Reise nach Tibet vom 8. Mai bis 2. Juni 2013

10. Mai 2013 Freitag

 

Das Frühstück war in Ordnung und unser Guide war rechtzeitig zur Stelle und stellte uns den Lhasa - Manger von Snow Lion vor. Wir besprachen einige Reisedetails und begriffen, dass wir auf der Nordroute einige Zeltübernachtungen haben werden, bei der Umrundung des Kailashs jedoch nicht. Da die Nordseite sehr hoch beginnt - erste Übernachtung auf etwa 4800 Meter über N.N, überlegten wir ob wir nicht mit der Südroute beginnen sollten. Penpa wird einen neuen Plan ausarbeiten.

Die Managerin, gebürtige Tibeterin im Exil in Indien, übergaben wir das restliche Geld für unsere Reise und das Sightsseeing konnte beginnen.

 Lhasa

 Wir gingen durch die Altstadt zum Jokhang, dem ältesten und neben dem Potala wichtigsten Palast von Lhasa. Auf dem Weg durch die aufgerissenen Straßen der Altstadt begegneten wir sehr, sehr vielen Pilgern, die den Palast (und das im Uhrzeigersinn) umrundeten.

Die Gebetsmühlen bewegten sie dabei in der Hand haltend oder die größeren Exemplare in einem Riemen, der um den Hals getragen wurde, ähnlich wie Fahnenträger. Bei einigen mußte man sich vor den Klöppeln der Mühlen in Acht nehmen, die durch die Fliehkraft den Überholenden Kopfschmerzen bereiten konnten. Vor dem Kassenhäuschen des Jokhangs schmissen sich die Gläubigen auf den Boden in unzähligen Wiederholungen. Wenige Meter weiter vor dem Eingang waren es noch wesentlich mehr Gläubige, die sich niederwarfen und wieder aufstanden, viele von ihnen an den Stellen, die am stärksten mit dem Boden in Berührung kamen, geschützt durch Polsterungen, an den Händen Holzklötze. Im Innenhof befand sich der Sitz / Thron das Dalai Lamas und dann ging es ab in das vom vielen Hundert Butterlampen beleuchtete Innere des Palastes, der unzählige Heiligtümer des Buddhismus enthielt, an dem sich eine Menschenschlange von Pilgern und Besuchern vorbeischob. Die Pilger füllten die Butterlampen mit mitgebrachter Butter auf, sie trugen entweder Thermoskannen mit sich aus denen sie flüssige Butter nachgossen oder feste Butter, von der sie Stücke abbrachen und in die Lampengefäße bröckelten. Bei jeder besonders heiligen Figur berührten sie die Begrenzung , den Schrank oder den Sockel mit der Stirn, sodass an diesen Stellen meist die Farbe ab wahr, vom Schweiß zerfressen oder vom Dreck verdeckt. Ausgewählten Buddhastatuen oder Detis oder ... wurden Geldscheine meist 1 Juan- Noten zugesteckt. Die heilige Stätte war also überhäuft mit Maobildern, die sich auf dem Geldschein befanden. Die Gesichtszüge und ihr Äußeres ließen oft darauf schließen, dass die Pilger keine Stadtbewohner waren, viel waren in einem sehr fortgeschrittenen Alter , die sich durch das Heiligtum schleppten und ihren Glauben hingebungsvoll lebten. Man konnte sich eigentlich nicht satt sehen an diesen Menschen, die de Palast in einer wie es schien streng vorgegebene Route durchquerten, so als hätten sie eine sehr ernsthafte Aufgabe zu erledigen. Sie taten dies mit aller Gründlichkeit und Gewissenhaftigkeit. Es war dieser Eindruck mit dem ich die dunklen Gemächer des Palastes verließ, nicht die Figuren, der künstlicher Wert, es war die Pflicht, mit der die Gläubigen sich vor ihnen verneigten und damit einen weiteren Schritt in Richtung Nirwana taten.

Es war natürlich schade, dass man in dem Palast nicht fotografieren  konnte, aber was ich dabei besonders bedauerte war, dass ich die Interaktion der Gläubigen mit den buddhistischen Heiligtümer nicht festhalten konnte.

Zum Abschluss des Rundganges kam man auf das Dach des Palastes steigen und von dort auf die Stadt Lhasa schauen.

Was mir an Lhasa besonders gefiel, war, dass es fast komplett von Bergen umgeben ist. Auf deren Spitzen lag noch teilweise Schnee. Auch den Potala konnte man vom Palast aus sich in der Sonne über Lhasa erheben sehen.

Zu Mittag aßen wir auf der Terrasse unseres gestrigen Restaurants und hatten einen schönen Blick auf den Palast und den von vielen Polizisten bewachten Platz davor. Gestärkt schlenderten wir an den Souvenierständen vorbei, erstanden eine Mühle, Glücksbringer Symbole, Andenken für unsere Lieben zu Hause. Am Ende der Einkaufsstraße stiegen wir in ein Taxi und fuhren ins Sera Kloster am Rande der Stadt. Eine schöne Anlage alter Gebäudeberühmt durch die diskutierenden Mönche. Wir waren zur richtigen Tageszeit dort, da die Mönche sich bereits im Debattierhof zu versammeln begannen. Alls dann plötzlich Lärm zu hören war, haben die Mönche mit ihren Diskussionen begonnen. Das war der Moment, wo Bilder nicht mehr alles wiedergeben können. Deshalb filmte ich kurze Sequenzen. Worüber die Mönche miteinander stritten, verstanden wir natürlich nicht. Wie sie es taten, war doch sehr ungewöhnlich. Es schien selbst bei den Gesten vorgeschriebene oder automatisierte Abläufe zu geben. Wenn man dies aös Europäer ganz rational betrachtet, so könnte man sich in einer Übungsstunde von Schauspielern versetzt vorkommen. Ob die Mönche ihre Diskussionen selbst so ernst nahmen, wer weiß? Doch die ganze Atmosphäre, der lichtdurchflutete Baumbestand des Diskuitierhofes begrenzt durch eine Mauer und die Berge, an denen die Klostergebäude klebten, einfach zauberhaft. Zurück in die Stadt fuhren wir mit dem öffentlichen Busfür einen Yuan, also etwa 12 Pfennig (Cent). Abendbrot essen gingen wir ins Restaurant Mandala.

Weiter mit dem Bericht                                           Zurück zur Übersicht