Reisebericht vom 12.08.2011 bis 7.09.2011

 

Tag 11 Mittwoch 24.08.2011  Rückflug nach Tana        Alle Bilder vom Tag

An der Flughafenuhr in Morandava ist es 9.28 Uhr. Unser Flug ist für 10.00 Uhr vorgesehen. Im Wartesaal sitzen mit uns 7 Japaner, Engländer, Franzosen und nur wenige Madagassen. Es liegen wieder 3 Tage mit vielfältigen Eindrücken hinter uns.

Ich schreibe Tagebuch der letzten drei Tage.
--- Übrigens zeigt die Wartezimmeruhr immer noch 9.28 Uhr und der rote Sekundenzeiger zuckt über der 10 und kann die 11 nicht erreichen.---
--- Die Maschine aus Tana hat eine Stunde Verspätung. Vielleicht steht deshalb die elektronische Uhr im Warteraum immer noch auf 9.28 Uhr. Neue Abflugszeit ist 11.00 Uhr.---
Das ist gut. So kann ich einige Eindrücke der unwahrscheinlich erlebnisreichen Tage niederschreiben.
--- Die Sirene des Flughafens heult. Wahrscheinlich ist der Flieger aus Tana im Landeanflug oder gelandet. Ja, gelandet. Es besteht Hoffnung, dass wir heute noch nach Tana zurückfliegen. Es ist eine Zweipropellermaschine, relativ groß. Plötzlich sind auch überall Madagassen. Es gibt keine reservierten Plätze im Flugzeug (ATR-42-72).
--- Wir fliegen. Unter uns sehen wir riesige, kreisrunde, wie mit dem Zirkel gezogene Felder. Ich denke es sind Reisfelder in den verschiedenen Wachstumsphasen, wie wir doch später erfahren, ist es Weizen für eine Brauerei. Beeindruckend. Ich werde in Google-Earth schauen, ob man dies dort betrachten kann. Toma hat im Flughafen wieder Souvenire gekauft, einen Reislöffel und viele Marmeladenlöffel. Unsere Riesenbohne haben wir mit in die Kabine genommen. Avana kennt den Namen des Baumes nicht, von dem dieser Samen ist. Wir fliegen in Richtung Osten über eine Steppenlandschaft mit noch relativ vielen Bäumen und durchzogen mit Flussläufen.---

Auch die Zeit im Flieger nutze ich zum Schreiben.
--- Im Sturzflug näherten wir uns Tana. Es schüttelte ganz gewaltig als wir eine Kurve abwärts flogen. ---
 

Unsere Unterkunft in Morandava, wirklich schön.

Der einzige Ort unserer Reise an dem wir das Meer sahen, der Insel Madagaskar.

--- Wir sind in Tana, und es kommt uns richtig zivilisiert vor. Es scheint gerade auch einen Stau zu geben - als Beweis. Langsam tuckern wir an einem Massagesalon vorbei. Die Polizei trägt französische Uniformen, zumindest der Hut erinnert mich an die Filme mit Luis de Fune.

Auf dem Nachmittagsprogramm steht der Besuch des alten Königspalastes.

Obwohl er nur 20 km von Tana entfernt ist, benötigen wir eine Stunde mit dem Auto (ein neues Fahrzeug, ein knallgelber Renault Kangoo) für die Hinfahrt. Der König oder die Königinnen residierten auf einem Hügel, der die Landschaft überragte. Alte Fikusbäume wuchsen vor dem Palast, der 2001 zum Unesco - Kulturerbe erklärt wurde. Palast ist etwas übertrieben, aber es war schon etwas Besonderes. Auch die Gräber der letzten Königinnen befanden sich auf dem Gelände. Die Dächer waren mit Holzschindeln gedeckt, kein Stroh, kein Wellblech, keine Baobabrinde, kein Bambus. Irgendwann wurde der Regierungssitz nach Antananarivo verlegt, auf den nächsten Hügel, der gut zu sehen war. Zwischen den zwei Orten tauschte man Nachrichten mit Feuerzeichen aus.

Die Inneneinrichtung, die man nicht fotografieren durfte, bestand aus einer Feuerstelle, einem Bett für die Gemahlin, das ganz normal auf dem Boden stand, einem Bett für den König in etwa 3 Meter Höhe, das über den Mittelbalken einen Fluchtweg auf das Dach hatte. An den Wänden befanden sich Regale mit alten Tongefäßen und Küchenutensilien. Der neue Palast hatte schon ein hölzernes Waschbecken mit Abfluss, eine Kommode, einen Schrank und ein aus tropischem Holz gefestigtes Bett mit Intarsien.

Grab der letzten Könige Madagaskars

Das Tor, das zum Palast führte, hatte wieder diesen großen Stein zum Verschließen für die Nacht. Es ist schwer vorstellbar, wie dieser Stein jede Nacht bewegt worden ist und dann auch noch jeden Morgen.

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