Anfahrt zum Nationalpark del Torres

5. Januar 2015

Frühstück in der Weskar Lodge mit erhabenen Blick über den (nennen wir es) Fjord.

Ein Regenbogen, Neuschnee, wie Puderzucker auf den gegenüberliegenden Bergen, Sonne, Himmel, alles großzügig vorhanden. Toma muss noch ihre Sachen für die Wanderung vorbereiten und ich habe etwas individuelle Freiheit. Die nutze ich um ein paar Vogelbilder zu schießen, soweit mir diese vor die Kamera fliegen werden.

Doch schon vom Frühstückstisch kann ich einige im Wasser sehen. Als ich auf der Hauptstraße bin, die vor unserer Lodge vorbeiführt, kommt schon ein Greif geflogen. Den erwische ich nicht, gehe aber wieder einen Hang hinauf, wo ich mir größere Chancen ausrechne, ein Bild von ihm zu erhaschen. Oben auf den Hang sieht man einen Weidezaun und da sind natürlich Schafe.

 

Mönchsweihe

 Austernfischer

Ich gehe wieder zum Ufer zurück, immer hinter einer Schar Austernfischer her, scheuche aus Versehen eine Entenfamilie auf, die sich am Ufer versteckt hatte. Sie flüchten ins kalte Wasser.

 Das Wetter ist, wie könnte es anders sein, stürmisch. Dies nutzen die Raubmöven, die mit rasender Geschwindigkeit über das Wasser und den Uferstreifen jagen. Imposante, große Vögel, mit einer ausgezeichneten Flugtechnik.

Dort sind auch Vögel und zu guter letzt kommt auch der Greif angeschwebt. Und es macht klick, klick, klick, klick und klick

 

Irgendwann muss ich wieder zurück, wir müssen zur Einweisung in die Stadt. Taxi, Büro, halbe Stunde warten, bis wir dran sind, dann 5 Minuten Einweisung. Warum der Kunde vor uns dafür 30 Minuten gebraucht hat, mhh?

 
Auf in den Nationalpark Torres del Paine

Mittagessen, Kaufhalle, Busbahnhof, alles zu Fuß und mit unseren Rucksäcken. Letzte Generalprobe. Abfahrt 14.00 Uhr in den Nationalpark mit dem Linienbus. Unterwegs sehen wir Nandus, Lamas und mir gelingen einige Fotos aus dem Bus, denn man weiß nie, ob man diese Tiere auch beim Wandern zu sehen bekommt. Schon von weitem sieht man die Torres und auch hier mache ich eine Sicherheitsaufnahme aus dem Busfenster (Bild unten).

Am Eingang des Nationalparks zahlen wir unseren Obolus und lassen eine Sicherheitsunterweisung über uns ergehen. Kommt mir bekannt vor. (Der Unterschied: Noch kann man in die Raffinerien kostenlos rein.)

Wir steigen in einen anderen Bus, der uns zu unserer ersten Übernachtungsgelegenheit bringt, einem großen Refugio unterhalb der Torres.  (auf dem oberen Bild links)

Es ist erst gegen 5 Uhr, als wir eingecheckt und unsere Betten im 6 Bettzimmer begutachtet haben.

Also unternehmen wir noch einen kleinen Spaziergang, gehen einen Hügel hinauf und siehe da, ein Pfundskerl von Hase rast ihn kurz vor uns herunter.

Auf einer Wiese direkt vor unserer ¨Hütte¨ brütet ein Lap Wing Pärchen (Bronzekibitz) und warnt zwar alle anderen Vögel vor uns, bewegt sich aber nicht vom Fleck, als würde ihnen die Vögel zur Hilfe eilen, wenn wir uns doch nähern sollten.

Abendbrotessen im großen Speisesaal - es geht Ruck Zuck. Doch danach ist es immer noch hell und die drei Türme sind ganz gut zu sehen. Ich frage einen Wanderer, der die Tour heute in der Hütte beendet, warum wir eigentlich uns da hoch schleppen, wenn doch alles von hier gut mit dem Tele fotografierbar ist. Man sieht es halt aus einem anderen Winkel. Ich nehme es zur Kenntnis, mache aber doch ein paar Fotos. Weiter Fotos mache ich dann noch von einem Zaunkönig und weiteren kleinen Vögeln einer Drossel. Ein Kara Kara geht mir durch die Lappen. Schade. (Übrigens sahen wir auch ein Stinktier, das ganz gemütlich ander Hütte vorbeischlenderte, aber eben doch zu schnell, um eben mal den Foto aus dem Zimmer zu holen und abzudrücken.

Hauszaunkönig

Wir legen uns zeitig schlafen. Die anderen 4 Betten sind von einer brasilianischen Familie mit zwei Kindern belegt, die aber erst später kommen, als ich schon schlafe. Mitten in der Nacht wache ich durch lautes Lachen auf. Neben unserem Zimmer befindet sich, nur durch eine Sperrholzwand getrennt, eine Art Aufenthaltsraum. Dort liegen zwei Mädchen an einen Kerl gekuschelt und sprechen sehr laut russisch. Ich kann nicht einschlafen und stehe auf, bitte sie, leiser zu sprechen. Nach weniger als 5 Minuten ist mein Wunsch erfüllt, sind die Gespräche verstummt und knarrende Schnarchgeräusche lassen die Holzwand wackeln. Ich stehe also wieder auf, nachdem ich mir einige Zeit verzweifelt eingeredet habe, dass mich dies alles nicht stört.

Nebenan liegen breitbeinig ein Ukrainer auf dem Fußboden und neben ihn ein Mädchen. Der Bursche hat Atemprobleme, zumindest klingt es so. Alles Bitten und Beinziehen hilft nicht. Er schläft zu fest. Also spaziere ich den Korridor auf und ab, frage an der Rezeption, ob denn jeder ein Bett hätte oder ob manche auf dem Fußboden schlafen müssen. Man bestätiggt mir, dass allen Gästen ein Bett zugewiesen wurde.  Ich bin schon ein wenig sauer. Als ich wieder an den beiden Schlafenden vorbei gehe, nehme ich seinen Schlappen mit und lege ihn in den Korridor. Strafe muss sein. Ich fühle mich zwar besser, aber der Lärm ist immer noch zu groß, um einschlafen zu können. Auch der Himmel ist bewölkt, und an Sternegucken ist nicht zu denken.

Aber alles hat ein Ende und schließlich schlafe ich irgendwann ein.

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