Reise nach Tibet vom 8. Mai bis 2. Juni 2013

16. Mai 2013 Donnerstag

Wir haben heute Berthold geweckt, 8.15 Uhr.

Und irgendwie hatten wir Hunger. Wo ein Restaurant hernehmen, das um diese Zeit schon auf hatte, denn im Hotel gab es kein Frühstück. Wir schauten bei dem tibetischen Restaurant vorbei und es hatte offen. Es war schon ein wenig komisch, in eine Restaurant zu gehen, aus dem man am Vortag ging, ohne etwas zu essen. Doch das schien keine große Rolle zu spielen.

Auf dem Weg dorthin sahen wir einen Spatzen, der versuchte etwas aus einer Pfütze zu trinken, doch die war zugefroren. Die Nacht war wieder kalt. Toma hatte ohne Kopfschmerzen durchgeschlafen, oh nein, war zweimal schwitzend aufgewacht und hat sich zweimal umgezogen.

Wir mußten heute 480 km fahren über 5 Pässe, doch Pässe über 4000 Meter waren schon Alltag.

Unterwegs sahen wir desöfterne Greifvögel auf den Strommasten oder am Boden. Zu unserer Linken in Fahrtrichtung lag der Himalaya Hauptkamm und dieser war öfter gut zu sehen.

Es war nicht der Everest, der in der Himalaja Range zu sehen war, nein wahrscheinlich das  Anapurna Gebiet, die Shisha Pangma 8025 Wand?

Ein Erlebnis der besonderen Art waren die Schwarzhalskraniche, Black neck crans, die wir in einem Flußbett sahen und sofort anhielten. Es hielten auch schon Chinesen, um die Vögel zu fotografieren. Das 500er Tele kam zum Einsatz und als ich mich dann auch noch an sie heranschleichen konnte, waren sie so nah vor der Kamera, als hätte ich sie anfassen können. In Bhutan sind wir extra in ein Tal gefahren, wo sie zu Hunderten überwintern, doch gesehen haben wir nur einen kranken Kranich, der den Flug über die Berge  in den Norden nicht angetreten hatte. Dieser war soweit weg, dass ich kein schönes Bild von der Gattung machen konnte. Jetzt waren sie im Kasten.

Die Chinesen nennen die Deutschen Dago. Ein prima Wort, um Kontakte mit den Hiesigen zu knüpfen.

Wir sahen Wildesel unterwegs vor einem See zur Linken, der noch ziemlich zugefroren war. Das Wetter war durchwachsen, die Sicht manchmal gut, manchmal gestört durch Regenwolken. Der Motor unseres Landcruisers muckert ein paar Mal, einmal so stark, dass wir anhielten. Es schien an der Höhe gelegen zu haben, dass das Kraftstoff - Luftgemisch nicht richtig eingestellt war. Doch wir kamen zügig voran.

Nach vielen Stunden Autofahrt kamen wir am See Manasamowar an, an seinem östlichen Ende hielten wir an und erblickten zum ersten Mal den Kailash. Er befand sich in den Wolken und eine perfekte Aufnahme gelang nicht. Doch unsere Übernachtung war am anderen Ufer des Sees vorgesehen, sodass wir ihm noch wesentlich näher kommen sollten. Der See war, soweit wir das aus der Ferne von der Landstraße aus sehen konnten noch zum großen Teil zugefroren.

Am See angekommen und unser Quartier bezogen, das einzige Mal, dass wir zusammen ein Dreibettzimmer hatten, gingen wir noch ein wenig am Ufer spazieren. Hier war das Ufer eisfrei, obwohl noch einige zusammengeschobene Eishaufen in Ufernähe lagen. Die Sonne ging langsam unter und ich versuchte noch, die maximale Anzahl an Bildern zu machen. Und besonders von ihm, der nun ab und zu aus dem Nebel und den Wolken auftauchte zumindest Teile von ihm, der heilige Berg Kailash.

Rings um und auf dem See gab es eine Menge See- und anderen Vögel. Haubentaucher, Möven,...

Abendbrot aßen wir im Hotel. Hotel ist ein wenig übertrieben. Es war das Heim einer tibetischen Familie, die an ihre Gemächer mehrere Zimmer angebaut hatte und nun die low budget Touristen, wie uns und Pilgern die den See umrundeten ein Zimmer zur Verfügung stellten. Und da der Speiseraum wieder stark verraucht war, bat Toma im Nebenraum essen zu können. Man gewährte uns den Wunsch, obwohl das der Wohn-und Schlafraum der Wirtsfamilie war. Das war Toma dann doch ein wenig peinlich. Aber was konnte uns einen besseren Einblick in die Lebensbedingungen der Menschen hier bieten? Nur noch der Besuch bei Penpas Schwester.

Am nächsten Morgen machte ich Bilder von dem Raum.

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