Myanmar Reise vom 27.12.2012 bis 14.01.2013

 

Samstag  29.12.2012                                          Alle Bilder des Tages

Myanmar - Yangon

Es ging alles gut. Wir fuhren die Rolltreppe in den Empfangsbereich hinunter und entdeckten sofort den Schalter "Visa on arrival" mit den ersten Fluggästen, die dort anstanden.

Gleich daneben hinter einer Fensterscheibe wartete unser Guide mit den Schildern Frank und Tamara Block. Es war Leon, wie sich später herausstellte. Das Visum war im cache und in Dollar zu zahlen. 30 Dollar pro Person. Der Beamte hat ohne zu zögern auch 60 Euro genommen mit der Bemerkung: "Wir sind doch keine Geldwechselstelle."

Alles andere verlief reibungslos bei der Einreise. Die Fahrt zum Hotel führte über dunkle leere Straßen mit einer Straßensperre (Kontrolle) bei der wir durchgewunken wurden. Die Straßen waren sauber. Reichlich ungewöhnlich für Südostasien, doch eben so ungewöhnlich leer. Ab und zu sah man junge Leute am Straßenrand Bier trinken. Man konnte aber auch denken, dass eine Art Ausgangssperre herrschte, obwohl dem nicht so wahr.

Wir bekamen ein Zimmer im zehnten Stock und bis zur Abfahrt am nächsten Morgen verbliebenen gerade noch 7 Stunden.  Schlafen!

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Ich wachte von selbst gegen 6 Uhr 30 Ortszeit auf dusche mich und versuchte verzweifelt vom zehnten Stock oder vom Dach, dass sich darüber befand, den Sonnenaufgang zu fotografieren. Es gelang mir nicht. Nur der Mond war in seinen letzten Minuten zu sehen und verschwand, als die Sonne ihm, wer weiß, wo auch immer, das Licht ausknipste.

Alle Ausgänge waren mit Schlössern gesichert. Von unserem Fenster aus und vom Notausgang war die Sonne nicht zu sehen, auch nicht die Stupa, die sich gleich hinter unserem Hotel befandt, nicht aber von unserem Fenster zu sehen war,  leider.

Das Frühstück, im Hotelpreis inbegriffen, war recht spartanisch. Die Tische, trotz ausreichend Personal, waren schmutzig und mit einem dünnen Film überzogen. Die Atmosphäre in dem Frühstück-Restaurant erinnerte mich an ein abgewirtschaftetes Hotel aus der Sowjetzeit.

Aber wir mussten hier nicht den ganzen Tag verbringen, sondern nur etwas in den Magen. Unser Reiseführer für heute Jim war pünktlich. Und schon ging es los.

Tagesziel war ein Naturreservat im Süden von Yangon, der See Moeyanggui, wo wir Vögel beobachten wollten. Heute Morgen waren die Straßen schon belebter. Die Menschen waren auf dem Weg zur Arbeit und wir sahen Asien, wie wir Asien kannten, in einer vertrauten typischen Art:

-Überfüllte Busse (Fotos noch ausstehend)

- Frauen tragen ihre Lasten auf dem Kopf

-Überall wurden die Straßen von Händlern gesäumt, die ihre Waren anpriesen

- Büffel pflügten die Reisfelder

- Transportmittel vom Ochsenkarren bis zum ...

Es herrschte Rechtsverkehr, trotz dass die Briten das Land bis 1947 kolonialisiert hatten. Doch die meisten Autos hatten auch Rechtslenkung. Da hing damit zusammen, dass die meisten Autos aus den Nachbarländern importiert wurden und Thailand hat Linksverkehr.

Aus der Wikipedia:

Der Staatschef Ne Win hatte 1970 einen Traum, der ihn zur Umstellung auf den Rechtsverkehr bewog. Und das passierte von heute auf morgen.

Als mich anschnallen wollte, musste ich erst die mit Gardinen bezogene Rückbank nach Sicherheitsgurts absuchen und den Tüllbezug abnehmen, bevor der Gurt zum Vorschien kam.

Unser Guide meinte, ja, ja, in Europa muß man Strafe bezahlen, wenn man erwischt wird, hier mit dem Leben, falls etwas passiert.

Aus Yangon wurden die Motorräder per Gesetz verbannt. Eine weise Entscheidung der Regierung, denn so hebt sich Yangon vorteilhaft von anderen asiatischen Städten ab (Thailand, Vietnam, Bali...).

Ich habe sehr wenige Bilder gemacht und hoffe, dass es ähnliche Motive noch im Laufe der Reise geben wird. (Anmerkung von heute: Es sind etwa 7000 Bilder geworden.)

Wir mußten regelmäßig Maut bezahlen, keine größere Beträge, da es immer weniger als 100 Kyat waren(der kleinste Schein, der in unserem Besitz war). Wir hatten bei der Ankunft im Hotel 100 Euro gewechselt und 100 1000 Kyatscheine als Geldpaket erhalten.

Der See oder das Naturschutzreservat sah nicht spektakulär aus. Viele Vögel waren auch nicht zu sehen. Einige Drongos saßen auf ufernahen Bäumen.

Eine Hotelanlage auf demWasser sah recht heruntergekommen aus. Die Sonne brannte und es waren um die 30°C. In einem läglichen motorgetriebenen Holzkahn tuckerten wir los, durch die Seerosen, den Lotos und andere Wasserpflanze, die meist nur eine schmale Fahrrinne am Rande des Sees feigaben.

Reiher, Rohrrdommeln waren zu Beginn der Fahrt die Fotoausbeute. Interessant wurde es, als wir Wasserbüffel in mitten des schwimmenden Grases sahen, die hier weideten. Mit und auf ihnen Kuhreiher und Drongos.

Unser Bootsführer holte eine große Stange heraus und stakste das Boot durch die mit Lotuspflanzen bewachsene Fläche ganz nah an den weidenden Wasserbüffeln vorbei.

 Auf den größeren grünen Fläche, ob nun Inseln oder schwimmenden Grünsahen wir auch einige Teichhühner, Störche und größere Reiher. Insgesamt waren die Vögel recht scheu, wobei unser Motor auch einen gewaltigen Krach machte und die Stille des Sees zerfetzte, wenn er angelassen wurde.

Nach etwa 2 Stunden kehrten wir zur Anlegestelle zurück, aßen dort Mittag und fuhren zurück nach Yangon.

Unterwegs kauften wir eine "kleinere" ´Wassermelonefür einen Euro und die restliche Zeit dösten wir so vor uns hin. Die lange Reise am Vortag und die Zeitumstellung, wobei ich nicht einmal sagen konnte, wieviel Stunden wir etwa unserer MEZ voraus waren, machte sich bemerkbar.

Etwas ausgeruht kamen wir eine knappe Stunde vor Sonnenuntergang im Hotel an, entschieden uns aber kurz davor, dass wir noch die Shwedagon-Pagode anschauen.

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Aus der Wikipedia:

Der Shwedagon, auch Shwedagon-Paya (Aussprache: [ʃwèdəgòun]; MLC-Transkription: hrwe ti. gum. bhu. ra: - ʃwèdəgòun pʰəjá), offizieller Name Shwedagon Zedi Daw - ʃwèdəgòun zèdìdɔ̀) ist der wichtigste Sakralbau und das religiöse Zentrum Myanmars in Yangon. Er gilt als Wahrzeichen des ganzen Landes und ist einer der berühmtesten Stupas der Welt. Erbaut auf dem stark befestigten und mit zwei Terrassen geschmückten Hügel Pegu-Joma, überragt das Bauwerk auch heute noch die ehemalige Hauptstadt.

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Eine gute Entscheidung. Die Pagode befand sich 15 Minuten zu Fuß von unserem Hotel. Jim half uns noch beim Kauf der Tickets und begleitete uns zum Eingang.

Die Pagode war einmalig schön. Solch eine Fülle, solch ein Überfluß von Schönheit und Anmut haben wir noch nirgendwo anders gesehen.

Ganz zu Beginn fiel mir noch Disneyland als Vergleich ein (oder dass Disneyland ein "billiger Abklatsch" wäre), später vielleicht noch die Kaiserpaläste von Bangkok, doch eigentlich übertraf es alles, was wir bisher gesehen hatten.

Am Eingang mussten wir die Schuhe und Strümpfe ausziehen. Ich hatte schon Angst, dass das Barfußlaufen meiner Erkältung nicht gut tun würde, doch der fast durchgehende Marmorfußboden war angenehm warm. Die untergehende Sonne harmonisierte perfekt mit den goldenenen Spitzen der vielen Türme und prächtigen Dächer der heiligen Stätte. Die meisten der einheimischen esucher waren hier, um zu betten und ihren Gott nah zu sein.  Viel hatten ihr Essen mitgebracht und picknickten in den Tempeln.

Wasser gab es überall. Es dämmerte uns die Lichter gingen an. Die goldene Kuppel wurde von mehreren Scheinwerfern angestrahlt und hob sich so noch eindruckvoller vom Himmel ab.

Mönche und Nonnen saßen in den Niechen vor Buddhafiguren und verschmolzen in ihrem Gebet tranceartig mit den Heiligbildern und Statuen. Kerzen und Lampenschalen (ähnlich denen in nepalesichen Stupas) wurden angezündet und umrahmten die Hauptpagode.

 

An mehreren Ecken begossen die Burmesen ihre Götter mit Wasser (um sie von Sünden reinzuhalten!). Auf dem Territorium befanden sich kleinere und größere Glocken, die jeder mit speziellen Bambusstöcken"läuten" konnte. Ganze Familien nutzten diese Glocken für rituelle Zeremonien.

 In völliger Freiheit ohne Verbote und Ermahnungen machte hier ein Jeder, was er wollte.

Man konnte alles fotografieren, wurde fotografiert konnte alle Tempel betreten, keiner nahm Anstoß.

Passt irgendwie nicht zu einer Militärdiktatur.

Nach mehreren Stunden verließen wir die Tempelanlage und gingen zu Fuß durch dunkle Straßen, ohne uns zu ängstigen zurück ins Hotel, aßen zu Abend und ich schrieb ein wenig Tagebuch.

Warum stand eigentlich die Pagode nicht auf unserem Reiseplan? Auf den See hätten wir verzichten können, die Pagode hätte ich auf keinen Fall missen möchten.

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