Reise nach Tibet vom 8. Mai bis 2. Juni 2013

20. Mai 2013 Montag
Puri - Darchen

Obwohl ich bereits den Sonnenaufgang fotografierte und dazu einen Spaziergang auf den Hügel hinter dem Hotel unternahm, fuhren wir recht spät los. Doch wir hatten es nicht eilig, da heute nur eine kurze Wegstrecke auf dem Programm stand.

Unterwegs sahen wir wieder Wilde Esel und machten eine ausgiebige Fotosession vor dem Kailash, seiner Südfront, die von der Straße aus zu sehen ist. Morgen wollten wir seine Umrundung beginnen.

Aus der Wikipedia:

Der Kailash oder Kailas (Gang Rinpoche, tib.: gangs rin po che, tibetisch: Kangrinboqê) ist ein seine Umgebung deutlich überragender Berg im Gangdisê-Gebirge, dem westlichen Teil der Gebirgszüge des Transhimalaya im Autonomen Gebiet Tibet der Volksrepublik China. Seine Spitze hat eine außergewöhnlich symmetrische Form und gleicht einer Pyramide, die ganzjährig mit Schnee bedeckt ist. Er gilt den Tibetern als heiliger Berg. Seine Höhe wird häufig mit 6714 m angegeben, neueren Quellen zufolge beträgt die Höhe 6638 m.

Der Kailash liegt im Zentrum eines Gebiets, das für den gesamten Wasserlauf des tibetischen Hochlands von zentraler Bedeutung ist. In seinem Gebiet entspringen die vier großen Flüsse des südasiatischen Raums: im Norden der Indus, im Osten der Yarlung Tsangpo (Brahmaputra), im Westen der Satluj, ein Zufluss des Indus, und im Süden der Karnali, ein Zufluss des Ganges. Diese Flüsse haben einen maßgeblichen Anteil an der Wasserversorgung des gesamten indischen Subkontinents. Die religiöse Bedeutung ist eng mit diesem Umstand verbunden.

Bis vor wenigen Jahren galt die Region Ngari im Westen Tibets, in der das Gangdisê-Gebirge liegt, als einer der unzugänglichsten Orte der Welt. Die Landschaft liegt in einer durchschnittlichen Höhe von über 4.500 Metern. Der Himalaja trennt hier Indien, Nepal und China sowohl geografisch als auch politisch. Der Kailash liegt näher an Indien als an dem Ballungsgebiet Lhasa. Die Entfernung von Neu Delhi zum Kailash beträgt 980 Kilometer, während Lhasa 1280 Kilometer entfernt ist. Der Kailash war bis vor kurzem nur zeitaufwendig zu erreichen. Inzwischen ist die Anreise durch den knapp 200 km entfernten Flughafen Ngari und die durchgehend asphaltierte Nationalstraße G219 einfach geworden, die Besteigung wird aber nicht erlaubt.

Der Berg ist aus Rücksicht auf seine religiöse Bedeutung bisher unbestiegen. „Kein Ort ist wundervoller als dieser“, hat der Yogi Milarepa (1052–1135) gesagt, der der Überlieferung nach als der einzige bisherige Besteiger des Berges gilt, an dessen Fuß er lange Zeit in völliger Abgeschiedenheit lebte. Die erste Genehmigung zur Besteigung wurde zwar 1985 Reinhold Messner erteilt, der eine Genehmigung für das umgebende Gebiet beantragte. Dieser verzichtete aber auf die Ausführung. Seitdem wurde keine weitere Erlaubnis erteilt, auch nicht im Jahr 2001, als der spanische Bergsteiger Jesús Martinez Novas seine geplante Expedition als „politische Demonstration gegen Umweltzerstörung und für größeres, globales Bewusstsein“ deklarierte. Dies führte jedoch zu weltweiten Protesten verschiedener Religionsgruppen, die, unterstützt von berühmten Bergsteigern, eine Besteigung des Kailash ablehnen.

Religiöse Bedeutung

Durch die besondere Form und Lage, die den Kailash als Berg Meru identifizieren, zählt er im Tibetischen Buddhismus, Hinduismus, Jainismus und Bön – somit für eine große Anzahl von Menschen – zu den bedeutendsten spirituellen Orten und gilt als heiligster Berg. Eine Umrundung des Berges (tibetisch Kora oder Sanskrit: Parikrama) auf einem ca. 53 km langen Weg, der bis in eine Höhe von ca. 5700 Meter über den Drölma La (tib. „Pass der (Göttin) Tara“) führt, ist die wichtigste Pilgerreise für Anhänger dieser Religionen. Die Richtung der Umrundung erfolgt dabei in Abhängigkeit von der Religionszugehörigkeit des Pilgers (Buddhisten, Hindus und Jainas im Uhrzeigersinn, Anhänger des Bön gegen den Uhrzeigersinn). Nach der 13. Umrundung des Kailash bekommt der Pilger Zutritt zur inneren Kora. Vorgebliches Ziel jedes Buddhisten sei es, den Kailash 108-mal zu umrunden. Wer dies schafft, der erlangt nach buddhistischer Lehre die unmittelbare Erleuchtung. Der tibetische Kalender sieht zudem vor, dass in bestimmten Zeiträumen Umrundungen einen anderen Stellenwert haben, so zählt beispielsweise im Jahr des Pferdes jede Runde sechsfach.

Buddhismus

Der durch die besondere Form im tibetischen Buddhismus auch „Großes Schneejuwel“ (gangs rin po che) genannte Berg wird zuweilen auch als Zentrum eines Welt-Mandalas gesehen. Hierbei symbolisiert er den mythischen Weltenberg Meru, der gemäß hinduistischer und buddhistischer Kosmogonie das Zentrum des Universums bildet. Dabei gilt es zu beachten, dass die Verbreitung des Buddhismus in Tibet von Indien her seinen Ursprung nahm. Zwischen den indischen Epen, die den Meru erstmals erwähnen und der von Indien ausgehenden Verbreitung des Buddhismus in Tibet liegen mehrere Jahrhunderte. Die mythologische Deutungshoheit vom Berg Meru ist daher im Hinduismus zu suchen.

 

Vor Darchen stellten wir das Auto ab, lösten die Ticketsund fuhren mit dem Bus in die autofreie Zone Darchen. (Autofrei für die, die kein Schein rüber reichten.)

Darchen war von Checkpoint (wo wir in den Bus stiegen) nur 1-2 km entfernt. Das Hotel  war kalt. Wir bezogen Zweibettzimmer im oberen Geschoss und aßen zu Mittag in dem Restaurant vor dem Hotelkomplex (was jetzt etwas übertrieben klingt, da die Toiletten nicht funktionierten und alle auf das Hof-Plumpskloh gehen mussten.)

Im Restaurant aß mit uns eine Gruppe zu Mittag, die gerade von der Kora um den Kailash zurückgekehrt war. Wir blickten in die Gesichter erschöpfter Menschen, gezeichnet von Strapazen und einige von ihnen auch noch mit Höhenproblemen. Es war eine gemischte Truppe, doch auch viele Deutsche waren dabei. Einige von ihnen waren schon im Rentenalter. Das machte uns Mut für unsere Tour die Morgen begann. Der Zustand von einigen Touristen ließ natürlich auch andere Gefühle aufkommen.

Nach dem Mittagessen unternahmen wir einen Spaziergang durch Darchen. Was für eine Freude für Toma, die keine der Souvenierbuden, die links und rechts die Straße säumten, ausließ.

Berthold und Toma kauften sich jeder einen Hut. Wir bestiegen den Berg hinter Darchen, von dem man einen Rundblick über Darchen und die weiter entfernten Berge im Süden genießen konnte.

Der heftige Wind wirbelte jede Menge Staub auf (Darchen lag schon auf  4600 Metern und war umgeben von trockener Hochlandsteppe, die noch nicht grün war im Mai) und fegte den Schmutz durch die Straßen, in denen viel gebaut wurde. Es gab zwar noch nicht allzuviel Touristen, aber überall wurden Hotels hochgezogen. Eine Investition in die Zukunft.

Aus der Wikipedia

Darchen,Tarchan or Taqin (simplified Chinese: 塔钦; traditional Chinese: 塔欽; pinyin: tǎqīn) is a small village in Purang County of the Tibet Autonomous Region of China. It was previously known as Lhara and still signposted as such. It was previously an important sheep station for nomads and their flocks and had only two permanent buildings; only one of which survived the Cultural Revolution and is now used to house Tibetan pilgrims.

Darchen is situated right in front of the sacred mountain, Mount Kailash. Its altitude is 4,575 metres (15,010 ft) and is the starting point for pilgrimages in the region.

It is only a one day bus drive (about 330 km) from the town of Shiquanhe or (Ali) to the northeast, where Gunsa Airport, opened 1 July 2010, is located, offering flights twice a week to Lhasa and Chengdu. It contains a couple of restaurants and the Ganges guesthouse and restaurant, the Zhusu guesthouse next door, and the Gandise Hotel where Public Security Bureau (PSB) officers are stationed from spring until October, and where pilgrims must get their travel permit stamped, and buy a "ticket" if they wish to circumambulate Mt. Kailash. There are also a few houses, the Swiss-funded Tibetan Medicial and Astro Institute and dispensary where doctors are trained in Tibetan medicine, a number of stores and kiosks, and some camping grounds. Traditionally, pilgrims only eat vegetarian food in the region due to its proximity to the sacred Lake Manasarovar and Mount Kailash.

Da bald das Saga Dawa Festival stattfinden würde hatten sich schon viele Pilger eingefunden (und es sollten noch mehr werden), alles interessante Typen. Viele kehrten schon von der Kora zurück, die sie aus Anlass des Festes unternommen hatten.

Toma kaufte sich noch tibetischen Rockschmuck. Zurück vom Shopping packten wir die Sachen um, sodass für morgen früh alles fertig war.

Zum Ausklang des Tages zockten wir noch ein wenig Karten.

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