Reisebericht Laos vom 2.2. bis 22.2.2014

 

Jetzt kann es losgehen, das Schreiben des Tagebuches. Es ist zwar schon der dritte Tag aber bisher hat sich noch keine Zeit gefunden. Und irgendwie funktioniert die Tastatur auch nicht sehr leichtgängig. 

Wir sind im Norden von Laos in Luang Namptha. Unser Hotel liegt im Grünen etwas außerhalb des Zentrums.

Schmetterlinge sausen durch die Luft, Hähne krähen, Wasser plätschert irgendwo in der Nähe.

Gerade kommen ein paar Backpacker oder Rucksacktouristen vorbei, vielleicht sind sie zurück von einer der vielen Treckingtouren, die hier überall in der Stadt angeboten werden. Die Stadt befindet sich im Dreiländereck zwischen China, Laos und Myanmar inmitten von Bergen und Wäldern. Die Temperaturen sind hochsommerlich aus dem Blickwinkel eines Mitteleuropäers. Hier ist Trockenzeit, Winter und in der Nacht wird es empfindlich kalt. 

Und es scheint sogar Vögel zu geben.

Wir haben jetzt 4 Stunden Freizeit bis uns unser Guide, Sack, wieder abholt zum Abendbrot.

Es ist der erste Moment, in dem ich die Relaxtheit der Laoten spüre. 

Sonnenaufgaufgang am Mekong fotografiert von Thailand in Richtung Laos

Wir schreiben heute den 4.Februar 2014, Dienstag.

 

Am Samstag ging es kurz nach halb acht von zu Hause los nach Brüssel. Brüssel war der billigste Abflugort nach Bangkok und auch das Parking war mit 69 Euro für 3 Wochen unsagbar preiswert. Das bezahlt man am Düsseldorfer Flughafen für 2 Tage. Dafür war die Anfahrt, das Finden des Parkplatzes verdammt schwierig und hat uns die Schweißperlen auf die Stirn getrieben. Der Flug war dann am äußersten Ende des Fliegers recht wackelig. Bangkok umsteigen, ohne dass wir den Flughafen verließen und mit der angespannten Situation in der thailändischen Hauptstadt in Berührung kamen. Der Inlandsflug nach Chiang Rai verlief ebenso problemlos. Hier wurden wir abgeholt und mit einem 4*4 Car nach Chiang Hkong kutschiert. Abendbrot, Schlafen.

 

Als Einstimmung für den Urlaub gab es noch einen schönen Sonnenuntergang, der zwar nicht zu sehen war, aber  die Sonne tauchte den Mekong, der an unserem Balkon vorbeifloss  in ein warmes Licht. 

Nach 11 Stunden Schlaf hatten wir auch unseren Timelag hinter uns gebracht und um 8 Uhr ging es mit dem Privatwagen zur Grenze, die nur wenige Minuten Fahrzeit entfernt war. Hier hatten sich schon viele Touristen aller Couleur eingefunden. Gruppen bis zu 20 Personen, Backpacker, Individualreisende, eine Gruppe von Mönchen, ...

Man kauft ein Ticket für den Bus, der über die Mekongbrücke fährt, von der man auf die Nebelschwaden blicken kann, die über den Fluss waberten, vor der Kulisse einer Bergkette. Nach dem Ticketkauf passiert man die thailändische Passkontrolle und steigt in den Bus ein

Am andren Ufer nach 5 Minuten Fahrt angekommen, nahm uns schon unser Guide in Empfang. Er hatte bereits die Papiere für unsere Visa geholt und so sparten wir einmal Anstellen. 

Direkt an der Grenzstation tauchten wir auch Euro gegen Kit und wurden Mehrfachmillionäre. Zuerst wollte die Frau am Schalter mein 700 Euro nicht annehmen und ich reduzierte den Betrag auf 500, erhöhte dann doch auf 600. Mit über 6 Millionen Kit verließ ich den Schalter. So ein Packen Geld in der Tasche fühlt sich schon gewichtig an.

Heute fuhren wir in Richtung Norden, auf einer gut ausgebauten Straße. Diese wurde von Thailand gebaut.

Es ging durch die Berge. Diese waren bewaldet und entlang der Straße befanden sich kleine Siedlungen der Bergvölker, die sich den Vorteil der Straße zu Nutze gemacht hatten. Ab und zu waren gerodete Flächen zu sehen, wo die Bergvölker ihre Felder angelegt hatten.

Kurz nach der Grenze hielten wir in einem Kmong - Dorf an und schauen uns das Dorfleben an. Es wird alles noch selbst gemacht. Gewebt, gefärbt (mit Indigo), ... Wir sahen Rattenfallen, die in die Gänge der Ratten gesteckt werden, die sichtbar sind, wenn die Reisfelder abgeerntet wurden. 

Färben mit Indigo

Beutel mit Rattenfallen

Mittag aßen wir kurz nach den Mönchen und gemeinsam mit chinesischen Touristen, die jetzt die Neujahrsfestferien  für einen Laosurlaub nutzten. Danach waren wir auch schon da. Toma legte sich hin, ich erkundete das Dorf, sah den Jugendlichen beim Fischen zu, den Frauen beim Waschen,...

Junge fischt im Fluss bei Vieng Phunka

Mädchen fischt im Fluss bei  Vieng Phuka

Gegen 4 Uhr unternahmen wir noch einen Spaziergang mit Sack durch das Dorf und schauten den Menschen bei ihrer täglichen Arbeit zu.

Auf dem Basar sahen wir die Ratten, die mit den Fallen gefangen wurden, für 10000 Kit, ungefähr einem Euro, als Fleisch im Angebot. Einige waren sogar schon gehäutet und gebraten, verzehrfertig. 

Hier alle unsere Bilder von Märkten

Besenflechter, Schmiede, Korbmacher, Dachdecker (Frauen, die Matten für das Dach aus Rattan fertigten) und vieles mehr, wie das Abendbrot zubereitet wurde, oft von den älteren Kindern der Familie.

Abendbrot gleich neben unserem Hotel / Unterkunft gut beschallt von einem Lautsprecher, der den Einwohnern das wichtigste aus dem Dorfleben und dem Land unüberhörbar mitteilte. Und das, obwohl wir vor jedem Haus eine Satellitenschüssel gesehen hatten.

Die Nacht war sehr kalt. Toma zog all ihre Jacken an. Gegen Mitternacht wurde ich von einem Anruf geweckt. Eine deutsche Handynummer. Und das obwohl ich noch kein Netz im Urlaub hatte. Der Rückruf schlug dann auch fehl, da ich kein Netz bekam. Da war erst einmal der Schlaf vorbei. Trotzdem wachten wir dann erst gegen 8.00 Uhr auf. 

Das Frühstück gab es in derselben Eckkneipe (was hoffnungslos übertrieben ist und jeder Kneipenbesitzer mich auf Verleumdung verklagen würde), wie das Abendbrot. Aber die Eier und der Reis (Brot gab es keins) dauerten eine Ewigkeit.

 

Auf der gegenüberliegenden Straßenseite kamen die Kinder schon wieder zurück aus der Schule, da gestern ein Lehrer gestorben war, der von einem chinesischen Fahrzeug erfasst wurde, dass auf die Gegenfahrbahn fuhr und zu Tode kam.

Trauerprozession für den verunglückten Lehrer

Die Kinder hatten ihre Mopeds in einem Hof abgestellt, da sie nicht bis zur Schule fahren durften. Eigentlich darf man erst mit 18 Jahren fahren, das  wird aber nicht so genau genommen. Auch das Tragen von Helmen ist eher Luxus und die absolute Ausnahme. Die Strafen sind moderat und wer nicht grob die Regeln im Beisein der Polizei verletzt, der ist auf der sicheren Seite und wird selbst bei Fehlen des Helmes nicht angehalten. Selbst dann fällt bei Zahlung vor Ort und in bar, recht niedrig aus, da dies in die eigene Tasche fließt.

Bilder vom Straßenverkehr in Laos

Langsam wurde es wieder wärmer und zurzeit ist es gut heiß. 

Auf dem heutigen Programm standen 60 Kilometer. Und nach 10 - 15 Minuten rief das Hotel an, dass wir unseren Laptop vergessen hätten. Wir machten Halt im Dorf, wo wir uns gerade befanden, und unser Fahrer fuhr zurück und holte das Tablet.

Bilder von zwei Hmong - Dörfern

Im Dorf waren Straßenbauarbeiten im Gange. Es war ein Hmong - Dorf. Hmong sind das Volk, das auf Seiten der CIA im Vietnamkrieg gekämpft hat.
Aus der Wikipedia (weiter im Bericht - Artikel überspringen)

Die Hmong (viet.: Mẹo) sind ein indigenes Volk Südostasiens. Sie leben hauptsächlich in den bewaldeten Berggebieten von Laos, Vietnam und Thailand. In China sind sie der übergreifenden Miao-Nationalität zugeordnet, die deutlich über neun Millionen Menschen zählt.

In den 1960er und 1970er Jahren rekrutierte die CIA Hmong-Truppen für einen geheimen Krieg, um sie gegen die Pathet Lao und später gegen die Truppen der südvietnamesischen FNL einzusetzen. Als die Pathet Lao die Regierung in Laos übernahmen, flohen Tausende Hmong nach Thailand, wo sie um politisches Asyl baten. 2004 haben die USA ein Umsiedlungsprojekt in Angriff genommen, wodurch die meisten der staatenlosen Flüchtlinge binnen zwei Jahren in die USA überführt werden sollten, vorwiegend nach Fresno und Merced (Kalifornien) sowie St. Paul (Minnesota).

Die Geschichte der Hmong ist schwer zu erforschen, da sie hauptsächlich aus mündlichen Überlieferungen, vor allem Mythen und Sagen abgeleitet werden muss. Darüber hinaus gibt es seit etwa 2000 Jahren reichhaltige schriftliche Aufzeichnungen über die Hmong in den chinesischen Chroniken und Geschichtsbüchern. Eigene schriftliche Überlieferungen sind erst seit dem 17. Jahrhundert vorhanden, als europäische Missionare ihre Arbeit in China aufnahmen. Die ethnischen Wurzeln der Hmong gehen vermutlich 4000 Jahre zurück.

Es ist nicht bekannt, wo die Hmong ihren Ursprung haben, aber Wissenschaftler glauben, dass sie ursprünglich aus dem Westen Eurasiens, über Sibirien und die Mongolei, bis ans Gelbe Meer und ins Einzugsgebiet des Huang He wanderten. Als Beweis für diese Theorie wird die blonde Haarfarbe einiger Hmong angesehen, was unter ostasiatischen Menschen sonst nur bei Mongolen, Kasachen und einigen sibirischen Völkern hin und wieder vorkommt.

Weiter heißt es, dass sich zur gleichen Zeit die Han-Chinesen an diesen Orten niederließen und beide ethnische Gruppen über einige Jahrtausende miteinander koexistierten. Während die Han-Chinesen einen expandierenden Agrarstaat errichteten, wurden die Hmong (Miao) von der schnell wachsenden han-chinesischen Bevölkerung immer weiter nach Süden und in die Berggebiete zurückgedrängt. So wurden sie zu einer ethnischen Minderheit Chinas. Besonders während der Qing-Dynastie (1644–1911) kam es immer wieder zu Aufständen der Miao, die blutig niedergeschlagen wurden. Erst mit Gründung der Volksrepublik China erlangten die Miao eine gleichberechtigte Stellung in der chinesischen Gesellschaft.

Heutzutage sind die Hmong eine der zerstreutesten Bevölkerungsgruppen weltweit. Sie leben vor allem in China, Vietnam, Laos und Thailand. Sie wanderten aber auch in die USA, nach Kanada, Australien und Europa aus.

Je nachdem, auf welches Territorium man sich bezieht, dienen die Namen „Hmung“, „Hmu“, „Meo“ oder „Meau“ als Synonym für „Miao“ und „Hmong“. Viele Hmong außerhalb Chinas bevorzugen Varianten von „Hmong“ als Eigenbezeichnung. Einige glauben, dass „Miao“ im Chinesischen „Barbaren“ bedeute. Tatsächlich war „Miao“ vor Gründung der Volksrepublik China eine Sammelbezeichnung für verschiedene Völker Südchinas, unter der auch viele ethnische Gruppen geführt wurden, die sich nicht zu den Miao zählen. Miaozu (苗族), also „Miao-Volk“ hat aber überhaupt nichts mit den chinesischen Begriffen für Barbaren zu tun und würdigt die Miao auch in keiner Weise herab. Aus diesem Grund ist auch von den Miao Chinas keinerlei Unzufriedenheit mit ihrer Bezeichnung bekannt. Aus der Sicht vieler Hmong außerhalb Chinas bedeutet Hmong „freie Menschen“. (siehe: Hmong Women and Reproduction), was ihren Wunsch nach einem Leben in Freiheit zum Ausdruck bringt. Die tatsächliche Bedeutung des Wortes ist allerdings unklar, vermutlich handelt es sich – so wie „Meo“ und „Meau“ – einfach nur um eine andere Aussprache des chinesischen Schriftzeichens miao (苗).

Weltweit sind 70–80 verschiedene Gruppen bekannt, die sich vor allem an der Kleidung unterscheiden

Bereits die zurückkehrenden französischen Kolonialherren begannen unter den Hmong mit der Rekrutierung von Söldnergruppen. Betrieben wurde dies von einer speziell zu diesem Zweck gegründeten Geheimdiensteinheit GCMA, angliziert „MACG“ genannt. Zur Zeit der Indochinakonferenz standen 40.000 einheimische Bewaffnete unter dem Kommando von rund 400 französischen Offizieren. Die Aktion, ausdrücklich von General Raoul Salan genehmigt, finanzierte sich aus dem Verkauf des von den Hmong angebauten Opiums, das unter strengster Geheimhaltung (Operation X) zunächst von der französischen Luftwaffe, abtransportiert wurde.

„The Secret War“ werden Kampfhandlungen im Königreich von Laos während des amerikanisch geführten Vietnamkriegs genannt. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Neutralität von Laos ausgerufen, was durch mehrere Abkommen mit den Vereinigten Staaten sichergestellt wurde. Daher war es für amerikanische Streitkräfte nicht möglich, offen an den Kampfhandlungen teilzunehmen, als Truppen der Demokratischen Republik Vietnam Operationen in Laos begannen.

Daraus ergab sich, dass die amerikanische Central Intelligence Agency (CIA) ebenfalls, ohne das Wissen der Öffentlichkeit, in diesem Gebiet zu operieren begann. Dies diente dazu, öffentlicher Kritik auszuweichen und offiziell die Neutralität von Laos zu wahren. Daher bekam dieser Krieg den Namen „The Secret War". Zur Finanzierung wurde von den lokalen Potentaten weiterhin auf den illegalen Opiumexport gesetzt, zu Transportzwecken dienten nun private Charterfluggesellschaften, die kollektiv als Air Opium bekannt sind.

1961 bildete die CIA rund 9.000 Hmong zu Kämpfern gegen die Truppen der Demokratischen Republik Vietnam aus, da diese mit dem Territorium vertraut waren.[8] Als die Kampfhandlungen 1963 außer Kontrolle zu geraten drohten, rekrutierte die CIA weitere 20.000 Hmong. Alles in allem kämpften etwa 30.000 Hmong während des Krieges auf der Seite der Vereinigten Staaten von Amerika.[9] Im Jahre 1964 nahmen Hmong an einem Luftkrieg teil, was allerdings nur durch die Unterstützung der CIA möglich war. Die Verluste der Truppen der Hmong in Vietnam sind im Vergleich mit den amerikanischen Truppen um das Zehnfache höher. Das ist darauf zurückzuführen, dass immer wieder Hmong-Soldaten geopfert wurden, um mit Flugzeugen abgestürzte amerikanische Soldaten zu retten.

150.000 Tonnen Bomben wurden während dieser Zeit in Laos abgeworfen. Das ist mehr als die gesamte Bombenlast, die während des Zweiten Weltkriegs abgeworfen wurde. Weiterhin wurde ein Viertel der laotischen Bevölkerung obdachlos.

Quincy, ein Autor, der über die Hmong schreibt, fasst den Krieg folgendermaßen zusammen: „Nach dreißig Jahren von mehr oder weniger anhaltenden Kriegen und dem Verlust von ungefähr einem Drittel des Bevölkerungsanteils, sind die laotischen Hmong dort angekommen wo alles begann; arm, unterdrückt, und nach Freiheit strebend.“

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„Eine Familie zu haben bedeutet glücklich zu sein. Keine zu haben, bedeutet verloren zu sein.“

Dieses Sprichwort der Hmong verdeutlicht die Rolle der Familie und das Familienleben in der Kultur der Hmong. Sozial- und Familienzusammenhalt sind das Wichtigste in der Kultur der Hmong und nehmen daher eine wesentlich höhere Bedeutung als in westlichen Kulturen ein. Das ist auch der Grund, warum jeder Hmong einem Volksstamm angehört. Der Stamm ist ein Zusammenschluss aus mehreren Familien, der dafür sorgen soll, dass soziale Bindungen, Sicherheit, Wohlergehen und nicht zuletzt Machtpositionen der Gruppe gefestigt werden. Die Zugehörigkeit zu einem Stamm wird mit der Geburt festgelegt. Lediglich weibliche Hmong können die Zugehörigkeit zu einem Stamm durch Einheiraten wechseln.

Hochzeiten zwischen Angehörigen des gleichen Stammes sind nicht üblich, wohl auch, um Inzucht vorzubeugen. In der Regel heiratet dabei ein Mann so viele Frauen, wie er ernähren kann. Stammesmitglieder bezeichnen sich untereinander als Geschwister. Benötigt ein Mitglied Hilfe, so wird ihm diese von seinem Stamm gestellt, auch wenn keine persönliche Beziehung zwischen den Betroffenen bestehen sollte.

Die Familie ist die wichtigste Institution im Leben der Hmong. Verantwortung und Autorität einzelner Familienangehörigen sind altersabhängig. Je älter eine Person, desto mehr Autorität besitzt sie. Entscheidungen der Familienältesten werden daher immer – im Gegensatz zu Entscheidungen anderer Stammesangehöriger – hingenommen und nicht hinterfragt. In dieses System gehört auch, dass sich jedes ältere Kind für das nächst jüngere innerhalb der Familie zu verantworten hat. Letztendlich ist bei dieser Art der Pflichtenverteilung das älteste Kind für alle jüngeren vor seinen Eltern verantwortlich. Im gesellschaftlichen Kontext haben Eltern daher weniger Einzelverantwortung für ihre Kinder als in anderen menschlichen Ordnungssystemen.

Jedes Familienmitglied hat eine spezielle Funktion auszufüllen. Dies gilt auch für die Ältesten, denn diese werden wegen ihrer großen Lebenserfahrung geschätzt. Ratschläge werden daher zumeist bei den Großeltern eingeholt. Diese und die anderen Ältesten helfen auch bei der Kindererziehung.

Traditionell sind die Männer und ihre ältesten Kinder für die Nahrungsbeschaffung zuständig. Dazu gehen sie entweder jagen, oder betreiben Landwirtschaft. Außer Näharbeiten müssen sich die Frauen um eventuell vorhandene Tiere kümmern. Weiterhin müssen sie alle anfallenden Arbeiten erledigen, die ihnen von ihren Männern oder engeren Verwandten aufgetragen werden.

In dem Hmong Dorf sahen wir, wie eine Frau Tabak klein häckselte. Früher haben alle Frauen Tabak gekaut und so Mundhygiene betrieben. Tabak hat die Bakterien im Mund abgetötet. Frauen, die dies nicht taten, bekamen keinen Mann, da sie aus dem Mund rochen.

Im Dorf waren Straßenbauarbeiten im Gange. Eine riesige Straßenbaumaschine legte eine Straße durch das Dorf an.  

Unser Fahrer kam mit dem unversehrten Tablet zurück.

Es ging weiter durch die bewaldeten Berge Nordlaos.  Es kamen uns viele chinesische Fahrzeuge deutscher Produktion entgegen.

7 km vor dem Ziel machten wir noch einen Abstecher in ein Lantam- und Kamong - Dorf. Hier produzierten die Leute Papier und zwar für den Eigenverbrauch bei Festlichkeiten.

Lantan ein Bergvolk (Artikel überspringen)

The Chinese call the Lantan "the indigo people" because of the clothing they wear. In Laos and Yunnan province in China the women wear long indigo tunics which cover tight-fitting pants that come to their knees; the trim of their clothes is a hot pink. The men wear long-sleeved indigo shirts and light blue pants.
Population and Location
The Lantan, who are also known as Lantien, live in Luang Nam Tha province of northwestern Laos. Some 24 villages with a total population of 3,600 have been confirmed. The Lao call them Lao Huay which means "river people," presumably because their villages are always near rivers. Some Lan-tan are known to live in Yunnan province in China, where they call themselves the Mun or "mankind" in their own language. It has been reported that about 100,000 people speak the Kim Mun dialect, but the exact population size of Lan-tan in China is not known. The Lantan are a sub-group of the Yao in China and Thailand (where they refer to themselves as Mien). They are also known to live in North Vietnam, Myanmar, and Hainan island of China.
Language
The Lantan belong to the Maio-Yao linguistic family. Their language is closely related to Iu Mien. While many Lantan say they understand Iu Mien though they cannot speak Mien, the Mien people generally cannot understand the Lantan language. Lantan is a written language with a script that is similar to pre-Revolution Chinese characters. Their writings appear to be confined to poetry used in religious documents and civil codes.
Livelihood
The Lantan economy is based on agriculture. Staple crops are upland rice and/or maize, which are cultivated by slash-and-burn farming. The Lan-tien grow their own cotton for making clothes. They also grow the plants necessary for the indigo dye and collect various roots which serve as a fixer in the dying process. Some Lantan are merchants. Their women make and sell colorfully decorated handicrafts and embroidery.
Religion
The Lantan are animists. They believe in a pantheon of spirits associated with thunder, clouds, fire, water, earth, sky, rivers, mountains, seas and fields, all of which a re believed to have an influence on human beings. The Lantan of Laos have also been influenced by Taoism. There are no known Christians among the Lantan in China or elsewhere.
 

Bilder von einem Lantendorf

Auf der Fahrt erzählte uns Sack, dass er 6 Jahre lang Mönch war von 15 bis 21. Eigentlich kein Mönch, sondern Novize. Novizen müssen 10 Regeln beachten, normale Menschen nur 5 (Du sollst nicht töten, Du sollst nicht lügen, Du sollst nicht stehlen,  nicht fremdgehen und keinen Alkohol trinken.) Für die Novizen kommt hinzu, dass  sie nur zweimal am Tag essen sollen, früh und mittags, und dass sie nicht riechen sollen.  In der schulischen Ausbildung kommt hinzu, Sanskrit, Buddhismus, Geschichte des Buddhismus, Beten, Schauspielerei, Kultur des Buddhismus.   Die Ausbildung ist kostenlos,. Deswegen werden auch viele nicht buddhistische Kinder zu Novizen. Die Eltern können so ihren Kindern eine gute Ausbildung geben. Mönch kann man erst mit 21 werden. Doch davor muss man mindestens 2 Jahre Novize gewesen sein,  Diener eines Mönches. Sack kommt aus den Bergen, aus einer Familie mit vielen Kindern. Ich denke, dass er  durch seine Ausbildung richtig etwas aus seinem Leben gemacht hat. 

Es sind noch die anderen 3 Regeln zu nennen, die Mönche zusätzlich haben. 

Du sollst dich nicht vergnügen und nicht spielen (Glücksspiele) und keine Frauen begehren.

Am Abend gingen wir zum Nachtmarkt. Das ist ein Platz im Zentrum der Stadt,  ähnlich wie ein Basar, wo es viele Fressbuden gibt, also Stände, wo fertiges Essen verkauft wird. Angefangen vom ganz normalen Reis über die Ente bis hin zu allem was fliegt und läuft.  Die Laoten sagen, man kann alles essen, was fliegt,  außer eines Flugzeuges und alles was 4 Beine hat,  außer eines Tischs.

Nachtmarkt in Luang Namtha

 Von dem Wahrheitsgehalt konnten wir uns heute früh überzeugen.  Wir machten einen Abstecher auf den Markt.  Hier gab es dann auch die sonderbarsten Sachen.  Blut von der Kuh in Geleeform, Urin vom Büffel,  der den Körper noch nicht verlassen hatte,  als das Tier geschlachtet wurde,  und als Höhepunkt ein ungeborenes Kalb in der Gebärmutter. 

Natürlich gab es auch die weniger spektakulären Dinge,  wie Ratten,  lebende  Frösche, Rattan zum Essen. 

Die Dinge, die illegal verkauft wurden, deckten die Marktfrauen schnell zu,  wenn ich mit meinem Fotoapparat näher kam. Das waren Vögel, Eichhörnchen, Schildkröten. ..Wahrscheinlich werden wir keine Tiere im Wald sehen, die sind alle auf dem Markt. 

Bilder von Essen in vielen Varianten

Ungeborene Schweine

Doch nochmal zurück zum Nachtmarkt. Eine wirklich gute Idee.  Das Essen war auch für Mitteleuropäer genießbar. Wir nahmen eine ganze Ente für 25000 Kit, also etwas mehr als 2 Euro, Reis,  gebratene Bananen mit Kokosnussfüllung. Einschließlich der Getränke kostete das Dinner keine 10 Euro für 3 Mann. Und es war das Beste, was wir bisher hatten. 

 

Sack kaufte noch Lottoscheine für die Ziehung am heutigen Abend und wir hatten schon Angst, dass wir morgen keinen Guide mehr haben, wenn er gewinnt. 

 Lottoscheinverkäufer sieht man überall in der Stadt

Die Nacht war wieder kalt. Zum Glück rief mich heute niemand an. 

Zum Frühstück gab es wieder Eier. Danach, wie bereits erwähnt, den Markt und dann fuhren wir weiter Richtung Norden. 60 km bumpy road, durch einen Nationalpark,  entlang eines Flusses. Unterwegs hielten wir an und schauten uns ein Hmong Dorf an. Das Dorf lag am Rande einer Kautschuk Plantage. Diese legen die Bergvölker unter Anleitung von chinesischen Geschäftsleuten an, die dann auch den Kautschuk abnehmen. Nach 7 Jahren gibt es die erste Ernte. Die Ernte ist sehr arbeitsintensiv und die Besitzer können nichts anderes tun, als den Kautschuk einsammeln. Der Tag beginnt dann 2 Uhr in der Nacht. 

Das Erste, was wir im Dorf sahen, war ein Hahnenkampf.  Das ist ja auch eine Wissenschaft für sich (die Vorbereitung der Hähne auf den Kampf). Doch erst einmal war es ein tolles Schauspiel, ideal zum Fotografieren. Das letzte Mal haben wir einen solchen Kampf in Madagaskar gesehen. Der Kampf war sehr kurz, denn wenn der eine Hahn davon läuft, ist der Kampf vorbei, und wird KO gewertet.

Die Hmong bauen andere Häuser als die Khamu und Lanten, ebenerdig. Wenn an der Tür frische Zweige hängen,  dann darf das Haus nicht betreten werden. Das gilt für etwa 2 Tage. Auch haben sie zwei Türen, die eine wird für jeden Tag genutzt, die andere nur für Festlichkeiten. Unter dem Dach sind Hähne angebunden, die zur Jagd genutzt werden, indem sie  in den Wald gebracht werden und dort sehr, sehr ähnlich wie wilde Hähne rufen und damit wilde Hähne anlocken, die dann aus dem Hinterhalt  erschossen werden. Sack erzählte uns, dass sie aber in der Nacht mächtig Krach machen. 

Auf dem Dach lagen Relikte zum Vertreiben der bösen Geister, die in der Welt der Bergvölker vielfältig vorhanden sind. Doch es gab auch schon Steinhäuser und ein moderner Pickup stand neben einem Haus. Die Hmong dieses Dorfes müssen es also schon zu einigem Wohlstand gebracht haben. 

Unser Ziel, war ein kleines Städtchen im Goldenen Dreieck, kurz vor der chinesischen Grenze. Hier leben auf relativ kleinem Raum viele verschiedene Völker zusammen.  Im städtischen Museum waren ihre Trachten ausgestellt. Einige von ihnen besuchten uns schon im Hotel und wollten uns ihre Handarbeiten verkaufen. Im Museum schauten wir uns auch einen Film vom Martin Gronemeyer über das Volk der Akha an.

  http://m.youtube.com/watch?v=j5BCEDxkPHk&desktop_uri=%2Fwatch%3Fv%3Dj5BCEDxkPHk

Sehr beeindruckend.  Morgen werden wir zu einem der Dörfer aufbrechen. 

Abendessen gab es wieder auf dem lokalen Nachtmarkt. Wieder eine Ente. Dazu grünen Papaya Salat. LECKER.

Jetzt post Toma Yoga.

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Heute war der erste Trekkingtag. Frühstück gab es im Hotel. Ein leckeres Brötchen. Und die obligatorischen Spiegeleier. Wir wurden von einem kleinen Pritschenwagen abgeholt und etwa 6 km aus dem Dorf gefahren. Da war auch schon uns erstes Dorf, der Thai Loo. Hier webten die Frauen und spannen, u.a. Synthetische Fasern aus China, aber auch Baumwolle aus eigenem Anbau. Viele der Bauern hatten kleine Traktoren und  Lastwagen, die unter ihren Holzhäusern standen. Ganz so schlecht schien es den Menschen nicht zu gehen. 

Thai-Loo-Dorf in der Nähe von Muang Sing

Zum nächsten Dorf ging es vorbei an der Waschstelle des Dorfes, an abgebrannten Zuckerohrfeldern, Bananenplantagen, die recht professionell ausschauten. Danach folgten Felder mit Wassermelonen, die von einer chinesischen Familie bewirtschaftet wurden. Sie lebten am Rande des Feldes und hatten die Felder für 5 Monate gepachtet. Danach würden die laotischen Besitzer der Felder wieder Reis anbauen. Sie gossen per Hand jede einzelne Pflanze und gaben auch Dünger hinzu. Die Frau war 35 und ihr Sohn hatte die Schule bereits beendet. Unter der heißen Sonne war die Arbeit sehr anstrengend.

Bilder von der Wanderung (zwischen den Dörfern)

Neben dem Wassermelonenfeld begann auch schon das nächste Dorf, ein Dorf der Akha. Bereits am Dorfeingang werden die bösen Geiser abgeschreckt. Ein Tor mit hölzernen Messern, Gewehren und vielen Symbolen, die die Dämonen fürchten, zierten das Tor zum Dorf.

 Die Akha sind Animisten und glauben an Geister und Dämonen. Wir sahen eine Frau weben und das Spannendste war das Burschenhaus, eine kleine Hütte gleich neben dem Elternhaus, das für die Söhne gebaut wird, wenn sie geschlechtsreif werden, also so um die 15 Jahre, und das ihnen zur Verfügung steht, wenn sie mal spät heimkommen und die Tür des Elternhauses  ist bereits verschlossen. Dann schlafen sie in ihrem Haus, ob nun alleine oder mit Freundin, bleibt ihnen überlassen. Die Freundin darf aber nicht von den Nachbarn gesehen werden, denn dann wäre eine Heirat unumgänglich. Sollte diese nicht zustande kommen, dann ist dies sehr schlecht für den Ruf des Mädchens. Frauen heiraten in den Dörfern sehr jung, denn wer mit 20 noch nicht verheiratet ist (als Mädchen), mit dem scheint etwas nicht in Ordnung zu sein. 

Aus der Wikipedia (Artikel überspringen - weiter im Text)

Akha (auch Aka, auf Thai Ai Ko) sind eines der zahlreichen Bergvölker Südostasiens. Die Akha kamen aus der Grenzgegend von Birma und Yunnan nach Südostasien, wo sie heute in Nord-Thailand, Laos und Vietnam siedeln. Die Sprache Akha gehört zur Sino-Tibetischen Sprachfamilie und kennt nur die mündliche Überlieferung ohne schriftliche Zeugnisse. Man schätzt die Zahl der Akha auf mehr als 400.000. Sie bilden damit eine relativ große Minderheit in den Ländern, in denen sie siedeln.

In Thailand sind sie als eines der sieben großen Bergvölker anerkannt, in Laos als Lao Sung (Hochland-Lao). In China (knapp 1,7 Millionen) und in Vietnam (17.500) sind sie unter ihrer Eigenbezeichnung Hani bzw. Hà Nhì zusammen mit ethnisch eng verwandten Gruppen offiziell anerkannte Nationalitäten.

Die Akha kamen möglicherweise ursprünglich aus der Mongolei, wo sie vor 1500 Jahren gesiedelt haben sollen. Sie zogen später sicher nach Yunnan in Südchina und beherrschten vom 8. Jahrhundert bis zum 13. Jahrhundert das Königreich Nanzhao. Die nach Yunnan vordringenden Tai-Völker, Mongolen und Han integrierten die Akha in ihre Bevölkerung oder vertrieben sie auf die höher liegenden Gebiete ihres eigenen Lebensraumes.

Hauptsiedlungsgebiet sind heute die Bergrücken oberhalb etwa 1.000 m in Thailand (in den Provinzen Chiang Rai, Chiang Mai, Lampang, Phrae, Tak und Kamphaeng Phet). Im Jahr 2000 lebten nach einer groben Schätzung rund 50.000 Akha in etwas mehr als 300 Dörfern. Sie stammen nach allgemeiner Auffassung aus dem tibetischen Hochland, sind von dort nach Yunnan gewandert, von wo ein Teil weiter in das nördliche Birma und Laos zog und seit Mitte des 19. Jahrhunderts auch Thailand erreichte. Selbst heute noch lässt sich eine Migration nach Thailand feststellen.

Lebensweise
Die Akha leben als Bauern, die Wechselwirtschaft mit Trockenreis, Weizen, Bohnen, Knoblauch und anderen Gemüsesorten betreiben sowie Schweine und Wasserbüffel halten. Diese intensive Landwirtschaft versucht die thailändische Regierung in eine eher extensive Form umzusteuern. Dazu werden Hilfsprojekte durchgeführt.

Die Akha leben traditionell in Bambushütten, die auf Holzpfählen gebaut sind. Ihre Dörfer liegen meist auf hohen Bergrücken in den Hochgebieten Nordthailands, Birmas, Laos und Südchinas. Sie sind meist umgeben von Dörfern anderer Bergvölker wie z. B. den Lahu oder den Jino. Jedes Dorf hat eine Art „Bürgermeister“, der die Interessen der Akha gegenüber den thailändischen Kommunen vertritt.

Die Akha-Gesellschaft besteht aus einem patrilinearen Verwandtschaftssystem, das bestimmt, welche Gruppe oder welcher Clan Ehefrauen bereitstellt oder annimmt. In diesem System müssen Frauen in Clans einheiraten, die für sie als „Ehefrauen annehmende“ klassifiziert sind, und Männer können nur Frauen heiraten, die für sie als „Ehefrauen gebende“ bestimmt sind. Jedes Individuum ist also beschränkt in seiner Partnerwahl, nicht nur durch das Gebot der Exogamie sondern auch durch komplexe Regeln für das Annehmen und Geben von Ehefrauen.

Die Akha treiben für gewöhnlich regen Handel mit den umliegenden Dörfern und Städten. Sie verkaufen ihre landwirtschaftlichen Produkte auf den örtlichen Märkten und decken sich dort mit Konsumgütern oder Kleidung ein.

In vielen der abgelegenen Dörfern wird auch heute noch Opium angebaut, das insbesondere von den älteren Männern konsumiert wird und seit Jahrhunderten aus medizinischen und religiösen Gründen in Gebrauch ist. Die thailändische Regierung versucht mit Hilfsprojekten dieses Problem einzudämmen.

Die Basis jeder Mahlzeit ist Reis. Dazu werden Eintöpfe, Gemüsebeilagen, Bambus und selbstgemachte Soßen aus Chili serviert. Ab und zu gibt es auch Huhn, Schwein, Fisch und auch Käfer. Dabei werden nach Möglichkeit alle Körperteile der Tiere verzehrt, samt Kopf und Knochen. Wie in Asien üblich essen sie mit den Händen oder mit Stäbchen. Suppen löffeln sie aus einer gemeinsamen Schüssel. Gegessen wird auf dem Boden auf einem Tischchen aus Bambus. Sehr gerne wird auch der selbstgebrannte Whiskey (Dschibbá) zu den Mahlzeiten getrunken. Er ist auch fester Bestandteil gesellschaftlicher Aktivitäten, Abende und Feste.
Handwerklich sind die Akha sehr begabt. Sie stellen viele alltägliche Gebrauchsgegenstände wie Körbe, Behälter oder Trinkbecher aus Bambus her. Der Dorfschneider näht die traditionellen Trachten und Hemden sowie Mützen, Taschen, Geldbeutel oder Armbänder. Die traditionelle Tracht der Frauen ist sehr farbig, sie tragen dazu schwarze Mützen mit Silbermünzen. Die Männer tragen schwarze Hosen mit einer kurzen Jacke, die mit wenigen Knöpfen lose zusammengehalten wird. Die Kleidung besteht aus selbstgesponnener Baumwolle. Auch ihre Macheten, Messer und Fischernetze sind häufig Eigenkreationen.

Am Eingang zahlreicher Akha-Dörfer gibt es einen prunkvollen Eingang sowie eine riesige Schaukel, die im August während des „Schaukelfestes“ benutzt wird. Die Schnitzereien der Eingänge weisen traditionelle Themen des täglichen Lebens auf, durchaus auch aus der Neuzeit, wie Autos und Flugzeuge. Diese Tore dürfen nicht berührt oder respektlos behandelt werden.

Auf Grund ihrer abgeschiedenen Lebensweise sind Akha-Dörfer besonders in Laos oft Ziel von Trekking-Touristen. Hier setzten inzwischen Projekte verschiedener internationaler Entwicklungsorganisationen (zum Beispiel der GTZ) zur Einführung von nachhaltigem Tourismus an.

Die Akha sind Anhänger einer animistischen Religion, die Ahnenverehrung und Geisterverehrung umfasst. Sie verstehen sich selbst als Bindeglied zwischen der vorigen und der kommenden Generation. Die Ehrung der Toten und des allmächtigen Geistes durch Opfergaben ist somit der wichtigste Bestandteil ihrer Religion. Jedes Dorf besitzt zwei Tore, die böse Geister aus dem Dorf fernhalten sollen. Jeder Mensch muss das Dorf durch diese Tore betreten. An den Toren findet man aus Holz geschnitzte männliche und weibliche Skulpturen, deren Geschlechtsmerkmale deutlich hervorgehoben sind. Ein jährliches Ritual ist die Erneuerung der Dorftore.

Wenn ein Dorfmitglied stirbt, dann gibt es eine fünftägige Begräbniszeremonie an der sich das gesamte Dorf beteiligt, zusätzlich herrscht ein Arbeitsverbot. Der Verstorbene wird in seinem Zuhause aufgebahrt und feierlich verabschiedet. Wesentliche Bestandteile der Zeremonie sind:

– das Opfern von Tieren: Dabei wird einem Wasserbüffel ein angespitzter Holzpfahl in den Hals gerammt, um ihn zu töten. Anschließend wird er mit Macheten geschlachtet und von den Dorfbewohnern verspeist. Dazu wird viel Whiskey getrunken.
– das Singen: Dabei singen die Dorfältesten vier Tage lang rund um die Uhr das gesamte Leben des Verstorbenen von der Geburt an bis zum Tode. Sie sitzen dabei oft stundenlang vor dem festlich geschmückten Sarg und singen sich in Trance. Der Sarg wird mit Blumen, bunten Stoffen und blinkenden Lichterketten geschmückt. Einige Frauen tragen zur Zeremonie ihre traditionelle Tracht und laufen singend durch das Dorf.

Am Tage vor der Beerdigung muss der Geist des Verstorbenen aus dem Dorf getrieben werden. Er darf sich nicht weiter im Dorf aufhalten, da dies negative Auswirkungen auf das Leben der anderen Bewohner haben könnte. Er kann sich in jedem Haus und in jeder Person „verstecken“ und muss von einem Schamanen ausgetrieben werden. Dieser ist dazu bunt bemalt und trägt einen großen Holzhammer und einen übergroßen Holzpenis. Er läuft durch die Straßen und Häuser und treibt den Geist mit Schreien und Schlägen aus dem Dorf. Die Beerdigung findet dann am fünften Tage nach dem Tode im Kreise der Familie und außerhalb der Tore des Dorfes statt. Die Gräber befinden sich im Wald und sind nicht als solche gekennzeichnet oder geschmückt.

Infolge des sehr komplexen Glaubens der Akha war die Konvertierungsrate zum Christentum, die die seit 1869 hier praktizierenden Missionare erreichten, sehr gering. Erst 40 Jahre später konnte der erste Akha überzeugt werden und weitere 27 Jahre später wurde die erste Baptistenkirche bei den Akha eingerichtet (1936). Dennoch treten seit den Achtziger und Neunziger Jahren vermehrt Akha in die christliche Kirche ein; dies jedoch weniger aufgrund des Wirkens von Missionaren, sondern aufgrund der Tatsache, dass sie aus finanziellen oder kulturellen Gründen keine Möglichkeit mehr haben, ihre traditionelle Religion auszuüben. Es waren einfach keine Familienmitglieder oder Ältere mehr da, die den überlieferten Glauben erklären konnten.

Teilweise sind bereits über 60 % der Bewohner konvertiert. Die thailändische Regierung hat flächendeckend Grundschulen in den Akhadörfern gebaut, in denen der gesamte Unterricht auf Thai abgehalten wird. Da der Buddhismus in Thailand Staatsreligion ist, müssen die Schulkinder während ihrer Schulzeit auch die Tempel besuchen und buddhistische Riten praktizieren.

Ein Problem der Dörfer ist die Abwanderung vieler junger Akha. Sie kehren ihren Heimatdörfern den Rücken und ziehen in die Städte. Zurück bleiben oft nur die Alten und die Kinder.

Es gibt vielerorts bereits asphaltierte Straßen, die die Bergdörfer mit den thailändischen Ortschaften verbinden. Einige Dorfbewohner besitzen Motorroller, teilweise auch Autos. Viele Dörfer verfügen auch über eine ausreichende Stromversorgung, Satelliten- und Handyempfang. Viele Akha besitzen bereits moderne elektronische Geräte wie Kühlschränke, Fernseher, DVD-Player und Handys.

Aufgrund der Abwanderung aus den Dörfern und der Tatsache, dass es keine geschriebenen Dokumente in der Sprache der Akha gibt, ist damit zu rechnen, dass die Sprache und Religion eines Tages gänzlich verschwunden sein wird.

Viele Akha in Thailand und Birma besitzen auch heute noch keine Staatsangehörigkeit. Unbestätigten Berichten zufolge kam es in letzter Zeit in immer wieder zu Übergriffen der örtlichen Polizei und des Militärs. Dabei sollen Akhafrauen vergewaltigt und ermordet worden sein. Unabhängige Bestätigungen für diese Berichte gibt es bisher nicht.

Drogen und Alkohol

Neben Alkoholismus bedroht Opiumabhängigkeit den Stamm. Opium wird heute großflächig von den Bauern angepflanzt. Doch diese Droge war nicht immer ein Bestandteil ihrer Kultur gewesen: Sie wurde erst durch die Kolonialmächte eingeführt, und die Akha haben diese für sich entdeckt. Es gibt zahlreiche Projekte von Außenstehenden, die versuchen, die Akha von dieser Droge abzubringen, doch dies gestaltet sich sehr schwierig, denn das Volk hat sich den Genuss dieser Droge über Generationen angewöhnt.

Tourismus
Ein weiteres zentrales Problem ist erst in den letzten Jahrzehnten entstanden: Der Tourismus wurde und wird immer noch stärker in den Gebieten der Akha gefördert. Die Touristen sind ein äusserst störender Faktor im Leben der Akha. Viele Akha spezialisieren sich heutzutage auf das Geschäft mit den Touristen. Sie ziehen in traditioneller Tracht durch die Städte und verkaufen vorwiegend im Norden Thailands Handgemachtes und Schmuck. Es gibt Pläne für die Organisation für nachhaltigen Tourismus in diesem Gebiet, die dem Volk wieder Zeit lassen würde, sich auf ihr Leben zu konzentrieren.

Hühner und Schweine hatten ihre eigenen Behausungen. Am Dorfausgang ging es wieder durch das mystische Tor.

Direkt hinter dem Eingang hatte der Schmied seine Werkstatt. Der Grund warum außerhalb des Dorfes ist Brandschutz. Damit die Holzhütten nicht in Brand gerieten, befand sich das Schmiedefeuer nicht im Dorf.

Weiter spazierten wir vorbei an Kautschukplantagen, die nach 10 Jahren den ersten Gummi geben und wirklich einen erfahrenen Umgang mit den Bäumen beim Anschneiden. Unterwegs lernten wir einige Heilmittel kennen, gegen Kopfschmerzen, Durchfall, sahen Baumwolle, Rattan (was als Speise auf dem Basar verkauft wurde), aber auch Blüten, denen man besser nicht zu nahe kam. Felder wurden mit Symbolen vor  Dämonen geschützt.

An einem wunderschön blühenden Baum standen Kinder und warteten, bis Blüten vom Wind heruntergeweht werden, um sie dann aufzusammeln und die Blütenzentren als Delikatesse zu verspeisen. Der Baum stand am Eingang zu einem Yaodorf.

Hier begrüßte uns ein großer Schmetterling. Wir machten in einem großen Haus halt, das Trekkinggruppen auch zur Übernachtung dient. Inmitten des Hauses verzehrten wir unser vorgekochtes Essen, Huhn, Reis, verschiedenes gekochtes Gemüse und zum Nachtisch eine Banane. Sehr schmackhaft. Im Haus hingen auch einige Handarbeiten an der Wand, die uns erfolgreich nach dem Essen angeboten wurden.

Vor einer Hütte lag ein Yao, der mir etwas im Rausch zu sein schien. Opiumkonsum war in den Bergregionen weit verbreitet und auch eine gute Einnahmequelle der Bewohner. Seitdem sie weggefallen ist, müssen die Bauern sich andere  Einnahmequellen suchen. Das ist nicht so leicht.

Aus der Wikipedia

Die Yao (Artikel überspringen)

chinesisch 瑶族, Pinyin Yáozú) sind eine der 56 durch die Volksrepublik China anerkannten Nationalitäten. Die Yao zählen in China 2.796.003 Menschen (Zensus 2010). Sie leben in den bergigen Regionen im Süden und Südwesten Chinas. Daneben siedeln sie auch im nördlichen Laos und Vietnam sowie in Myanmar. Rund 60.000 Yao leben im Norden Thailands. Sie werden dort zu den Bergvölkern gezählt.

Die Yao in Thailand nennen sich selbst Mien oder Iu-Mien, was so viel wie Person, Individuum oder Wesen bedeutet.

Die Yao in China zerfallen in mehrere Gruppen und sprechen zumindest drei verschiedene Sprachen: Mien (chinesisch 勉语, Pinyin Miǎnyǔ), Bunu (布努语, Bùnǔyǔ) und Lakkia (拉珈语, Lājiāyǔ). Eine weitere große Gruppe, die offiziell zu den Yao gerechnet wird, spricht Zhuang. Eine Gruppe in der Inselprovinz Hainan wird auf eigenen, nachdrücklichen Wunsch offiziell zu den Miao gerechnet, spricht jedoch Mien. Diese Gruppe, die während der Qing-Dynastie auf Hainan angesiedelt wurde, bestand damals aus Soldaten und ihren Familien. Die Soldaten wurden von der Qing-Regierung zur Unterdrückung der häufig aufständischen Li eingesetzt. Obwohl die Regierung der VR China mehrfach das Angebot gemacht hatte, die Gruppe als Yao zu klassifizieren, wurde dies abgelehnt, da sie sich mit der Bezeichnung „Miao“, die ihnen in der Qing-Zeit gegeben worden war, stärker identifizierten.

Sprachen
Mien und Bunu gehören zu den Miao-Yao-Sprachen (oder Hmong-Mien-Sprachen), die von chinesischen Wissenschaftlern zu den sino-tibetische Sprachen gezählt werden (die meisten westlichen Wissenschaftler widersprechen dieser Klassifikation); Lakkia gehört zu den Tai-Kadai-Sprachen.

Erst 1982 wurde in China von Sprachwissenschaftlern des Zentralen Nationalitäteninstituts in Beijing auf Grundlage der fünf „bei der Schaffung bzw. Reform der Schriften nationaler Minderheiten einzuhaltenden Prinzipien“ (创立或改革少数民族文字必须的遵循原则), die der Staatsrat im Dezember 1957 erlassen hatte, ein Entwurf einer Mien-Schriftsprache geschaffen. In den Jahren darauf wurde dieser Entwurf mit Sprachwissenschaftlern und Yao aus verschiedenen Ländern diskutiert.

Bunu wird seit den 1950er Jahren in lateinischer Schrift geschrieben. Die Standardsprache unterscheidet 65 Silbenanlaute, 26 Auslaute und acht Töne.

Religion
Ihre ursprüngliche, schriftlich überlieferte Religion basiert auf mittelalterlichem chinesischen Taoismus. Heute sind zahlreiche Yao zum Buddhismus und Christentum konvertiert.

Die erste geschichtliche Erwähnung der Yao reicht bis ins 5. Jahrhundert v. Chr. zurück.

Auf dem Weg zum Nachbar-Yao-Dorf sahen wir einen chinesischen Mechaniker, wie er einen Traktor reparierte. Auch die Yao glauben an Geister und halten über sie Kontakt mit ihren Ahnen. Ein Zeugnis dieser Kontaktaufnahme sahen wir im Dorf. Aber im Dorf gab es auch fortschrittliche technische Einrichtungen, zum Beispiel eine chinesische Warmwassererzeugung nach demselben Prinzip wie auch auf unserem Hausdach.

Eine schicke Yaofrau in ihrem traditionellen Kostüm sahen wir im Dorfkiosk. Alle Frauen, die wir im Dorf sahen, waren beschäftigt mit weben, nähen oder waschen. Doch auch die Männer gingen ihrer Arbeit nach.

 Als letztes Dorf auf dem Weg lag erneut eine Akha-Siedlung. Hier sahen wir einen Jungen, der sein Moped an der Waschstelle säuberte, einen Jungen, der mit einem großen Gewehr durch das Dorf lief und natürlich viele Kinder.

 Und in einer Stunde beginnt der Nachtmarkt.

Muang Sing hieß die Stadt, in der wir nun zwei Tage verweilten. Vergessen zu erwähnen hatte ich den kleinen Mönch, der hinter dem Tempel mit anderen Kindern eine Art Kreiselspiel spielte, obwohl es die Regeln nicht erlauben. Auf eine 1 mal 1 Meter Fläche wurde ein rotierender Kreisel geworfen und dieser musste dann mit einem anderen Kreisel von der Fläche geschmissen worden. So deutete wenigsten ich die Regeln.

Auch anzumerken wäre, dass wir  auf der Rückfahrt vom Trekking  an einem Palast vorbeifuhren, errichtet von Geld aus dem schwarzen Business, wie es unserer Guide ausdrückte (er hätte ruhig weißem Business sagen können, denn es handelte sich mit Sicherheit um Opium. Wir aßen wieder auf dem Nightmarkt, denn richtige Alternativen gab es nicht. Doch das Essen hier war frisch, in Ordnung und eben extrem  billig, obwohl die Ente hier 3,5 Euro kostete, einen Euro mehr als in Luang Namtha.

Nach dem Night Markt schrieb ich dann den Trekkingbericht. Plötzlich schon gegen Zehn, wurde es noch einmal richtig laut. Also wieder anziehen und schauen was los ist. In die dunklen Straßen von Muand Sing suchte ich die Quelle der Trommeln, in der Hoffnung irgendetwas Neues zu sehen. Der Krach kam vom Tempel, wo die jungen Novizen sich einen Spaß machten und die Trommeln schlugen. Als ich zweimal mit meinem Blitzlicht ausgelöst hatte, waren sie plötzlich alle weg.

7-2-2014

Morgens Frühstück, Abfahrt pünktlich 9.00 Uhr. Am Dorfausgang bogen wir rechts ab und besichtigten noch einen Tempel, die erste Tempelbesichtigung im Urlaub - Respekt. Da hatten wir in Myanmar schon mehrere hinter uns.

Der Tempel muss von lokaler Bedeutung sein. Hier wird ganz groß das "Erntedankfest" gefeiert.

Zurück ging es zwangsweise auf derselben holprigen Straße wie hinzu.

Bilder von der Fahrt zurück nach Luang Namtha und vom Tempel

Wir bezogen unseren Bungalow Nummer 402 duschten uns, was uns die Mücken in Muang Sing verwehrten (Es waren hunderte in der Toilette), und fühlten uns wieder sauber.

Bevor wir wieder zum Nachtmarkt gingen, fuhren wir noch ein wenig durch die Stadt,  mit dem Fahrrad. Sehr ungewohnt. Die Räder waren natürlich in keinster Weise auf unsere Körpermaße eingestellt. Es ging hinauf zur Stupa, wo wir einen schönen Blick über Luang Namtha hatten.

Bilder von Luang Namtha

Dann sahen wir auf dem Rückweg noch Jungs, die im Reisfeld fischten.

Kurz vor dem Nightmarkt aßen wir noch zwei Fruchtplatten beim Neuseeländer und hatten das schnellste Internet der Stadt kostenlos dazu. Auf dem Nightmarket dann 2 Enten. Und Papaya Salat.

 

Morgen geht es zum Trekking. 

Zum Trekking

 

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