Reise nach Tibet vom 8. Mai bis 2. Juni 2013

31. Mai 2013 Freitag
Lhasa Good bye


Den letzten Tag ließen wir ganz ruhig angehen. Nach dem Frühstück bummelten wir noch ein wenig durch die Stadt, die sich langsam von der Generalüberholung erholte. Viele Gräben waren schon wieder zugeschüttet, viele Fasaden nicht mehr eingeüstet oder verhangen. Der Koraweg im Stadtzentrum um den Jokhang war schon wieder schön hergerichtet. Die Tibeter / Chinesen hatten in kürzester Zeit eine unwahrscheinliche Leistung vollbracht, was bei uns bestimmt die dreifache Zeit benötigt hätte.

Wir stöberten durch die engen Gassen rings um den Palast und entdeckten den einen oder anderen kleinen Tempel.

Ganz zum Schluss kehrten wir in ein kleines Guesthouse ein. Ein Hotel kombiniert mit einem kleinen Cafe. Hier tranken wir noch etwas und schauten vom Dach des Gebäudes auf die Altstadt.

Ja, es ist schon etwas Seltsames, inmitten einer Großstadt vom Dach zu schauen, wo vor 50 Jahren mittelalterliche Verhältnisse geherrscht haben.

Ja, der Reiseführer hatte völlig recht, wir hatten doch etwas anderes erwartet. Doch was wir vorfanden, war mehr als eine Reise wert und wir hatten uns zum Glück nicht von der Prophezeihung abschrecken lassen.

 

Der Flug nach Lhasa war ok. Wieder die Zwischenlandung im selben Ort, wie auf dem Hinflug. Alle musssten wieder das Flugzeug verlassen. Wir wurden gesucht, als wir kurz einen Kaffee während des Zwischentankens am Gate tranken, denn zuerst mussten die Passagiere wieder einsteigen, die bereits im Flugzeug waren.

Ankunft in Peking und jetzt wurde es noch einmal spannend. Es war schon ziemlich spät, fast gegen Mitternacht. Um in die Stadt zu kommen, erkundigten wir uns nach einem Taxi. Ähnlich wie in London war quueing angesagt. Als wir an der Reihe waren, wollte uns kein Taxi mitnehmen, da unsere 3 Koffer nicht in den Kofferraum gepasst hätten und die Kabinen waren auch nicht üppig.

Wir hatten also die Wahl ein völlig überteuerten Minibus zu nehmen, was ich kategorisch ablehnte oder zwei Taxis, was wir dann nach endloser Diskussion mit vielen Taxifahrern taten. Wir hatten die Adresse unseres Guesthouses in chinesisch ausgedruckt und beide Taxifahrer schauten sich das an, beratschlagten kurz, sprangen jeder in sein Auto und rasten los.

Wir fuhren mit Toma in einem und Berthold in dem anderen. Doch nur unserer Fahrer hatte die Adresse. Wir fuhren in einem Affenzahn übr eine Art Autobahn ins Stadtzentrum, denn unser Guesthouse war ein typisches, historisches chinesisches Haus in der Nähe der verbotenen Stadt.

Schon nach ein paar Minuen fragten wir uns, wo das Taxi von Berthold war. Als uns dann auch noch einfiel, dass der Taxifahrer von Berthold nicht die Adresse hatte, hatte ich zum ersten Mal während der ganzen Reise ein ungutes Gefühl. Berthold kannte die Adresse auch nicht, wäre also auf der Straße in der Nacht gelandet. Es war natürlich viel, viel wärmer hier und erfroren wäre er nicht. Wir würden uns also dann frühestens am nächsten Tag auf dem Flughafen wieder treffen.

Unser Fahrer raste immer riskanter durch den nächtlichen Verkehr der riesigen quirligen Stadt und wir hatten nur noch wenig Hoffnung, als er plötzlich nach dem Weg fragte. Da wurde uns ganz schlecht. Doch als er zum zweiten Mal in einer dunklen menschenleeren Gasse anhielt, hielt kurz hinter uns ein andres Taxi. Mit Berthold! Was für eine Erleichterung. Wir waren zwar noch nicht  am Ziel, aber wir sollten aussteigen, da die Taxi hier wohl nicht weiter fahren konnten. Wir nahmen also unser ganzes Gepäck und liefen in die uns gezeigte Richtung. Nach ein paar Metern, war es dann ganz dunkel und auch niemand mehr da, den man fragen könnte. Es verstanden wohl die wenigsten was wir ihnen sagen, da englisch nicht so weit verbreitet ist in Peking. Also fragten wir jeden, der nach Mitternacht entweder mit seinem Hund oder ohne in dieser dunklen Gegend unterwegs war. Irgendwann fragten wir unseren Wirt, der uns schon erwartete und uns entgegen gekommen war.

Wir hatten uns auch schon auf 50 Meter unerem Hotel genähert. Dort sollten wir sehr leise machen, damit wir niemanden weckten.

Es war ein Kleinod. Mit Vorfreude auf den morgigen Tag in Peking schliefen wir in weißen Betten ein.

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