18. - 20. Januar 2015            Puerto Montt und Ausflüge in die nähere Umgebung

Nationalpark Alerce Andino und Insel Chiloe

18. Januar 2015

Ein Tag fast ohne Fotos und somit fast ohne Text (Was ist die Bildzeitung ohne Bilder?)

 

Überfahrt mit dem Linienbus von Pucon nach Puerto Montt 340 km in den Süden. Es war trüb. Unser Vulkan war nicht zu sehen. Was hatten wir für ein Glück mit dem Wetter gestern.

Als wir uns Puerto Montt näherten, begann es zu regnen. Wir wurden abgeholt von Gabriel. Gabriel wusste schon eine ganze Menge von uns. Da scheint der Informationsaustausch zwischen den Büros zu funktionieren.  Er erklärte uns, wo man hingehen kann in Puerto Montt und wo auch besser nicht. Die erste Stadt, wo wir aufpassen sollten wegen Kriminalität. Bisher hatten wir uns recht sicher gefühlt.

Kurz vor dem Abendbrot machten wir dann auch einen Ausflug in die Stadt, in deren Zentrum sich unser Hotel befand. Zuerst zur Touristeninformation gleich am Meer, wo wir uns mit Informationen für morgen und übermorgen eindeckten, zwei freie Tage. Ziele gab es ausreichend, außerhalb der Stadt.

Die Stadt selbst war schon etwas heavy. Wir gingen entlang einer auf einer Broschüre eingezeichneten grünen Linie. Links und rechts unschöne, um das Wort hässliche zu vermeiden, Gebäude. Alle vergittert und verschmiert. Und das war die Vorzeigegegend. Beängstigend. In Puerto Montt ist der Ausgangs- und Endpunkt oder Zwischenstopp von Kreuzfahrten in den Süden Chiles. Morgen soll ein Schiff mit 1800 Personen einlaufen. Dann steht die Stadt Kopf und alle Touristenbüros sind beschäftigt / ausgebucht. Aber den Tag darauf wäre es kein Problem, etwas zu organisieren. Die Preise, die Gabriel uns für die Ausflüge nannte, waren schon erschreckend hoch. 345 $ pro Tag für eine private Tour. Mhhhhhhhm. 91 $ für eine Gruppentour. Gut, dass wir nicht wissen, was die Ausflüge bisher gekosten haben.

Um die Zeit morgen effektiv nutzen zu können, entschied ich ein Auto zu leihen. Schauen wir mal, was dabei herauskommt.

Eigentlich hätte ich heute gar nichts geschrieben, aber beim abendlichen Spaziergang flogen mehrere große Vögel über uns hinweg. Im Tele erkannte ich sie als Truthangeier und machte einige Fotos von ihnen, sonst gab es vom Tag eigentlich nichts zu berichten.

 
19. Januar 2015                 Der letzte Nebelwald in Südamerika

Wir haben ein Auto. Wir sind frei, unabhängig, haben einen neuen Aktionsradius.

9.00 Uhr, pünktlich war der Agent da und übergab uns die Autoschlüssel. Völlig problemlos.

Tanken und ab in den nächsten Nationalpark, Alerce Andino.  Alerce Andino ist ein sehr oder der artenreichste Nebelwald in Chile. Hier sind die Alercebäume (ich schau noch mal nach, aber mir scheint es ist eine Zedernart) heimisch.

 Sie sind die zweitältesten Bäume der Welt, sehr groß, dick, wachsen langsam (1cm im Durchmesser in 15 Jahren). Im Park gibt es sonst noch Farne, Bambus und überhaupt ist der Wald sehr wild.

Aus der Wikipedia

Die Patagonische Zypresse oder Alerce (Fitzroya cupressoides) ist die einzige Pflanzenart der Gattung Fitzroya aus der Familie der Zypressengewächse (Cupressaceae). Sie ist in Südamerika heimisch. Die Patagonische Zypresse ist ein immergrüner Baum. An ihren Heimatstandorten wächst die Patagonische Zypresse als mächtiger Baum und kann Wuchshöhen von etwa 45 bis 50 Metern sowie Stammdurchmesser 3 bis zu 5 Metern erreichen. Sie kann ein sehr hohes Lebensalter erreichen. Die älteste Patagonische Zypresse konnte auf ein Lebensalter von 3600 Jahren datiert werden. Die Patagonische Zypresse wächst sehr langsam.

Das größte offiziell registrierte Exemplar Argentiniens steht im Nationalpark Los Alerces am nördlichen Ausläufer des Lake Menendez, in der Nähe von Puerto Sagrario. Dieser Baum ist 57 Meter hoch und weist einen Stammdurchmesser vom 2,2 Metern auf. Sein Alter wird auf 2600 Jahre geschätzt. Noch höhere Exemplare sollen Gerüchten von Park-Rangern zufolge am südlichen Ausläufer des Lake Menendez stehen, der jedoch nicht öffentlich zugänglich ist. In Chiles "Monumento Natural Alerce Costero", in der Region X, südlich von Valdivia, steht ein mächtiger Alercebaum mit einem Durchmesser von 4,26 m.

Das Alter eines Exemplares wurde mit 3622 Jahren bestimmt. Dies ist das zweithöchste Alter eines einzelnen Baumes, das bislang jemals exakt bestimmt werden konnte. Auf diesem Exemplar zusammen mit noch älteren Holzfunden von Patagonischen Zypressen konnte eine Dendrochronologie aufgebaut werden, die 5666 Jahre abdeckt und somit die längste durch Baumringanalysen abgesicherte Chronologie in der südlichen Hemisphäre darstellt. Es gibt mit großer Sicherheit noch ältere Exemplare als den 3.622 Jahre alten Baum. Diese Exemplare sind allerdings hohl, sodass eine genaue Altersbestimmung nicht möglich ist.

Wie kamen wir dort hin. Wir wollten nach Lenca fahren, verfuhren uns aber schon etwas beim Verlassen der Stadt und wollten dann etwas für unterwegs einkaufen. Im nächsten Ort, gleich nach der Flussüberquerung, war ein ganz unscheinbarer Laden (incl. Museum, das wir nicht besuchten und eine Touristeninformation). Wir kauften die Tagesverpflegung, als 4 junge Frauen in den Laden (Tante-Emma-Art) traten und nach dem Weg in den NP fragten. Wir wurden hellhörig, als der Verkäufer und Tourismusinformatiker, den Frauen erklärte, das die Schotterstraße, die an seinem Laden vorbeifuhr, in den NP führt. Als wir nachfragten nach Lenca, sagte er uns, dass dies zu weit sei und der Zugang schwieriger und langwieriger ist und dass es mehrere Zugänge zum Park gäbe. Also Schotterstraße fahren an Weideland vorbei, auf dem sich dutzende Ibisse und Kiebitze tummelten. Die Brücken waren recht abenteuerlich und manchmal frage ich mich, da die Längsbalken manchmal auf der Brücke 20 Zentimeter in die Luft ragten (wenn man in die andere Richtung wollte, hieße das, dass man auf diesen Balken wie auf einen Bordstein auffahren musste und das auf einer schmalen Fahrspur, denn in der Mitte lagen nur Querbalken, keine Längsbalken. Also man musste unbedingt diese in der Luft stehenden Balken treffen, um über die Brücke zu kommen.) wie ich das bloß auf dem Rückweg hinbekomme.

White throated Sierra Finch - beobachtet auf dem Weg zum Nationalpark

In der Luft kreisten Geier, und auf den Wiesen gab es Ibisse en Mass. Und ich konnte anhalten, wenn ich wollte. Einfach nur das Gas wegnehmen und auf die Bremse treten!

Eigentlich hatte ich schon einige Bauchschmerzen, was wir wohl in Puerto Montt zwei lange freie Tage machen würden.

Wir erreichten den Zugang zum Nationalpark gegen 10.45 Uhr, mussten uns ins Buch eintragen und wählten eine Route von etwa 5 Stunden. Etwa 700 Meter ging es weiter auf der selben Schotterstraße, bevor ein Weg nach links in den Wald abzweigte. Wir waren schon etwas stutzig geworden, als wir die km und Gehzeiten am Eingang gesehen hatten. Es ergaben sich sehr langsame Wandergeschwindigkeiten.

Der Weg in den Wald verlief auch gleich auf Holzbohlen und auf denen waren noch Drahtnetze befestigt. Wir hatten einen fast sonnigen Tag. Wenn es regnete, was es hier sonst häufig tut, helfen die Netze nicht auszurutschen. Dieser Wegteil war in einem sehr guten Zustand. Die ersten großen Alerca Bäume nahmen wir gar nicht so bewußt war, obwohl wir direkt an ihnen vorbeigingen.

Doch das ist wie mit der Ameise, die auf einem Fußball läuft. Erst auf dem Rückweg wurden wir ihrer völlig gewahr. Bereits vom Eingang des Parkes hörten wir verschieden Vogellaute. Einer der Vögel gab einen Warnlaut von sich, sobald wir uns in sein Gebiet begaben. Natürlich wollte ich ihn fotografieren. Aber die dichte Vegetation erlaubte es nicht, ihn irgendwo zu sehen, geschweige denn, ein Foto von ihm zu machen. Am ersten Aufstieg, über noch gut ausgebaute Holztreppen, manche davon mit Geländer, hörte ich gleich neben mir einen Vogel im Dickicht.

Bürzelstelzer - Chucao Tapaculo

Toma ging weiter und ich wartete, ob der Vogel sich noch einmal zeigen würde. Er war neugierig und kam durch das Bambusdickicht immer näher. Ich  hatte zwar kein Tele drauf, aber das brauchte ich auch gar nicht, denn er kam bis an meine Füße. Filmen, fotografieren. Was für ein traumhaftes Erlebnis. Ein sehr schöner Vogel. Von der Form wie ein Zaunkönig, doch größer, mit einer roten Kehle. Irgendwann ging ich langsam weiter und er verschwand im Wald.

Kurz darauf kamen uns auch die 4 Mädchen entgegen, die wohl nicht soviel Zeit hatten und zurück mussten. Der Weg wurde nicht nur steiler, sondern auch rutschig, schlammig, gefährlich glatt auf den hölzernen Bohlen, die oft Querungen über feuchte Wegstrecken oder Bäche bildeten.

Es gab einige schöne Blüten, doch dominierend war das Grün, dass auch die Stämme der Bäume besetzt hatte. Moose, Farne, Bambus.

Dem Aufstieg folgte der Abstieg zum See, den man ab und zu durch die Bäume sehen konnte. Und wieder geschah es, dass ich ein oder zwei Vögel im Moos der Bäume nach Insekten suchen sah. Und erst die beiden, dann drei, vier, fünf von ihnen tanzten vor meiner Kamera herum.

Toma spornte mich zum Weitergehen an. Dann kamen wir an eine Abzweigung, wo ein Weg nach oben führte. Wir dachten, dass hier der riesige Baum steht und gingen nach oben. Beim Aufstieg rutschte Toma auf den glatten Holzbohlen aus und viel schmerzhaft hin. Aber sie konnte weitergehen. Oben angekommen, hatten wir einen schönen Blick durch die riesigen Alerce Bäume hindurch auf den See unten und den blauen, mit weißen Fotowolken verzierten, Himmel, oben. Hier oben gab es auch eine Bank, die wir zum Mittagessen nutzten.

Immer wieder der Vogel, der seinen Warnruf absetzte, wenn wir ihm zu nah kamen. Wir liefen noch bis zum See und wurden auf der freien Geröllfläche von den riesen schwarzen Fliegen angegriffen. Es waren die selben, wie bei der Andenüberquerung.

Sie bevorzugten offenes, sonniges Gelände. Schnell wieder zurück in den Wald. Toma fiel noch ein zweites Mal, diesmal noch schmerzhafter und alles wegen der extrem glitschigen Holztritte. Mir ist schleierhaft, wie man hier bei Regenwetter gehen kann. Aber der Wald war schon besonders schön und entschädigte für die Strapazen, des Auf-und-Abs, den Schlamm und den Schweiß, der uns den Rücken runter floss.

Als wir an der Stelle vorbeikamen, wo ich den Vogel filmte, hörte ich wieder den Warn-Schrei und sah den selben Vogel wieder. Ich bin mir ziemlichn sicher, dass es diese Vogelart war, die uns den ganzen Weg durch den Wald mit ihren Warnrufen verfolgt hatte.

Dann sahen wir auch noch den großen Alerce-Baum in seiner vollen Größe. Es bedurfte dreier Aufnahmen, damit von ihm alles draufpasste. Die muss ich jetzt noch mit Fotoshop zusammensetzten.

15.15 waren wir am Auto zurück. Wir hatten noch viel Zeit, und ich wählte nicht den selben Weg zurück. Die Schotterpiste führte nach etwa 5 km auf eine Asphaltstraße (warum hat der Verkäufer uns von dieser Straße nichts erzählt?), die zum See Chapo führte, der zu Füßen des Vulkans Calpuco lag. Wir machten also noch einen Abstecher zum Lago Chapo, kamen dabei an einer der Holz/Schindelkirchen vorbei. Danach ging es auf Wunsch einer Dame zurück nach Puerto Montt, auf den Markt, den Fischmarkt.

In Puerto Montt lag das angekündigte Kreuzfahrtschiff in der Bucht. Beeindruckendes Teil. Riesig.

Fischmarkt und Handycraft-Markt, die MUSTs von Puerto Montt. Abgehakt.

Das komplette Programm kann man nicht mit einer Gruppe machen.

Das kann man extrem teuer privat - betreut machen.

Oder man kann es selbst machen, mit dem größten Genussfaktor.

Super Tag.

Als wir im Hotel eintrafen, rief Gabriel an und bot uns für morgen eine private Tour an für 350$ pro Tag. Leider haben wir ja nun schon ein Auto.

 

20. Januar 2015             Insel Chiloe 

Das Ende der Welt ist gar nicht so schrecklich. Zeitig aufstehen, denn ein Mietauto will genutzt werden.

Wir hatten uns vorgenommen, den Pinguinen auf der Insel, die auch das Ende der Welt genannt wird, einen Besuch abzustatten. Es war wieder etwas schwierig, die Stadt zu verlassen und auf die Autobahn zu kommen. Aber dann ging es zügig in Richtung Fähre. Es waren etwa 50 Kilometer zu fahren. Der Eindruck, dass wir ans Ende der Welt fahren, entstand schon bald, denn wir hatten die Autobahn, fast identisch mit einer deutschen Bauweise, so gut wie für uns alleine. Paradiesische Verhältnisse.

In Pargua ging die Straße direkt auf die Fähre über. Es gab eine kleine Schlange von Fahrzeugen, die sich aber zügig auf die bereits wartende Fähre bewegten. So auch wir. Eingekeilt zwischen großen Lastern standen wir nun da in dem Stahlkoloß, links die Bordwand, rechts ein riesiger LKW, saßen im Auto und warteten der Dinge, die da kommen. Nach einer Weile Ruhe, machte ich die Autotür auf und erst da merkte ich, dass wir schon fuhren, schwammen. Ja im Auto war keine Bewegung wahrzunehmen. Wir stiegen eine Treppe hinauf, um überhaupt auf das Meer, im übrigen der Pazifik, blicken zu können.

Es dauerte nicht lange, bis wir die ersten Robben sahen, die auf Jagd waren.
 

Pelikane flogen am Schiff im Formationsflug vorbei, recht flach über dem Wasser. Es gab jede Menge zu fotografieren.

Ich bin gespannt auf das Bild von der Robbe, die aus dem Wasser sprang, um dann wieder mit Schmackes ins Wasser einzutauchen. Dazu schien noch die Sonne, es kann also ein schöner Tag werden. Die Überfahrt dauert in etwa eine halbe Stunde, dann geht es weiter auf die Inselautobahn.

Wir waren keinen Kilometer gefahren, als ich auf einem Zaunspfahl eine Eule sah. Bremsen, Foto raus, Tele drauf, auf der Autobahn aussteigen, Eule weg. Aber ich schaffte es noch, einige Fotos im Flug zu schießen. Eulen sind ja recht selten in meiner Sammlung, wenn man mal von den ¨gestellten¨ Bildern in Parks absieht.

 Nächster Stopp war für einige Geier, die über der Straße kreisten.

Wir erreichten Ancud, die erste größere Stadt auf der Insel und mir schien diese irgendwie zu gefallen. Wir waren in guter Stimmung, Sonne, eigenständig unterwegs, sodass das Urteil für Ancud positiv ausfiel. Eigentlich die erste chilenische Stadt, die diese Bewertung erhielt. (Auf dem Rückweg fuhren wir auch durch Ancud. Da hätte ich dieses Urteil nicht abgegeben, obwohl wir noch besserer Laune waren.) Wir hielten kurz an, bummelten ganz kurz durch das Zentrum, tranken einen Kaffee und besuchten das Banjo zur beiderseitigen Erleichterung.

Jetzt aber ab zu den Pinguinen. Der Weg war gut ausgeschildert, aber wir hatten uns auch noch einige Informationen im Touristenoffice gleich am Stadteingang geholt. Es ging zuerst am Meer entlang, dann ins malerische Landesinnere. An einer Bucht hielt ich an, um 4 Schwarzkopfgeier, mir schien es waren junge Tiere, zu fotografieren. (Für Ibisse, Kiebitze, braune Greifvögel hielt ich schon nicht mehr an.)

Aber auch diesen Fotostopp hätte ich mir schenken können, denn zwei Kilometer weiter standen mehrere dutzende Schwarzkopfgeier am Straßenrand und waren auf einem Hang versammelt. Eine solche gewaltige Ansammlung habe ich bisher noch nicht gesehen. Fotografieren. Nach uns hielten noch mehrere Fahrzeuge an.

Als der Weg, der etwas an Höhe gewonnen hatte, wieder an die Küste kam, hatten wir fantastische Ausblicke auf das Meer und einige vorgelagerte Inseln.

Auf einigen davon lebten Pinguine, Humbolt - Pinguine und Magalanpinguine. Die Asphaltstraße endete kurz vor einer Flussdurchquerung auf dem Strand, auf dem wir dann auch fuhren und von wo die Boote zu den Pinguinen auf Touristen wie uns warteten.

In einer Viertelstunde begann die nächste Tour. Mit Rettungsweste eingekleidet wurden wir alle auf eine Art Kofferwagen geladen und durchs flache Wasser ans Boot herangeschoben.

Magellanpinguin

Die Inseln lagen ja direkt vor uns und wir verbrachten 30 Minuten auf dem Boot, um von einer zu anderen zu fahren und alle Pinguine zu fotografieren.

Junge hungrige Magellanpinguine warten auf ihre Eltern

Es nisteten aber auch Kormorane mit roten Füßen auf den Inseln. Die schönste Kormoranenart, die ich bisher gesehen habe. Fotografieren, filmen immer abwechselnd.

Damit auch jeder weiß, woher mein Name kommt. Rotfußkomoran

Humboltpinguine

Da dies jetzt alles mit dem Fotoapparat geht, ist dies beherrschbar. Die Pinguine hatten Junge. Wir sahen, wie sie den Berg herunterhoppelten, bei Pinguinen immer ein tollpatschiges Bild, was sie uns so sympatisch macht. Zum Knuddeln die flauschigen unersättlichen Jungen. Die meisten Eltern waren fischen und werden erst heute  Abend zu ihrem Nachwuchs zurückkehren.

Um die Inseln herum gab es auch Seetang (¨lederartige¨ gürtelartige Pflanzengebilde), den Toma gestern Abend gegessen hatte. Die 30 Minuten waren schnell um und über hundert Aufnahmen neu auf der SD-Karte. Mittagessen im Strandrestaurant.

Bevor wir zurückfuhren, schauten wir uns noch eine Kirche an, für die die Insel auch berühmt ist und die zum Weltkulturerbe gehören.

Dort saß rein zufällig auch ein Buntfalke auf einem Baum, ein Foto von ihm fehlte mir noch in meiner Vogelsammlung.

Ein anderer Greif machte es sich auf dem Dach eines Hauses bequem, so als wollte er seinen Bauch auf dem angewärmten Blechdach wärmen (Magenverstimmung?, schlechter Fang?).

In der Touristeninformation Ancuds hatten man uns noch ein weiteres Ziel auf der Insel empfohlen, Caulin, ein Gebiet, wo es viele Vögel gab. (Auf dem Bild Schwanzmantel-Scherenschnabel) Also Mietauto ausnutzen und hin. Zu erreichen war Caulin nur über eine Schotterpiste, auf der wir ordentlich Staub aufwirbelten.

Am Meer angekommen sahen wir einige Vögel, Barkassen, Schwarzhalsschwäne und Möwen und Kiebitze. Aber wenn wir den Wagen verließen, stürzten sich diese ekligen großen schwarzen Fliegen auf uns, summten laut und jagten uns Angst ein, gestochen zu werden. Das hielt man eine Weile aus, aber irgendwann gab es nur noch die Flucht ins Auto, wenn der Schwarm zu groß geworden war, der einen umkreiste oder man schon nicht mehr vor lauter Fliegen gesehen wurde.

Noch eine Mirche aus dem Weltkulturerbe mit Friedhof

Und beim Einsteigen musste man peinlich darauf achten, dass kein Exemplar mit zur Tür rein kam. In Caulin gab es auch noch eine schöne Holz/Schindelkirche mit Friedhof. Auch hier begleiteten uns die schwarzen Biester. Zurück nach Hause.

Auf dem Weg zur Fähre sah ich auf der Schotterstraße eine Vogel sich im Dreck suhlen. (Der Greif auf dem Dach mutete schon seltsam an, aber warum der Vogel sich im Dreck einsaute, war noch unverständlicher.) Bremsen, damit er überlebt, Foto gelang nicht, da er wegflog. Wie undankbar! Aber ich stieg aus und da waren noch weitere Vögel. Ein Papageienpärchen! Ich wusste gar nicht, dass es die hier gibt. Aber leider kein Foto. Es ging weiter in Richtung Meer und als wir auf einer Kuppe waren und freie Sicht nach vorn hatten, lag sie vor uns, die Bergkette der Anden, mit schneebedeckten Vulkanen und zog sich und zog sich. Ein traumhafter Anblick. Tiefblaues Meer, gelb-grüne Wiese, schneeweiße Berge und hellblauer Himmel.

Als Chacao, der Ort wo die Fähre abfährt vor uns lag, gab es wieder ein famoses Panorama, sehr kontrastreich bunt zu bestaunen. Vögel en mass am Ufer, dahinter die bunten Fähren und dahinter die Anden.

In Chacao schauten wir dann in eine der Kirchen rein, obwohl dies eine Wellblechkirche war. Dafür gab es typische Schindelhäuser. Das waren dann die letzten Fotos von Chiloe, von der wir nur den Norden gesehen hatten. Man kann hier bestimmt einige Tage verbringen, ohne das es langweilig wird. Es gibt einen Nationalpark, in dessen Nähe wir nicht einmal gekommen waren. Ja und das Ende der Welt hätte ich mir noch etwas einsamer vorgestellt. Aber da der Norden ja durch die Fährverbindung gut an das Mainland Chile angebunden ist, war das bei den Mengen an Touristen in Puerto Varas und Montt kaum anders zu erwarten.

Die Überfahrt war wieder sehr schön und es gelangen einige brauchbare Fotos von den vielen Seevögeln, besonders aber von den Pelikanen, die über dem Meer und der Andenbergkette dahinzogen. (Im übrigen auch einige Videoclips)

 
Die zwei freien Tage in Puerto Montt, die wie ein Stein auf meiner Seele lagen, da  ich die Befürchtung hatte, wir könnten in der Stadt vor Langeweile umkommen, waren sehr erlebnisreich und haben uns gezeigt, dass ein Urlaub mit eigenem Auto, wo man jeden Augenblick selbst die Entscheidungen treffen kann, für uns genau das Richtige sind.

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