabrikarbeiter vielleicht 20 Cent, auf den Transport 50 Cent pro Kilo, das andere verdienen die Eigner der Fabrik und die Händler, Zwischenhändler, Verkäufer.

Wir näherten uns Kandy, und da wir nicht genug Zeit hatten, um vor der Volkstanzdarbietung im Hotel einzuchecken, lieferte uns Dinesh bei einem Souvenirladen ab. Dieser war ein Juwelierladen/Werkstatt, und wir sahen die schönen blauen Saphire, Härtegrad 9, also ein Edelstein. Wieder etwas gelernt und zwar, dass Edelsteine ab Härtegrad neun beginnen und Halbedelstein eine geringere Härte haben. Das muss ich auch noch einmal nachlesen. Warum lernt uns das niemand in der Schule? Wir sahen einen Film über die Gewinnung von Edelsteinen in Sri Lanka, aber das hatten wir ja schon mit eigenen Augen gesehen, die Mondsteinmiene bei Galle.

Das anschließende Verkaufsgespräch überstand ich auch tapfer. Eigentlich tat mir der Verkäufer etwas leid, da der Ausgang schon feststand.

Wir kamen gerade noch rechtzeitig zum Beginn der Vorstellung im Volktanztheater Kandy. Tolle Kostüme, schwungvolle Darbietungen, gut geschminkte Frauen, akrobatische Männer. Sehr schön. Die Tänze hatten alle eine Bedeutung, die wir auf einem Blatt in Deutsch mitgeliefert bekamen.

Es regnete Fäden, als wir das Theater verließen und noch zum (linken-Backen-) Zahntempel, ja von wem schon, natürlich Buddhas, mussten.

Das Heiligste, was die Buddhisten so kennen. Deswegen am Eingang Schuhe ausziehen, zweimal Sicherheitskontrolle, Massen von Touristen.

  • Blumen künstlich, nicht schenken

  • Zeremonie zahlt Familie

  • 32 kg Reis, Altersheim (Familie darf aus der Nähe Zahn schauen)

  • Fotografieren mit Buddha verboten, Touristen

  • Zahn einmal in 5 Jahren

  • Nicht töten, da man selbst

  • Öllampen Vergänglichkeit

  • Älteste Bibliothek

  • Buddhastatue  aus Bergkristall

  • Weiße Kleidung

Das Highlight des Tempels, der Backenzahn, wurde in einem wertvollen von Japan gespendeten Goldgefäß verwahrt. Der Raum durfte nur von wenigen, ausgewählten Personen betreten werden. Alle anderen liefen in angemessener Entfernung vorbei und schauten sich den Zahn durch ein Fenster an. Noch mal 5 Meter vor dem Fenster konnte man auch einen Blick von dem goldenen Gefäß der Reliquie erhaschen, und es war der einzige Platz, von wo aus man fotografieren durfte. Das war ziemlich mühsam, da im Raum keiner vor dem Gefäß stehen durfte und auch keiner am Fenster vorbeigehen durfte, damit alles in voller Schönheit zu sehen war.

Gefäß, in dem sich der Zahn Buddhas befindet.

Auszug aus der Wikipedia       überspringen und weiter im Text

Der Zahntempel wurde in mehreren Abschnitten zwischen 1687 und 1782 erbaut. Von außen sticht der achteckige Turm hervor; in ihm ist derzeit eine Bibliothek untergebracht. Der Hauptkomplex, in dem sich mehrere Schreine befinden, besteht aus drei Etagen. Die dritte Etage beherbergt den Goldenen Schrein, vor dem sich Pilger sammeln, die den heiligen Zahn verehren. In der Mitte des Schreins befindet sich der Zugang zu einer Kammer, in der die Reliquie unter sieben goldenen Dagobas aufbewahrt wird.
Der Schrein wird täglich dreimal für jeweils eine Stunde geöffnet: am Morgen, am Vormittag und am Abend. Zudem wird der Zahn einmal pro Woche gereinigt. Ob es sich dabei um das Original handelt, ist fraglich, da aus Sicherheitsgründen mehrere Kopien des Zahns existieren. Im Zahntempel befindet sich zudem das Sri Dalada Museum. Darin wird die Geschichte des Zahns illustriert. Auch sind zahlreiche Geschenke von Pilgern ausgestellt.
Tempelbezirk

Um den Zahntempel herum befinden sich vier große überdachte Schreine (Devale). Nur einer davon entstammt einer buddhistischen Tradition. Dieser Natha Devale ist dem Schutzpatron Sri Lankas geweiht. Natha wird dabei als der Bodhisattva Avalokiteshvara verehrt. Die übrigen drei Devale sind hinduistischen Göttern gewidmet. Im Vishnu Devale wird Vishnu als Beschützer des Buddhismus gehuldigt. Die südindische Göttin Kannagi wird im Pattini Devale für ihre heilenden Fähigkeiten verehrt. Im Kataragama Devale wird dem Kriegsgott Skanda geopfert.

Im Tempelbezirk befinden sich außerdem Wirtschaftshäuser aus der britischen Kolonialzeit. Umgeben ist das gesamte Areal von einem Burggraben und Wällen. Direkt in der Nachbarschaft zum Zahntempel befindet sich auch eine Moschee und eine Kirche, wodurch vier Weltreligionen (Buddhismus, Hinduismus, Islam, Christentum) innerhalb eines Quadratkilometers vertreten sind.

Bedeutung des Zahns

Der Zahntempel als Gebäude ist eher zweitrangig. Allein sein Zweck, die Aufbewahrung und der Schutz des Daladas, des Zahns Buddhas, ist von Bedeutung. Die Verehrung des Zahns beruht auf der Vorstellung, in ihm sei die spirituelle Kraft des Buddha gespeichert. Danach besitzt der Zahn die Fähigkeit, ähnlich wie der Bodhi-Baum bei Buddhas Erleuchtung, als Regenmacher zu wirken. Dieser Glaube machte aus der religiösen Reliquie gleichzeitig ein politisches Machtinstrument. Er ging durch die Hände vieler indischer Könige. Der jeweilige Beschützer des Zahns wurde respektiert, da er religiösen Beistand besaß und sein Land niemals von Dürre heimgesucht werden konnte. In Sri Lanka wurde der Zahn in der jeweiligen Hauptstadt des Landes aufbewahrt. Er war eine Art Legitimation für den singhalesischen Thron. Buddhisten aus aller Welt kommen nach Kandy, um den Zahntempel zu besuchen. Höhepunkt dieser Verehrung ist die jährlich stattfindende Esala Perahera. Bei dieser Prozession wird der Zahn durch die Stadt getragen, um für Regen und damit eine gute Ernte zu bitten.

Geschichte des Zahns

Von Indien nach Sri Lanka

Nach Buddhas Einäscherung erhielt der Legende nach Khema, eine der Nonnen in seiner Anhängerschaft, den Zahn. Diese gab ihn wiederum an Brahmadatte, den König von Dantapuri, weiter. Wegen seiner regenmachenden Fähigkeiten gab es vielerlei Konflikte zwischen den indischen Herrschern. Nach etwa 8 Jahrhunderten soll er in den Besitz von Guhaseeva, der von 303 bis 331 König von Kalinga war, gelangt sein. Benachbarte Herrscher bedrohten Guhaseeva. Sie waren Anhänger von Shiva und wollten den Zahn zerstören. Deshalb gab der König den Zahn weiter an Prinz Dantha, seinen Schwiegersohn. Dantha und die Tochter von Guseeva, Prinzessin Hemamala, flohen nach Sri Lanka. Beide reisten dabei incognito als Pilger, um nicht aufzufallen. Hemamala versteckte den Zahn in ihrer Haarspange. In Sri Lanka wurden die beiden freundlich empfangen. Von da an wurde der Zahn vom dortigen König beschützt.
Im Schutz der Singhalesischen Könige

Der Zahn wurde in der Hauptstadt von Sri Lanka aufbewahrt. Anfangs war dies Anuradhapura, später dann Polonnaruwa, dann Dambadeniya und schließlich ab 1592 Kandy. Zwei Mönchsorden, die Asgiraya und die Malwatte, sind seitdem für die Organisation von Reliquienverehrung und Prozessionen verantwortlich. In jeder dieser Städte, wie auch in Kandy, wurde ein Palast zum Schutz des Zahns errichtet.
Kolonialmächte versuchten später, den Kult um die Reliquie zu zerstören, um damit auch den Machtanspruch des singhalesischen Königs zu schwächen. Während der portugiesischen Kolonialzeit (1505–1658) wurde der Zahn von den Portugiesen nach Goa (Indien) gebracht und dort angeblich zerstört. Die Singhalesen behaupten jedoch, dass es sich dabei nur um eine Kopie des Zahns gehandelt habe. Auch während der britischen Kolonialzeit (1798–1948) wurde weiterhin versucht, die Verehrung des Zahns zu unterdrücken. Die Briten wagten es sogar, die Esala Perahera Prozession zu verbieten. Aufkeimende Unruhen nach solchen Aktionen führten dann aber zu einer Toleranz bezüglich der Huldigung der Reliquie.
Nach der Unabhängigkeit Sri Lankas

Nach der Unabhängigkeit Sri Lankas (1948) wurde Colombo die politisch wichtigste Stadt im Land. Kandy blieb aber weiterhin ein religiöses Zentrum, nicht nur für die Buddhisten Sri Lankas, sondern auch darüber hinaus. 1988 wurde der Tempelbezirk gemeinsam mit der Altstadt von Kandy zum Weltkulturerbe der UNESCO gekürt. Am 25. Januar 1998 kam es zu einem Selbstmordanschlag der LTTE auf den Zahntempel. 8 Menschen wurden dabei getötet, 25 verletzt. Auch der Tempel wurde teilweise beschädigt. Nachdem die Schäden am Tempel behoben waren, richtete man Sicherheitsschleusen vor dem Eingang zum Tempelbezirk ein.

Bibliothek mit vielen wertvollen buddhistischen Schriftsätzen

Elefant auf der Esala Perahera Prozession.Esala Perahera

Während der 10 Nächte vor dem ersten Vollmond (Nikini Poya) im August findet die Esala Perahera statt. Erstmals wurde sie im 4. Jahrhundert nach der Ankunft des Zahns in Sri Lanka durchgeführt. Sie geht zurück auf einen indoarischen Kult, den Sieg von Indra über den Dämon Vritra, der den Ausbruch von Regenwolken verhindert.

An den fünf Tagen vor den Festlichkeiten werden Teile eines Jak-Baums vor jedem der vier Schreine um dem Zahntempel eingepflanzt. Dies ist eine Art Fruchtbarkeitskult, bei dem die Jak-Pflanzungen den heiligen Baum Kap Ruka symbolisieren. An den darauf folgenden fünf Tagen findet eine Prozession statt, die in 4 Glieder unterteilt wird. Dabei werden jeweils die Insignien der vier Schreine im Tempelbezirk (Natha, Vishnu, Kartikeya, Pattini) durch die Straßen von Kandy getragen. In den letzten 5 Tagen (Maha Perahera) schließt sich die Prozession um den heiligen Zahn den anderen vier Prozessionen an. Zeremonienmeister der Prozessionen ist der sogenannte Diyawadana Nilame. Er besitzt auch ein Büro im Zahntempel und hat meist Mitarbeiter aus dem Landwirtschaftsministerium. Auch die beiden Äbte der Mönchsorden von Asgiraya und Malwatte halten wichtige Positionen bei der Prozession inne.
Bei der gesamten Esala Perahera werden bis zu über 100 bunt geschmückte Elefanten eingesetzt. Auf ihnen befinden sich oft Kästen und Schatullen, die heilige Gegenstände wie den heiligen Zahn enthalten. Neben bzw. zwischen den Elefanten tanzen und musizieren traditionell gekleidete Gläubige. Die Elefanten und die Prozessionsrouten werden heute von zahlreichen Glühbirnen erleuchtet. Die Prozession ist ein jährlicher Anziehungspunkt, nicht nur für Gläubige, sondern auch für viele Touristen.
Am Ende der Esala Perahera wird unter Ausschluss der breiten Öffentlichkeit die Zeremonie des Wasserscheidens vom Diyawadana Nilame durchgeführt. Dabei wird aus dem Mahaveli-Fluss Wasser mit einem heiligen Schwert geteilt. Dieses nun heilige Wasser wird an hinduistische und buddhistische Tempel aufgeteilt. Zum Abschluss findet dann noch die einzige Prozession am helllichten Tag statt.

Unser bisher bestes Hotel befand sich wieder etwas oberhalb der Stadt Kandy, doch es war schon dunkel und Kandy war nicht sehr üppig beleuchtet.

Ein sehr erlebnisreicher Tag klang am Buffet aus.

 

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Samstag  29.01.2011

Anreise

30.01.2011

South Beach Hotel / Ausflug zum See

31.01.2011

Galle

01.02.2011

South Beach Hotel / Am Strand

02.02.2011 - Rundreise

Buddha Tempel

Yale – Nationalpark

03.02.2011-Rundreise

Tissahmaharana See / Buddha Statuen (Buduruwagala) / Ella

04.02.2011-Rundreise

Ella / Zugfahrt /Teefabrik / Zahntempel Kandy

05.02.2011-Rundreise

Kandy / Botanischer Garten / Sigiriya

06.02.2011-Rundreise

Sigiriya - Ausflug nach Polonnaruwa

07.02.2011-Rundreise

Sigiriya - Ausflug zum Goldenen Tempel / Elefantenritt

08.02.2011-Rundreise

Sigiriya - Sigiriyafelsen

09.02.2011-Rundreise

Sigiriya - Elefanten-Waisenhaus - South Beach Hotel

10.02.2011

Galle

11.02.2011

South Beach Hotel - Flughafen

12.02.2011

Flug nach Qatar und nach Hause